
Der Rückenrand ist regelmäßig gewölbt, in der hinteren Hälfte aber gebogen, um mit der rechten
zu artikulieren.
Die Schalen sind von oben oder unten gesehen eiförmig, vorn gespitzt, hinten ziemlich stumpf
gerundet, denen von Cyprinotus congener Y ä v r . ganz gleich. Die rechte Schale ist vorn und hinten
etwas länger als die linke, d. i. sie überragt dieselbe mit dem breiteren Kutikulasaum.
An der Schalenwandung zeigen sich unregelmäßige kleine Vertiefungen, die derselben ein
granuliertes Außere verleihen und sie gleichsam retikuliert erscheinen lassen, außerdem ist dieselbe
gänzlich behaart.
Am letzten Glied des zweiten Antennenpaares erheben sich eine Endkralle und zwei Borsten,
neben welchen noch ein Taststäbchen steht.
Am ersten Maxillar-Kaufortsatz sind die zwei Endkrallen glatt, d. i. ungezähnt; auch am
2 . und 3. Kaufortsatz rag t je eine kräftige, glatte Kralle auf (Taf. 12. Fig. 16).
Die Maxillarfüße, sowie das 1. und 2. Fußpaar sind wie bei den übrigen Arten dieser Gattung.
Die beiden Furcalanhänge sind gleich säbelförmig gekrümmt (Taf. 12. Fig. 17), die Endkrallen
kräftiger, fast halb so lang als die Furcalanhänge selbst; die Nebenkralle is t n ur um ein Viertel kürzer
als die Endkralle; die Seitenborste ist fast so lang wie die Nebenkralle. Der Hinterrand der Furcalanhänge
is t glatt, unbehaart.
Schalenlänge 0.9 mm, Höhe 0.5 mm, größter Durchmesser 0.46 mm.
Fundort: Rikwa-See (74). Es lagen mir bloß einige Weibchen vor.
Diese Art, die ich Dr. F. F ü l l e b o r n zu Ehren benannte, scheint in naher Verwandtschaft
mit G. W. M ü l l e r s Cyprinotus symmetricus zu stehen, is t aber vermöge der Form und Struktur
der Schalen leicht von derselben zu unterscheiden. Außerdem bildet es eine wichtige Verschiedenheit
der beiden Arten, daß bei Cyprinotus symmetricus G. W. M. die zwei kräftigen Dornenzähne am ersten
Maxillarkaufortsatz gezähnt, bei Cyprinotus Fülleborni aber, wie erwähnt, glatt, d. i. ungezähnt sind
und daß der Hinterrand der Furcallamelle bei ersterer A rt fein b ehaart, bei letzterer hingegen g la tt ist.
In der Schalenform zeigt sich übrigens auch eine große Ähnlichkeit von Cyprinotus Fülleborni mit
Cyprinotus Giesbrechti G. W. M., allein die Struktur des Vorder- und Hinterrandes sowie der Schalenwandung
is t so verschieden, daß man die beiden leicht unterscheiden kann.
Subgen. Stenocypris (Sars). •
Stenocypris G. 0 . S a r s 20. p. 27.
„ W. V ä v r a 26. p. 10.
„ W. V ä v r a 27. p. 14.
„ E. v. D a d a y 12. p. 242.
Dieses Subgenus besitzt eine fast allgemeine geographische Verbreitung und auch aus Afrika
sind zufolge den Aufzeichnungen von W. V ä v r a, G. W. Mü l l e r , G. 0. S a r s und S t. G.
B r a d y bereits ziemlich viel Arten bekannt, u. z. nachstehende:
Stenocypris fontinalis Vävr. Stenocypris sinuata G. W. Müll.
„ exsiccata Vävr. „ aldabrae G. W. Müll.
„ acuta Vävr. „ perarmata Brady.
„ Malcomsoni (Brady). „ cultrata G. W. Müll.
5. „ Chevreuxi Sars. 10. „ capillata Vävr.
Von diesen Arten sind nachstehende aus dem Gebiete von Deutsch-Ostafrika erwähnt worden:
Stenocypris fontinalis V ä v r., auf Grund von Exemplaren, die aus dem Schlamm aus dem Gebiete
von Ugogo gezogen wurden, Stenoc. exsiccata V ä v r., Stenoc. acuta V ä v r., Stenoc. (Acocypris)
capillata V ä v r . und Stenoc. Malcomsoni (Brady).
Bei meinen Untersuchungen habe ich die nachstehend beschriebenen Arten gefunden, deren
eine oder die andere in gewissem Grade an irgend eine der oberwähnten Arten erinnert, aber mit
keiner derselben identisch ist.
Der Poren-
279. S t e n o c y p r i s F ü l l e b o r n i n. sp.
Textfig. 8. a—g.
Die Schalen sind von der Seite gesehen ganz gleich, gestreckt nierenförmig, der Bauchrand
aber ohne Vertiefung, sie sind über doppelt so lang als hoch (Textfig. 8 a).
Der Vorder- und Hinterrand sind gleich gerundet und fast gleich hoch, an beiden Schalen von
derselben Struktur. Am Vorderrand ist ein ziemlich schmaler Kutikulasaum zugesetzt,
kanalgürtel ist nur wenig breiter als der Kutikulasaum, die
Porenkanäle sind gerade, ungeästet (Textfig. 8 c). Der
Rückenrand ist gleichmäßig stumpf gewölbt, in der Mitte
am höchsten, und senkt sich gleichförmig zum Vorder- und
Hinterrand hinab (Textfig. 8 a).
Der Bauchrand ist ganz gerade, der Porenkanalgürtel
etwas schmäler als am Vorderrand (Textfig. 8 a).
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen schmal
spindelförmig, an beiden Enden fast gleich gespitzt, in der
Mitte am breitesten (Textfig. 8 b).
Die Schalenwandung ist fein granuliert und ziemlich
dicht behaart, die Haare sind relativ lang.
Am zweiten Antennenpaar überragt das Bündel der
Schwimmborsten das distale Ende der Endkrallen.
Die zwei kräftigen Dornen am ersten Maxillarkaufortsatz
sind gezähnt, im distalen D rittel erheben sich gewöhnlich
fünf Paar kleine Zähnchen (Textfig. 8 d).
An den Gliedern des ersten Fußpaares erheben sich
Fig. 8. Stenocypris Fülleborni Dad.
a . $ lin k e S ch a le v o n A u s se n se ite R s/o. b . § Schalen
v o n o b e n R s/o- c. 2 V o rd e r ra n d d e s r e c h te n Schale
R s /7. d . 2 Kra lle d e s e rs te n M a silla r-K au fo rtsa tze s
R s/7. e . $ e r s t e r F u s s . R 6/». f.
r e c h te F u rc a R 8/i .
Unke lind
Borstenbündel; die zwei vorletzten Glieder sind selbständig;
die Endkralle schwach gebogen, so lang, wie die drei letzten Fußglieder zusammen (Textfig. 8 e).
Am zweiten Fußpaar ist die Endkralle in der proximalen Hälfte aufgedunsen, fast doppelt
so dick, als in der distalen Hälfte, im übrigen ist der Fuß wie bei den übrigen Arten dieses
Subgenus. ■ Ai
Der rechte Furcalanhang ist etwas säbelförmig gekrümmt, breiter als der linke, die Endkralle
stark gezähnt, fast halb so lang als die Furca; die Nebenkralle ist fast gerade, stark gezähnt und
etwas über halb so lang als die Endkralle; die Endborste ist etwas über halb so lang als die Endkralle;
die Seitenborste fehlt; am Hinterrand erheben sich bis über die Mitte eine Reihe von Dornen, die nach
oben allmählich kleiner werden (Textfig. 8 g).