Der vordere Schalenrand ist höher als der Hinterrand, gleichmäßig u nd ziemlich spitz gerundet,
und geht gleichförmig in den Rücken- und Bauchrand (Textfig. 11a) über; am Rande ist ein schmaler
Kutikulasaum, aber kein Porenkanalgürtel vorhanden, dagegen entspringen die Borsten an kleinen
Höckerchen, vor welchen der Innenrand des Kutikulasaumes wellig ist (Textfig. 11 c).
Der Rückenrand ist im mittleren Drittel kaum merklich bogig, fast gerade, von den Augen
nach oben schwach abschüssig, gegen den Hinterrand stumpf gerundet und senkt sich, nach Bildung
eines breiten Winkels, zum Hinterrand herab.
Der Hinterrand ist niedriger als der Vorderrand, spitz
gerundet, der hervorstehendste P u n k t liegt unter der Mittellinie;
die Struktur is t wie am Vorderrand (Textfig. 11 a).
Der Bauchrand ist kurz vor der Mitte schwach gebuchtet,
sonst sehr wenig gebogen, fast gerade (Textfig. 11 a).
Von oben oder u nten gesehen sind die Schalen kahnförmig,
beide Enden zugespitzt, zumal das vordere, die beiden Seiten
sind fast gerade (Textfig. 11 b).
Die Schalenwandung is t gla tt und ziemlich dicht b ehaart;
zuweilen aber zeigen sich daran auch kleine Körnchen.
Am zweiten Antennenpaar erreicht das Bündel der
Schwimmborsten das distale Ende der Endkrallen oder ragt
Fig. u . Stenocypris stagnalis Dad. darüber hinaus.
a . $ re c h te S ch a le R 6/o. b . $ Sch a len v o n - . .
oben rb/o. c. $ Vorderrand der rechten schale Am ersten Maxillarkaufortsatz sind die zwei kräftigen
v o n in n e n R 8/7. d . e. lin k e n n d r e c h te F u rc a R */<• _ 1 1 , _ Domen gezahnt, die Zahl der Zaimchen betragt bloß 3—4.
Am ersten Fußpaar ist die Endkralle schwach sichelförmig gekrümmt und so lang wie die
drei letzten Fußglieder zusammen. Die Oberfläche der Fußglieder ist unbehaart.
Am zweiten Fußpaar ist die Endborste des letzten Gliedes nicht, oder nur wenig länger als
das vorletzte Glied.
Der rechte Furcalanhang ist säbelförmig gekrümmt, wenig breiter als der linke; die Endkralle
stark gezähnt, schwach gebogen, nicht länger als V3 des Furcalanhangs. Die Nebenkralle ist etwas
über halb so lang als die Endkralle; die Endborste fast so lang wie die Endkralle; die Seitenborste
fehlt. Am Hinterrand des Furcalanhangs erhebt sich eine ununterbrochene Reihe von Dornen, die
nach oben allmählich kleiner werden, ihre Zahl beträgt 12— 18 und die Reihe derselben erstreckt
sich nicht über das distale Drittel des Furcalanhanges (Textfig. 11 e).
Der linke Furcalanhang ist fast gerade, etwas schmäler als der rechte, die Krallen und die
Endborsten ebenso wie am rechten Furcalanhang; der Hinterrand im distalen Viertel bedornt, allein
die Domen sind viel kleiner, auch ihre Zahl viel geringer als am rechten Furcalanhang (Textfig. 11 d).
Schalenlänge 1.8—2 mm, größte Höhe 0.67 mm, größter Durchmesser 0.5 mm.
Fundorte: Mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in den
Nyassa (93), Tümpel bei Langenburg (77. 78. 94), Sumpf (30), Sumpf dicht am Nyassa-Ufer (112).
Es lagen mir 38 Exemplare vor, darunter aber kein einziges Männchen.
Diese Art steh t am nächsten zu Stenocypris fontmalis Vävr., unterscheidet sich aber von derselben
durch die Struktur des Rücken- und Bauchrandes der Schale, sowie der Furcalanhänge, zudem
sind die Schalen nur 2V3 so lang als hoch, bei Stenoc. fonti/nalis aber dreimal so lang.
Gen. Pseudocypris n. gen.
Die Schalen sind symmetrisch, beim Männchen und Weibchen gleich. Das Bündel der
Schwimmborsten des zweiten Antennenpaares reicht bis zum distalen Ende d e r Endkrallen. Am
Maxillartaster is t das distale Glied länger als breit, zylindrisch, am ersten Kaufortsatz sind zwei kräftige
Dornen zugegen. An den Maxillarfüßen trä g t die Kiemenlamelle 6 Borsten, der Taster beim Männchen
an beiden Seiten gleich. Am ersten Eußpaar sind die zwei vorletzten Glieder verwachsen. Die Furcalanhänge
sind gleich, mit einer End- und Nebenkralle, sowie mit einer End- und Seitenborste versehen.
Die Hoden in der Schalenwandung sind sowohl vom als nach hinten verschlungen. Die Hepato-
pahkreasdrüse dringt tief in die Schalenwandung ein.
Diese neue Gattung stimmt in der Struktur des zweiten Antennenpaares, der Maxillen, der
Maxillarfüße, sowie des ersten und zweiten Füßpaares mit dem Genus Cyprjs (0. F. M.) (Eurycypns
G. W. M.) überein, während die Lage der Hoden ebenso is t wie bei. Gen. Gypncereus Sars und noch
mehr wie bei Gen. Potamocypris. Letzterer Umstand h a t mich veranlaßt, dieselbe als selbständiges
Genüs zu betrachten. Bisher ist bloß nachstehende einzige Art desselben bekannt.
286. P s e u d o c y p ü l s B o u v i e r i n. sp.
Taf. 12. Fig. 18—35. Taf. 13. Fig. 1—f-;,....
W e i b c h e n . Taf. 12. Fig. 18. 19. 22. 27. 28. 34.
Die Schalen sind von der Seite gesehen annähernd nierenförmig, nur sehr wenig voneinander
verschieden, nicht ganz doppelt so lang als hoch, die Bauchseite flach, der Bauchrand aber erhöhter
als die Seitenränder.
An der rechten Schale (Taf. 12. Fig. 19) ist der Vorderrand gleichmäßig und ziemlich spitz
gerundet, geht unbemerkt in den Kücken- u nd Bauchrand über, h a t einen schmalen einfachen Kutikulasaum,
innerhalb dessen ein gezähnter Gürtel folgt (Taf. 12. Fig. 25); der Porenkanalgürtel ist schmal,
nicht ganz so breit wie die erwähnten zwei Gürtel zusammen, die Porenkanäle sind einfach, ungeastet.
Der Kückenrand is t in der Mitte etwas erhöht, im ganzen bogig, gegen den Hinterrand etwas abschüssiger
als gegen den Vorderrand und bildet mit ersterem einen stumpf gerundeten, kaum merklichen
Winkel (Taf. 12. Fig. 19). Der Hinterrand ist in schiefer Richtung gerade geschnitten, fast
ebenso hoch wie der Vorderrand, bildet mit dem Bauchrand einen ziemlich spitz gerundeten Winkel,
besitzt keinen Kutikulasaum, wohl aber einen Porenkanalgürtel (Taf, 12. Fig. 19). Der Bauchrand
ist in der Mitte etwas buchtig, vor der Bucht ein kleiner Vorsprung, hinter der Buchi^schwach bogig
und läuft etwas aufsteigend zum Hinterrand. Fast.parallel mit dem B auchrand und unfern desselben
erhebt sich ein scharf vorstehender Kamm, der niohts weiter ist, als der Seitenrand der Schale (Taf. 12.
Fig. 19).
An der linken Schale (Taf. 12. Fig. 18) ist der Kücken- und Hinterrand ebenso wie an der
rechten Schale. Der Kutikulasaum des Vorderrandes ist fast doppelt so breit als an der rechten
Schale, in eine äußere homogene sehr schmale und eine innere breitere Lamelle mit welligem Rand
geteilt, welcher liniert erscheint (Taf. 12. Fig. 24). Innerhalb des Kutikulasaumes folgt ein dunkler,
„ nW W Gürtel und diesem der Porenkanalgürtel, in welchem die Porenkanäle gerade, ungeastet
sind. Der Bauchrand is t vor der Mitte kaum merklich gebuchtet, in der ganzen Länge fast gerade,
der bloß vorn etwas vorspringend zu sein scheint. Über dem Bauchrand ist auch hier der Seitenrand
der Schale in Form einer kammförmigen Erhöhung sichtbar (Taf. 12. Fig. 18).