
Am Maxillarbaster is t das letzte Glied länger als breit, am distalen Ende erbebt sich unter den
Borsten auch eine kräftigere K ralle. Die zwei kräftigen Dornen an der Spitze des ersten Kaufortsatzes
sind glatt, der letzte Fortsatz außer den Endborsten auch mit einer langen Tastborste versehen
(Taf. 14. Fig. 3).
Die Maxillarfüße sind im ganzen und in den Einzelheiten wie bei den übrigen Arten dieser Gattung.
Die Endkralle des ersten Fußpaares is t kräftig, sichelförmig gekrümmt, gezähnt und so lang
als die vier Fußglieder zusammen.
Das zweite Fußpaar ist in der Struktur wie bei der vorigen Art.
Die beiden Furcalanhänge sind sehr schmal, dabei aber g u t entwickelt. Der rechte Furcal-
anhang ist fast gerade, der linke dagegen etwas säbelförmig gekrümmt, gegen Ende allmählich verengt
(Taf. 14. Fig. 4). Am Hinterrand erheben sich sehr kurze, feine, kaum bemerkbare Dornen. Die
Endkralle is t nur ganz wenig gebogen und überragt die halbe Länge des Furcalanhanges. Die Nebenkralle
ist gerade, kürzer als a/ 3 der Endkralle. Die E ndborste is t an beiden F urcalanhängen vorhanden,
ist aber sehr kurz und erreicht kaum V, der Länge der Endkralle. Die Seitenborste sitzt nahe der
Nebenkralle und überragt wenig die halbe Länge derselben.
Schalenlänge 0.9—0.95 mm, größte Höhe 0.7 mm, größter Durchmesser 0.6—0.65 mm.
Fundorte: Langenburg (77. 78. 94), Wasserloch bei Firyano (97); Sumpf ohne nähere Angabe
(80), Kilima-Ndjaro (117). Es lagen mir zahlreiche Weibchen vor.
Von den bisher bekannten Arten dieser Gattung steh t diese neue Art am nächsten zu
Cypridella lemurensis Vävr., unterscheidet sich aber von derselben außer in der Schalenform
hauptsächlich in der Struktur des vordem und hintern Schalenrandes, allein auch in der Struktur
der Furcalanhänge des zweiten Antennenpaars zeigt sich eine Verschiedenheit.
Gen. CypreUa Vävr.
Derzeit is t diese Gattung für Afrika charakteristisch, insofern man bisher noch aus keinem
ändern Weltteil Arten derselben verzeichnet ha t. Die erste hierher gehörige Art h a t W. V ä v r a
aus Sansibar u nter dem Namen Cypretta tenuicauda beschrieben, allein das Genus n icht für selbständig,
sondern n u r als Subgenus von Cypridopsis betrachtet. Ich habe schon früher (12. p. 250), sowie
auch G. W. M ü l l e r (17. p. 283) dieselbe zum Range einer selbständigen Gattung erhoben und
letzterer Forscher h a t unter dem Namen Cypretta costata von der Insel Aldabra] noch eine Art
beschrieben. Bei meinen Untersuchungen habe ich gleichfalls nur eine, nachstehend beschriebene,
hierher gehörige Art beobachtet.
291. C y p r e t t a o x y u r i s n. sp.
Taf. 14. Fig. 6—-14.
Die Schalen sind von der Seite gesehen annähernd kurz, hoch nierenförmig, in der Form einander
gleich, die größte Höhe beträgt fast 4/ 5 der Länge.
Der Vorderrand ist an beiden Schalen etwas niedriger als der Hinterrand, aber spitzer gerundet
und die Mitte u n te r die Mittellinie des Körpers gerückt (Taf. 14. Fig. 12. 13). Der rechte Schalenrand
ist mit einem ziemlich breiten Kutikulasaum versehen, innerhalb dessen der etwas schmälere Porenkanalgürtel
liegt. Der äußere Porenkanalgürtel ist wenig schmäler, die Porenkanäle gerade, sehr
dünn, gedrängt stehend; der innere Porenkanalgürtel ist etwas breiter, die Porenkanäle viel breiter,
gerade (Taf. 14. Fig. 9. 13). Die Saumborsten sind sehr fein. Am Vorderrand der linken Schale ist
der durchsichtige Kutikulasaum sowie der Porenkanalgürtel schmäler als an der rechten Schale.
Der Rückenrand ist auffällig stark gerundet, in der Mitte am höchsten, gegen den Vorderrand
abschüssiger als gegen den Hinterrand und geht unbemerkt in beide (Taf. 14. Fig. 12) über.
Der Hinterrand ist höher als der Vorderrand, ziemlich stumpf und gleichmäßig gewölbt, die
Mitte fällt in die Mittellinie des Körpers, die Struktur wie am Vorderrand, allein der Kutikulasaum
und die beiden Porenkanalgürtel sind viel schmäler.
Der Bauchrand is t in der Mitte kaum merklich vertieft, fast gerade, in der ganzen Länge
von einem feinen Porenkanalgürtel umgeben.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen breit eiförmig, beide Seiten hinter der Mitte
stark gewölbt und der Durchmesser hier am größten, das vordere Ende ist spitz, das hintere stumpf
gerundet (Taf. 14. Fig. 11). Die rechte Schale erscheint vorn etwas länger.
In der Schalenwandung zeigen sich dicht zerstreute kreis- und eiförmige kleine, durchsichtige
Vertiefungen, dieselbe erscheint somit als punktiert. An der Schalenwandung erheben sich zerstreut
und spärlich kleine Härchen, die nahe dem Rande länger und gedrängter sind.
Schalenlänge 0.73 mm, größte Höhe 0.6 mm, größter Durchmesser 0.6 mm; die Farbe w ar nicht
festzustellen.
Am zweiten Antennenpaar erheben sich am distalen Ende des vorletzten Gliedes 3 sehr lange
gezähnte Endkrallen, die doppelt so lang sind als das Glied, ferner eine ebenso lange und einige kurze
Borsten (Taf. 14. Fig. 10). Am Ende des letzten Gliedes stehen eine lange gezähnte Endkralle, sowie
eine lange und eine kurze Endborste. Das Bündel der Schwimmborsten überragt das distale Ende
der Endkrallen.
Am Palpus mandibularis ist das letzte Glied kugelförmig, fast so lang wie die halbe Länge
des voranstehenden Gliedes. Am vorletzten Glied befinden sich bloß Borsten.
Der Maxillartaster und die Kauf ortsätze sind dünn, relativ lang. Das letzte Glied des Tasters
ist fast dreimal so lang als breit, unter den Borsten an der Spitze sitzt auch eine kräftige Kralle
(Taf. 14. Fig. 8). Die zwei kräftigen D omen am ersten Kaufortsatz sind g la tt; der d ritte Kaufortsatz
ist dicker als die übrigen.
Die .Kiemenlamelle der Maxillarfüße ist gut entwickelt, mit 6 Borsten besetzt.
Am ersten Fußpaar ist die Endborste des zweitvorletzten Gliedes auffällig lang. Die Endkralle
kräftig, gegen Ende sichelförmig gekrümmt, fast so lang wie die vier letzten Fußglieder zusammen
(Taf. 14. Fig. 7).
Am letzten Glied des zweiten Fußpaares ist der kleine Krallenfortsatz vorhanden; die Nebenkralle
ist angelförmig gekrümmt, die proximale Hälfte dicker (Taf. 14. Fig. 6).
Der Eierstock is t spiral gewunden (Taf. 14. Fig. 12), was ein Merkmal dieser Art und
Gattung bildet.
Die Furcalanhänge sind von gleicher S truktur und gleichen Stäbchen, die gegen das distale Ende
allmählich verengt sind, an der Spitze sitzt ein kleiner Stachel an Stelle der Endkralle und Endborste;
die Nebenkralle und Seitenborste fehlen (Taf. 14. Fig. 14). Der rechte Furcalanhang is t wenig länger
als der linke.
F undort: Bura-Sumpf (119); es lag mir nur ein Weibchen vor.
In der Form erinnert diese Art in geringem Maße an Cypretta tenuicauda Vävr., durch die
Struktur der Wandung des Vorderrandes aber an Cypretta costata G. W. Müll., unterscheidet sich
jedoch durch die Struktur der Furcalanhänge wesentlich von beiden.