stimmen; allein icli fand unter den Weibchen auch solche, die in der Größe die europäischen weit
übertreten, d. i. die 5.5 mm lang sind, wogegen die de M a n sehen Exemplare bloß 4.5 mm lang waren;
bei ersteren ist die Oesophaguslänge 1 mm, die Schwanzlänge 0.5 mm, der größte Durchmesser aber
0.12 mm. Die größten Männchen haben bei 4 mm Länge bloß 0.06 mm im Durchmesser.
Die vorstehend verzeichneten und beschriebenen freilebenden Nematoden-Äxten zerfallen
hinsichtlich ihrer geographischen Verbreitung in zwei Gruppen, u. z. 1. in solche, die außer Afrika,
bezw. Deutsch-Ostafrika auch aus einem oder zwei ändern Weltteilen bekannt sind, und 2. in solche,
die bisher bloß aus Afrika bezw. Deutsch-Ostafrika bekannt sind. Diese Gruppen sind folgende:
1. A u ß e r A f r i k a a u c h a u s ä n d e r n W e l t t e i l e n b e k a n n t e Ar t e n .
Monhystera vulgaris d. Man. 5. Dorylaimus Bastiani Bütsch.
Monhystera similis Bütsch. Dorylaimus elegans d. Man.
Trilobus pellucidus Bast. Dorylaimus filiformis Bast.
Mononchus macrostoma Bast. Dorylaimus limnophilus d. Man.
9. Dorylaimus macrolaimus d. Man.
2. B i s h e r . b l o ß a u s D e u t s c h - O s t a f r i k a b e k a n n t e A r t e n.
Monhystera Eülleborni n. sp. 5. Cephalöbus brachyuris n. sp.
Trilobus graciloides n. sp. Cephalöbus palustris n. sp.
Mononchus tenuis n. sp. Cephalöbus uncatus n. sp.
Plectus africanus n. sp. Dorylaimus africanus n. sp.
9. Dorylaimus pachydermis n. sp.
Die Vergleichung der Daten dieser beiden Gruppen führt zu dem Ergebnis, daß aus der Fauna
von Afrika, bezw. Deutsch-Ostafrika ebensoviel- Arten m it größerer geographischer Verbreitung
bekannt sind, als die auf Deutsch-Ostafrika beschränkten. Aus diesen Daten lassen sieh indessen
noch keine- allgemein gültige Schlüsse ziehen auf die in Deutsch-Ostafrika und noch weniger auf die
in ganz Afrika freilebenden Nematoden, denn es unterliegt meiner Ansicht nach keinem Zweifel,
daß durch diesbezügliche intensivere Forschungen die Daten der obigen zwei Gruppen wesentliche
Änderungen erleiden werden. Trotzdem aber glaube ich konstatieren zu können, daß in Deutsch-
Ostafrika bezw. in ganz Afrika zahlreiche freilebende Nematoden-Arten Vorkommen müssen.
VI. Acanthocephali.
Aus Afrika bezw. Deutsch-Ostafrika war bisher kein Repräsentant dieser Tierklasse bekannt
und auch ich habe bei meinen Untersuchungen bloß eine interessante, nachstehend beschriebene
Larve gefunden.
Fam. Ec h in o rh y n c h id a e .
- Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Repräsentanten dieser Familie, weil Parasiten, eine große
geographische Verbreitung haben und sicherlich auch in der Fauna von Afrika häufig sind.
Gen. Echinorhynchus 0 . F. M.
Bisher sind 3 Arten dieser Gattung bekannt, u. z. Echinorhynchus angustatus Rud., Echin.
polymorphus Brems, und Echin. proteus Westrumbl., deren Larven in Crustaceen, d. i. in Gammarus
pulex und Asellus aquaticus parasitisch leben, aus Entomostraken aber kannten wir bisher keine
Larve. Bei meinen Untersuchungen ist es mir gelungen, in einer Ostrakoden-Art eine u. z. folgende
Echinorhynchus-Larve zu finden.
98. E c h i n o r h y n c h u s sp. larva.
Taf. 3. Fig. 8—10.
Der Körper ist gestürzt eiförmig, walzenförmig, vorn stumpfer, hinten spitziger gezackt,
die beiden Seiten ziemlich bogig.
Die Kutikula-erscheint fein geflügelt, ca. 0.004 mm dick, an der Oberfläche erheben sich weder
Haken noch Dornen und am vorderen Körperende, bei der Einstülpung der Küsseltasche, sowie
am hinteren Körperende an der Vertiefung der Genitalöffnung zeigen sieh Längsfasern daran (Taf 3
5. :.... ' '
Die'Körperwandung wird durch . e i n p s ^ dicke Muskebchicht,-gebildet, die bloß aus frinen
Längsfasern besteht, in der Mitte ist ihr Durchmesser ca. 0.023 mm; an beiden Körperenden erscheint
^ d & m e r und an der Grenze, der Körperhöhle, von der Rüsseltasehenöffnung bis zur Genitalöflnung
Spelt eine scharfe Grenzlinie - wahrscheinlich eine Kutikulamembran (Taf. 3. Kg. 8. 9).
In der Muskelwandung habe ich, fast gleich entfernt von einander, an jeder Seite 4, bezw.
zusammen 4 Pa a r eigentümliche Organe wahrgenömmen (Taf. 3. Kg. 8. 9), Die am vorderen uLd h interen
Körperende liegenden 2 Paare sind einander ziemlich gleich, wogegen die 2 mittleren Paare
wesentlichere Verschiedenheiten aufweisen. Das nahe zum vorderen Körperende liegende zweite Paar
Egginem etwas gekrümmten, schmalen S c h la u c i gleich, Hegt der Länge nach und bückt mit einem
En d e nach vorne, mit dem ändern nach hinten; das vordere Ende f t geschlossen, gerundet und
mit einem granulierten Plasmahof Umgeben, das hintere Ende is t offen^ ¡elliptisch, verbreitert und
erinnert einigermaßen an einen Trichterj^gleichfalls mit fein granüHertem Plasma umgeben. Das
dritte, bezw. das hintere mittlere Paar unterscheidet: Sich von dem vorigen nicht nur in der Form,
sondern auch in der Lage; : es liegt nämlich nicht in der Länge, sondern in der Quere in der Muskelwandung
u, z. derart, daß der größere Teil in die K örperhöhle dringt und bloß, der kleinere Teil in der
Muskelwandung'bleibft: (Taf. 3. Kg. 8. 9), im ganzen ist es. einem S-förmig gekrümmten, einwärts
verengten und spitz endigenden Schlauche gleich, das in der Muskelwandung liegende Ende ist
D B granüHertem Plasma umgeben. Die)» paarigen Organe können meiner Meinung nach
nichts anderes sein als Nephridien und ihre paarige Anordnung erinnert vollständig an die' der Seg-
mentalorgane; ihre feinere Struktur vermochte ich nicht zu beobachten.
In der Körperhöhle fällt zunächst die Küsseltasche auf, die am vorderen Körperende eingestülpt
ist und s tark gekrümmt bis etwas über die Körpermitte sich erstreckt. Das hintere Ende
ist gerundet, im Innern habe ich zweierlei Kutikulahaken wahrgenommen, u. z. im vorderen Körperviertel
kurze, stark gekrümmte, in der Körpermitte aber ein Bündel längere, dolchförmige (Taf 3
Kg. io). ' ; p p f jg ...
Von der Küsseltasche ausgehend bemerkte ich an beiden Seiten zwei, annähernd schlauchförmige
drüsenartige Organe, die sich vermutHeh zu Lemüisken entwiökeln.-
Am Rücken, in der Vertiefung der Rüsseltasche liegt ein graulich granulierter Körper, d. i.
eine große GangHe (Taf. 3. Kg. 8).
An der Bauchseite, von der Mitte bis zum hinteren Ende der Rüsseltasche liegen zwei ziemlich
große Eierstöcke hintereinander, deren vorderer teilweise auch unter die Ganglie reicht, während