
kulastäbchen, welches einwärts schwach bogig und am hintern Ende dünner ist. Der . Hammerzahn
besteht gleichfalls aus einem kompakten Kutikulastäbchen, welches gegen das innere Ende keulena
rtig verbreitert ist (Textfig. 2). Der Stiel steh t mit dem vorderen Ende mit einer dünnen Kutikula-
leiste in Verbindung, deren Ende gabelig geteilt ist. Der Ambos h a t eine verwickelte Struktur.
Derselbe besteht aus einem zentralen Stäbchenteil, an welchem zu beiden Seiten sich flügelförmige
Lamellen erheben. Der zentrale Teil ist am vorderen Ende gabelig geteilt, das hintere Ende in der
Mitte scharf eingeschnitten. In den beiden Seitenflügeln ist ein durch Verdickung entstandenes
Netz von verschieden verlaufenden Leisten sichtbar; der Rand derselben ist vorn, nahe des Zentralstäbchens
s tark eingeschnitten, an der Seite auffällig bogig, hinten dagegen zeigt sich eine kleinere
und eine größere Spitze (Textfig. 2).
Der Pharynx ist sehr kurz. Die Hepatopankreas-Drüsen sind relativ klein, kugelförmig. Der Magen
liegt in der Quere und is t ein eiförmiger großer Schlauch. Der Dick- und Mastdarm zusammen sind
ziemlich lang.
Das zentrale Nervensystem, das Auge und den Verlauf der Seitennerven konnte ich nicht
erkennen. Ebenso konnte ich mich von der Anwesenheit des Rückentasters nicht überzeugen.
Die Muskulatur ist gut entwickelt, insofern ich in der vorderen Rumpfhälfte zwei Paar, von der
Basis des Räderorgans ausgehende kräftige Muskelbündeln und mehrere dünne Fasern erkennen vermochte
(Taf. 3. Fig. 18).
Die zwei Wassergefäßstämme, sowie die Exkretionsblase waren nicht wahrzunehmen, erstere,
weil der große Eierstock sie verdeckte, letztere aber, weil der Fuß des Tierchens eingeschrumpft war.
Der Eierstock bildet einen unter dem Darmkanal liegenden, annähernd eiförmigen Schlauch,
dessen Umfang größer ist als der des Darmes (Taf. 3. Fig. 18).
Die Körperlänge b eträgt m it zurückgezogenem Fuß 0.6 mm, mit aüsgestrecktem Fuß 0.81 mm,
die Breite an der Basis des Räderorgans 0.22 mm, bei den Seitenfortsätzen 0.6 mm.
Bei meinen Untersuchungen fand ich bloß ein Exemplar in dem Material aus einer mit Wassernuß
bedeckten stillen Bucht des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in den Nyassa (93).
Das vorzüglichste Merkmal dieser Art bilden die zu beiden Seiten und am Rücken aufragenden drei
armförmigen Fortsätze, vermöge welcher sie einigermaßen an das Männchenvon AsplanchnaBrigUwdli
erinnert und sich von den übrigen b ekannten Rotatorien unterscheidet. Charakteristisch ist aber auch
die eigentümliche S truktur der Kauapparate, die mit jenen der Gattung Notommata identisch sind.
Gen. Copeus Gosse.
Wie es scheint, erfreut sich diese Gattung in Afrika einer sehr großen Verbreitung, darauf
weist der Umstand hin, daß A. C o l l i n , Th. K i r k m a n , W. M i l l n e und Ch. F. R o u s s
e l e t 6 Arten derselben aus Süd-Afrika verzeichneten. Es is t nicht unmöglich, daß auch in
Deutsch-Ost-Afrika mehrere hieher gehörige Arten Vorkommen, allein ich vermochte bei meinen
Untersuchungen bloß nachstehende Art sicher zu erkennen.
126. C o p e u s c e n t r u r u s (Ehrb.).
Copeus labiatus H u d s o n - G o s s e 10. II . p. 28. Taf. 16. Fig. 1.
Die meist verbreitetste Art dieser Gattung, aus Afrika aber bisher noch unbekannt. In den
Gewässern der Umgebung des Nyassa scheint sie nicht häufig zu sein, denn ich habe sie nur in dem
Material aus dem Rikwa-See, nahe dem linken Ufer gefunden (74).
Hinsichtlich der Benennung, bezw. der Synonyme dieser Art verharre ich bei dem Standpunkt, den
ich in meinen „Untersuchungen über die Süßwasser-Mikrofauna Paraguays“ begründet h abe (6. p. 95).
Gen. Proales Gosse.
Wie schon bei einer früheren Gelegenheit (6. p. 95) erwähnt, wurden die Arten dieser Gattung
lange Zeit als zu dem E h r e n b e r g sehen Genus Notommata gehörig betrachtet und gelangten
erst in jüngster Zeit mit Umgehung des P ia te s c h e n Genus Hertwigia in den Bereich des Go s s e -
schen Genus Proales. Aus Afrika wurden bisher bloß von W. M i 1 n e und C h. F. R o u s s e l e t
hierher gehörige Arten konstatiert, u. z. von südafrikanischen Fundorten folgende 4 Arten: Proales
despiciens Ehrb., Pr. peiromyzon Ehbr., Pr. daphnicola Thomp. und Pr. sordida Gosse. Bei meinen
Untersuchungen habe ich bloß nachstehende Art gefunden.
127. P r o a l e s t i g r i d i a Gosse.
Proales tigridia H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 38. Taf. 18. Fig. 10.
Diese A rt zählt zu jenen, die bisher aus der Fauna von Afrika noch von niemand verzeichnet
gewesen sind. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa ist sie nicht sehr häufig, denn ich fand sie
bloß in dem Material von folgenden Fundorten:. Ganz nahe dem Strande des Rikwa-Sees, nahe bei
dem Congola-Ufer (60); Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap (90).
Gen. Furcularia Ehrb.
Eine Gattung von allgemeiner geographischer Verbreitung, aus Afrika u. z. von den Azoren
war schon von T h . Ba r r oi s ohne Bezeichnung der Art erwähnt. An neueren Forschern h a t Ch.
F. R o u s s e l e # auf Grund der Beobachtungen von T h . K i r k m a n und der Aufzeichnungen
von W. M i 1 n e 2 hierher gehörige Arten aus der Kap-Kolonie und Natal erwähnt (16). Wie es
scheint, is t diese Gattung in Deutsch-Öst-Afrika ziemlich verbreitet, denn ich habe 3 ihrer Arten
gefunden.
128. F u r c u l a r i a g i b b a Ehrb.
Furcularia gibba H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 43. Taf. 19. Fig. 13.
Bei meinen Untersuchungen habe ich diese Art wiederholt angetroffen und von folgenden
Fundorten verzeichnet: Tümpel bei Nyassa (84); Tümpel bei Langenburg (77); Uberschwemmungs-
bucht des Mbasi-Flusses (92); mit Wassernuß bedeckte stille Bucht des Mbasi-Flusses, nahe seiner
Mündung in den Nyassa (93); Sumpf nahe am Nyassa bei Muankengap (90); Jippe-See (129). Aus
der Fauna von Afrika bisher nicht bekannt.
129. F u r c u l a r i a f o r f i c u l a Ehrb.
Furcularia forficula H u d s o n G o s s e 10. II. p. 41. Taf. 20. Fig. 1.
Allgemein v erbreitete Art. Aus Afrika erwähnte sie zuerst C h. F. R o u s s e l e t auf Grund
der Aufzeichnungen von W. Mi l ne aus der Kap-Kolonie. In den Gewässern der Umgebung des
Nyassa is t sie, wie es scheint, häufig, bei meinen Untersuchungen habe ich sie von folgenden Fundorten
verzeichnet: Tümpel bei Langenburg (77); Quell-Becken nahe Langenburg (79); Sumpf ohne
nähere Bezeichnung (80); ganz nahe dem Strande des Rikwa-Sees, nahe zu dem Congola-Ufer (60);
Tümpel bei Nyassa (88); Kota-Kota (113).
130. F u r c u l a r i a a e q u a l i s Ehrb.
Furcularia aequalis H u d s o.n - G o s s e 10. II. p. 46. Taf. 18. Fig. 15.
Aus der F auna von Afrika war diese Art bisher unbekannt und auch in den Gewässern der Um