
cypris) megalops (Sa r s ) als sehr nahe Verwandte, wenn nicht Synonyme von Cyprinotus fossulatus
V ä v r. zu betrachten. Diese 3 Arten stimmen nämlich in d er S truktur des Vorder- und Hinterrandes
der Schalen vollständig überein und auch in der Form der Schalen ist die Ähnlichkeit auffällig und
bloß in der Struktur der Schalenwandung herrscht einige Verschiedenheit, insofern sich an der
Schalenwandung von Cyprinotus fossulatus V ä v r. kleine Vertiefungen zeigen, während die
Schalenwandung von Cyprinotus (Hemicypris) ovatus ( Sa r s ) und Cyprinotus (Hemicypris)
megalops (Sa r s ) glatt ist.
Ich kann jedoch nicht umhin, auch jene Ähnlichkeit zu erwähnen, die sich zwischen Cypris
aurantia Fisch, und Cyprinotus fossulatus V ä v r. in der Form der Schalen und der S truktur ihrer
Wandung zeigt. Diese Ähnlichkeit gewinnt dadurch an Bedeutung, daß S. F i s c h e r seine Cypris
aurantia, die ich entschieden als Repräsentanten des Subgenus Cyprinotus ansehe, nicht nur an
europäischen, sondern auch an afrikanischen Fundorten, namentlich in Oberägypten bei Thebe
und Fayoum angetroffen h a t (10. p. 650. Taf. 19. Fig. 29—31). Im Falle der Id e n titä t hä tte bei der
Bezeichnung der Art n atürlich der Name Cyprinotus (Cypris) aurantius (F i s c h.) in den Vordergrund
zu treten bei der Bezeichnung Cyprinotus fossulatus V ä v r. und demselben Namen müßten sich
Cyprinotus (Hemicypris) ovatus (Sa r s ) und Cyprinotus (Hemicypris) megalops (Sa r s ) anschließen.
Die mir vorliegenden Exemplare weichen in der Form der seitlich gelegten Schalen in geringem
Maße ab sowohl von V ä v r a s Exemplaren aus Sansibar, als auch von S a r s sehen genannten zwei
Arten von Sumatra, insofern der Vorder- und Hinterrand der Schalen fast gleich hoch und gleich
gewölbt ist (Taf. 12. Fig. 9). Der Rücken- und Bauchrand aber stimmt vollständig mit dem der
Exemplare aus Sansibar und Sumatra überein. Am Vorderrand der rechten Schale zeigt sich nämlich
ein breiter Kutikulasaum und ein breiter Porenkanalgürtel (Taf. 12, Fig. 10), dabei ist derselbe
ungezähnt. Am Vorderrand der linken Schale erhebt sich ein schmaler Kutikulasaum, an dessen
Basis die Reihe der Zähnchen hinzieht (Taf. 12. Fig. 11). Ebenso is t übrigens auch der Hinterrand
der linken Schale, nur daß hier die Zähnchen schwächer sind und der Kutikulasaum fehlt.
Von oben oder unten gesehen gleichen die Schalen (Taf. 12. Fig. 12) zumeist jenen von Cyprinotus
(Hemicypris) megalops S a r s , unterscheiden sich aber auch von denjenigen von V ä v r a s
sansibarischen Exemplaren und Cyprinotus (Hemicypris) ovatus S a r s nicht wesentlich.
Der Furcalanhang (Taf. 12. Fig. 13) ist fast gerade, gegen das distale Ende kaum merklich
verengt; die Endkralle ist etwas gebogen, wenig über halb so lang als der Furcalanhang, die Nebenkralle
und Seitenborste erreichen die halbe Länge der Endkralle und die Seitenborste entspringt fast
in der Entfernung von der Nebenkralle, wie diese von der Basis der Endkralle; die Endborste ist
sehr kurz.
Die Schalenwandung erscheint punktiert, d. i. es zeigen sich daran zerstreute kleine, runde
Vertiefungen, die Oberfläche ist glänzend und spärlich behaart.
Schalenlänge 0.92—0.95 mm, größte Höhe 0.61—0.62 mm, größter Durchmesser 0.48 mm.
Fundort: Rikwasee (58. 70. 72. 74), Firyano (95); es kamen mir bloß einige Weibchen zu Gesicht.
Hier kann ich nicht umhin zu bemerken, daß meiner Auffassung nach zwischen Cyprinotus
congener V ä v r. und Cyprinotus fossulatus V ä v r. eine sehr nahe V erwandtschaft besteht. Hierauf
weist in erster Reihe und hauptsächlich die hochgradige Übereinstimmung in der Struktur des Vorder -
und Hinterrandes der Schale, sowie in der unverkennbaren Ähnlichkeit der männlichen Maxillarfüße.
Die Verschiedenheit zwischen den beiden Arten beruht hauptsächlich in der Struktur der Schalenwandung
und in der Zahl der Dornenkränze des Ductus ejaculatorius. Der Wert der erstem Verschiedenheit
wird dadurch illustriert, daß nach W. V ä v r a auch bei Cyprinotus fossulatus die
Schalenwandung zwischen den Vertiefungen retikuliert ist, bei der zweiten Verschiedenheit aber
fragt es sich, ob W. V ä v r a am Ductus ejaculatorius beider Arten die beiden Domenkränze, die
das Ende bilden, mitgerechnet hat, oder nur bei der einen oder aber bei gar keiner, denn die Verschiedenheit
in der Anzahl kann eventuell auch durch letzteres entstanden sein. Die Lösung dieser
Frage wurde durch den Umstand vereitelt, daß ich weder von Cyprinotus congener V ä v r., noch von
Cyprinotus fossulatus V ä v r. Männchen gefunden habe, und aus diesem Grunde nahm ich die beiden
als selbständige A rten an, obgleich ich ihre Zusammengehörigkeit nicht für völlig ausgeschlossen halte.
276. C y p r i n o t u s G i e s b r e c h t i G. W. Mü l l .
Cyprinotus Giesbrechti G. W. M ü 11 e r 17. p. 277. Fig. 15. 17. 22 .
Diese Art, welche G. W. M ü l l e r nach Exemplaren von der Insel Aldabra beschrieben hat,
ist bisher bloß aus Afrika bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe ich nur in dem Material vom
Kilima-Ndjaro-Gebiete (117) einige Männchen und Weibchen gefunden.
In der Struktur des Vorder-, Unter- und Hinterrandes stimmen die mir vorliegenden Exemplare
mit den von G. W. M ü l l e r beschriebenen vollständig überein, allein die Schalen selbst gleichen
von der Seite gesehen mehr denjenigen von Cyprinotus symmetricus G. W. Mü l l e r . Auch der
Nebenteil des Kopulationsorgans gleicht dem von Cyprinotus symmetricus G. W. Mü l l , mehr als
dem der M ü l l e r sehen Exemplare von Cyprinotus Giesbrechti.
277. C y p r i n o t u s s y m m e t r i c u s G. W. Müll.
Cyprinotus symmetricus G. W. M ü l l e r 17. p. 276. Taf. 11. Fig. 19. 23. 25. 26. Taf. 15. Fig. 8.
9. 12. 13. 23.
Gleich der vorigen is t auch diese Art bisher bloß aus Afrika, bezw. von der Insel Aldabra
bekannt, von wo sie G. W. M ü l l e r beschrieben hat. Bei meinen Untersuchungen habe ich nur
in dem Material aus dem Kilima-Ndjaro (118) einige Exemplare gefunden, die in jeder Hinsicht
mit den Exemplaren von Aldabra übereinstimmen.
278. C y p r i n o t u s F ü l l e b o r n i n. sp.
Taf. 12. Fig. 14—17.
Die Schalen sind von der Seite gesehen gleich nierenförmig, nicht ganz doppelt so lang als
hoch, der Vorderrand höher, breiter und stumpfer bogig als der Hinterrand, der Rückenrand vorstehend,
bogig, der Bauchrand in der Mitte breit, doch seicht buchtig (Taf. 12. Fig. 14).
Am Vorderrand der rechten Schale erhebt sich ein ziemlich breiter Kutikulasaum, in welchem
sich säulenähnliche Verdickungen in gleicher Entfernung von einander zeigen, die gleichsam als Zähnchen
erscheinen (Taf. 12. Fig. 15). Innerhalb des Saumes ist kein bemerkbarer Porenkanalgürtel vorhanden,
die Borsten entspringen von den Erhöhungen eines schmalen, granulierten Gürtels. Der Rückenrand
ist in der Mitte stark bogig, nach vorn und hinten gleichmäßig abschüssig und geht unmerklich
in den Hinterrand über (Taf. 12. Fig. 14). Der Hinterrand is t in der Mitte etwas vorspringend,
daher spitzer gewölbt, in der unteren H älfte zeigt derselbe eine ebensolche Struktur wie der Vorderrand,
in der oberen Hälfte aber fehlen die säulenartigen Verdickungen (Taf. 12. Fig. 14).
Am Vorderrand der linken Schale erheben sich aber an dem Kutikulasaum kräftige dorn-
förmige Zähnchen. Ebenso ist auch der H interrand, der in der Form dem der rechten Schale gleich ist.