an der Grenze des Endteils eine stark vortretende Erhöhung (Taf. 1. Fig. 22. 25). Der Endteil der
Haken ist gleichmäßig schwach sichelförmig gekrümmt, jener der längeren Haken ist 0.055 mm,
der der kürzeren 0.036 mm lang. Die Haken bilden quastenförmige Bündel und blicken mit dem
Apikalende stets gegen die Trichteröffnung der Cyste (Taf. 1. Fig. 21). Die Saugnäpfe sind meistens
ganz kreisförmig, bisweilen aber sind sie etwas gestreckt und sehen dann mehr oder weniger nierenförmig
au s ; ihre Oberfläche ist ganz glatt, wenigstens vermochte ich daran weder Haken noch Borsten
wahrzunehmen (Taf. 1. Fig. 21).
Der Schwanz h a t eine sehr eigentümliche Struktur, insofern derselbe in Form eines kurzen
Stieles aus dem Körperparenchyma hervorragt und sich sodann baumartig verästet, an der Spitze
jedes Astes aber sitzt eine kleinere oder größere kugelförmige Anschwellung, die aus granuliertem
Plasma besteht (Taf. 1. Fig. 21).
Die ausgestülpten Exemplare zeigen einen verschiedenen Grad der Ausstülpung (Taf. 1. Fig. 23.
24. 26. 27), im allgemeinen aber ist es für alle charakteristisch, daß der Skolex zum Teil oder ganz
aus dem Innern der Cyste hervordringt. Der Skolex der jüngsten ausgestülpten Exemplare erhebt
sich nur so weit, daß die Saugnäpfe an die Oberfläche und ins Freie gelangen, wogegen das Hakenbündel
und nebst diesem sicherlich auch das Rosteilum in der Cystenhöhlung zurückgeblieben sind,
deren Parenchyma die ursprüngliche Gliederung aufweist (Taf. 1. Fig. 23); ihre ganze Länge beträgt
0.33 mm, der größte Durchmesser 0.25 mm. Der Skolex eines mehr ausgestülpten Exemplares
dringt schon so weit aus dem Innern der Cyste, daß nicht nur die Saugnäpfe, sondern auch die Haken
an die Oberfläche kommen, ohne indessen daß die Konturen des Rostellums zu erkennen wären;
die Parenchyma der Cyste zeigt noch die ursprüngliche Struktur; die Länge des ganzen Exemplars
beträgt 0.37 mm (Taf.l. Fig. 24). Sehr nahe zu diesem Exemplar s teht das auf Taf. 1. Fig. 26
abgebildete, allein der Skolex ist noch mehr hervorgedrungen und gleicht einem spitzgerundeten
Kegel, die Parenchyma ist zu einer granulierten Masse umgewandelt; seine ganze Länge b eträgt
0.39 mm, der größte Durchmesser 0.24 mm. Wahrscheinlich den höchsten Grad der Entwickelung
h a t das Taf. 1. Fig. 27 dargestellte Exemplar erlangt. Der ausgestülpte Skolex gleicht hier einem
breiten Kegel, welcher vorn abgeschnitten und trichterartig vertieft erscheint; die beiden Seitenränder
sind in der Gegend der Saugnäpfe bogig gerundet und mit feinen Haaren bedeckt. Die Haken bilden
ein quastenförmiges Bündel, die Konturen des Rostellums aber vermochte ich nicht auszunehmen.
Das Parenchyma der Cyste ist gleichförmig fein granuliert, an der Oberfläche zeigen sich zahlreiche
Querfalten, als ob sich die Strobilation eingestellt h ä tte ; das gerundete hintere Ende erscheint
trichterartig vertieft. Die ganze Länge b eträgt 0.37 mm, der größte Durchmesser 0.27 mm.
Diese Larven fand ich an Diaptomus-Arten aus dem Chumbul-Fluß und aus dem Rikwa-See.
Insgesamt lagen mir 19 Exemplare vor. Das auffallendste Merkmal derselben bildet die eigentümliche
Struktur des Schwanzes, woher sie auch den Namen hat. Von den bekannten Taenien steh t wohl
am nächsten zu Drepanidotaenia infundibuliformis, denn auch diese h a t 20 Rostellar-Haken, die aber
größer als an jenen sind.
79. P l e r o c e r c u s a f r i c a n u s n. larva.
Taf. 2. Fig. 1—9.
Von dieser Larve lagen mir 180 Exemplare in sehr verschiedenen Entwickelungsstadien,
sowie in verschiedener Größe und Form, welch letzterer Umstand unstreitig der Konservierung
zuzuschreiben ist.
Die jüngsten 0.35—0.44 mm langen und 0.2—0.3 mm breiten Exemplare waren größtenteils
blattförmig und kahl (Taf. 2. Fig. 1); allein ich fand darunter auch solche mit einer vom Körper
abstehenden, ziemlich dickwandigen, strukturlosen Cyste, die mit glatter Oberfläche umgeben waren
(Taf. 2. Fig. 2. 4); die Cyste gleicht einem an beiden Enden gleichförmig abgerundeten Ei und ist
0.45—0.6 mm lang, bei einem größten Durchmesser von 0.35—0.45 mm. Ich halte es für sehr wahrscheinlich,
daß die abstehende Cyste eigentlich nichts weiter ist als die embryonale Hülle, welche bei
den kahlen Exemplaren beim Loslösen von dem Wirttier abhanden gekommen ist, bei den übrigen
Exemplaren aber beim Konservieren sich ablösten, denn alle entwickelteren Exemplare sind mit
einer ebenen dicken, dem Körper unmittelbar aufliegenden Hülle gleicher Struktur bedeckt (Taf. 2.
Fig. 5—8).
Die Parenchyma des Körpers zeigt bei sämtlichen Exemplaren, bei den jüngsten ebenso wie
bei den ältesten und größten, eine eigentümliche Sonderung; die H auptmasse e nthält dunkelgrauliche,
derbkörnige, unregelmäßig zerstreute Kalkkörperchen in verschiedener Menge (Taf. 2, Fig. 1—8).
Nahe dem vorderen Körperende, bezw. unter der Stelle, wo der Skolex eingestülpt ist, zeigt sich an
den eingezogenen Exemplaren ein fein granuliertes, licht gefärbtes Knöpfchen, welches vom Skolex
mit den immer mehr entwickelten Saugnäpfen mehr oder weniger bedeckt wird (Taf. 2. Fig. 1—3,
6—8). Bei den älteren Exemplaren h a t die Substanz dieses Knopfes eine retikulierte Struktur und
es zeigt sich darin ein kleines dunkles Knöpfchen, aus welchem nach allen Richtungen feine F o rtsätze
ausstrahlen (Taf. 2, Fig. 7. 8). Ich fand indessen auch Exemplare, in deren Parenchyma dieser
lichte Knopf fehlte bezw. in der Cyste, oder außerhalb herausdringt und gleichsam ein Rosteilum
bildet an der Basis mit den Saugnäpfen (Taf. 2. Fig. 4. 5).
Die Parenchyma der älteren Exemplare ist weit mehr abgesondert als die der jüngeren, denn
die Oberfläche der letzteren ist u nter der Cyste m it einer leicht erkennbaren dünnen Kutikulamembran
bedeckt, innerhalb welcher die Quer- und Längsfasern des Hautmuskelschlauches auszunehmen
sind (Taf. 2. Fig. 6—8). Außerdem sind in den älteren Exemplaren noch die zwei Wassergefäßstämme,
sowie die am hinteren Körperende liegende Excretionsblase (Taf. 2. Fig. 6—8).
Bei jüngeren Exemplaren entwickelt sich der Skolex und die Saugnäpfe am vorderen Körperende
aus der Wandung eines kleinen Kanals, welcher vor dem lichten Knopf zufolge einer Einschnürung
entsteht, und welcher an dem lichten Knopf etwas verdickt und undurchsichtig ist (Taf. 2.
Fig. 1. 2). Die beiden, dem lichten Knopf aufhegenden, anfänglich übereinander liegenden zwei
Schichten dieser Einschnürung beginnen allmählich sich von einander zu entfernen und zu verdicken,
demzufolge sich in Saugnäpfe ausgestalten (Taf. 2. Fig. 7. 8). Die Höhlung der Saugnäpfe s teht mit
dem Lumen der Einschnürung fortwährend in Verbindung, allein der Ausleitungskanal schließt sich
allmählich.
Die Saugnäpfe sind von oben gesehen ganz kreisförmig (Taf. 2. Fig. 7. 8), von der Seite gesehen
aber gleichen sie dickwandigen Schläuchen, deren Eingang sich verengt; ihre Wandung übergeht
in die Wandung der Einschnürung des Skolex, Hegt aber auch auf der Oberfläche des lichten
Parenchyma-Knopfes (Taf. 2. Fig. 6—8).
Die Zahl, Form und Größe der im Parenchym liegenden Kälkkörperchen variiert sehr
beträchtlich. In den jüngeren Exemplaren sind oft so viel Kalkkörperchen, daß ihr Parenchyma
ganz dunkel und undurchsichtig ist, während die älteren Exemplare entweder sehr wenig, oder gar
keine Kalkkörperchen enthalten.