
Rückenrand der Schale über dem Auge etwas gewölbt vorspringend, von hier a n gegen den Hinterrand
stark abschüssig und hier werden die Konturen derselben durch die eigentliche Schalenwandung
überragt (Taf. 15. Fig. 30).
Der Hinterrand der linken Schale ist viel niedriger als der Vorderrand, spitz gerundet, in der
S truktur dem der rechten Schale gleich, allein der Kutikulasaum ist schmäler und überragt derselbe
die Schalenwandung ein wenig (Taf. 15. Fig. 30).
Der Bauchrand der linken Schale ist in der Mitte vertieft, vor und hinter der Vertiefung gleich
gewölbt, darunter sieht die Schalenwandung ebenso hervor wie an der rechten Schale (Taf. 15. Fig. 30).
Von außen gesehen aber erscheint der Bauchrand gerade, denn die Schalenwandung dringt nach
unten und verdeckt den eigentlichen Bauchrand der Schale (Taf. 15. Fig. 28). Von oben oder unten
gesehen haben die Schalen die Form eines kurzen, breiten Eies, vorn gespitzt, hinten breit und stumpf
gerundet, am breitesten im hinteren Drittel und ist hier der Durchmesser ebenso groß als die Schalenlänge
(Taf. 15. Fig. 37).
Die Schalenwandung h a t eine eigentümliche Struktur. Hinter den Augen ist an beiden Schalen
eine ziemlich tiefe und breite Vertiefung, demzufolge in der oberen. Schalenhälfte und nahe zum
Rückenrand sich ein vorderer kleinerer und ein hinterer größerer Höcker bildet. An der Basis
des vorderen kleineren Höckers is t die Schalenwandung ganz g la tt und durchsichtig und bildet eine
förmliche Cornea-Linse vor und über der Augenlinse. Die Vertiefung, die beiden Höcker und die
Cornealinse ist besonders an ganz leeren und seitlich liegenden Schalen sehr leicht zu erkennen
(Taf. 15. Fig. 27. 28). In der Schalenwandung zeigen sich mit einiger Regelmäßigkeit angeordnete
Vertiefungen und zwischen denselben höckerartige Vorsprünge. In den Vertiefungen entspringt je
eine Borste, auf den Höckerchen aber kreisförmige Körperchen, durch welche die Schalenwandung
granuliert erscheint, die aber, wie erwähnt, auf dem Raum zwischen den zwei großen Höckern
fehlen (Taf. 15. Fig. 27. 28. 37). Die Schalen sind spröd, brüchig.
Die Farbe der Schalen ist dunkelgelblich braun.
Am zweiten Antennenpaar sind die Konturen der vordersten zwei Glieder gewöhnlich teilweise
zu erkennen, um so seltener aber erscheinen die zwei Glieder vollständig gesondert; die äußere Spitze
der vorletzten Glieder ist nur wenig erhöht, die daran sitzenden zwei Krallen sind fein gezähnt, die
eine etwas länger als die andere, außerdem ragen daran auch eine krallenförmige glatte und einige
dünne längere Borsten empor. Das letzte Glied ist länger als dick, die Kralle fein gezähnt, die Borste
gegabelt, neben derselben s teht auch eine kleinere. Das Bündel der Schwimmborsten überragt die
Endkrallen bedeutend (Taf. 15. Fig. 39). Am zweiten Glied des Palpus mandibularis s teht ein fein
gefiedertes Taststäbchen.
Am ersten Maxillarkaufortsatz erheben sich 4 kräftige Endkrallen, wovon 3 gezähnt sind.
Das letzte Glied des Maxillartasters ist zylindrisch, länger als dick.
Der Kiemenfortsatz der Maxillarfüße is t eigentümlich verkümmert, d. i. bloß in Form einer
lappenförmigen Erhöhung zugegen, die lamellenaitig ist und an ihrer Spitze zwei gefiederte Borsten
trä g t; der Taster ist an der Spitze n ach v om gekrümmt und am Vorderrand mit einigen feinen H aaren
versehen (Taf. 15. Fig. 36).
Am ersten Fußpaar (Taf. 15. Fig. 38) sind die vorletzten zwei Glieder vollständig von einander
getrennt, an dem Innenrand des voranstehenden Gliedes ragen feine Haare empor. Die Endkralle
ist schwach sichelförmig gekrümmt, fast so lang wie die 4 Fußglieder zusammen.
Das zweite Fußpaar ist wie beim Männchen (Taf. 15. Fig. 40); das letzte Glied gesondert,
annähernd kegelförmig, an der Spitze mit einer kräftigen Kralle und einer dornförmigen Borste
bedeckt, während sich an der Seite eine lange Seitenborste erhebt. Die Endkralle ist fast so lang
wie das vorletzte Glied, das proximale Drittel gedunsen p la tt, der übrige Teil schwach gekrümmt,
gezähnt.
Die Furcalanhänge (Taf. 15. Fig. 41) sind gegen das Ende allmählich verengte zylindrische
Fortsätze, die mit einem geißelförmigen Anhang endigen und eine kleine Seitenborste tragen.
Schalenlänge 0.75—0.85 mm, größte Höhe 0.52—0.55 mm, die .giößte Breite 0.75—0.85 mm.
M ä n n c h e i i Taf. 15. Fig. 41. Taf. 16. Fig. 1—7.
Von der Seite gesehen sind die Schalen im ganzen den weiblichen gleich. Die Ränder haben
denselben Verlauf und der Vorder- und Hinterrand zeigen dieselbe Struktur, bloß der Verlauf des
Rückenrandes beider Schalen weist einige Abweichung auf (Taf. 16. Fig. 1. 2).
An der rechten Schale bildet der Rückenrand (Taf. 18. Fig. 1) über dem Auge einen stärker
erhöhten Höcker als beim Weibchen oder an der linken Schale, und ist gegen den Hinterrand merklich
abschüssiger.
An der linken Schale bildet der Rückenrand (Taf. 16. Fig. 2) über dem Auge keinen bemerkbaren
Höcker, sondern erscheint im ganzen ziemlich steil gewölbt.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen (Taf. 16. Fig. 3) im ganzen den weiblichen
ähnlich, d. i. eiförmig, sie sind aber kleiner und vom relativ schmäler.
Die Struktur und Farbe der Schalenwandung ist ganz so wie beim Weibchen.
Das zweite Antennenpaar, die Maxillen, das erste u nd zweite Fußpaar, sowie die Furcalanhänge
haben dieselbe Struktur wie beim Weibchen.
Die Taster der Maxillarfüße bestehen aus zwei Gliedern. Das Basalglied des rechten Tasters
(Taf. 16. Fig. 4) ist ziemlich lang, zylindrisch, säulenförmig, von den distalen Ecken trä g t die innere
an einer dornförmigen Erhöhung eine kräftige Tastborste, während die äußere Ecke in einen eigentümlich
geformten Fortsatz ausgeht; das apikale Glied ist einigermaßen sichelförmig gekrümmt
und bildet in der ganzen Länge eine gleichbreite Lamelle, das distale Ende gerundet und mit einer
Tastborste endigend. Das Basalglied des linken Tasters (Taf. 16. Fig. 5) ist kürzer und breiter als am
rechten, gegen das distale Ende verbreitert, die Innenecke schief geschnitten, und hier mit zwei
dornförmigen Fortsätzen bedeckt, deren einer an der Basis des apikalen Gliedes sitzt. Das antapikale
Glied ist schmal, sichelförmig gekrümmt, die Basis etwas aufgedunsen, im weiteren Verlauf aber
verschmälert und endigt mit einer Tastborste (Taf. 16. Fig. 5). Der Kiemenanhang ist eine lappenförmige
kleine Lamelle mit zwei Borsten.
Der Verlauf der Hoden eiinnert an den bei Cypris und ändern Gattungen, ist aber verschieden
von dem bei den Gattungen Gypricercus, Pseudocypris und Potamocypris, d. i. bloß in der hinteren
Schalenhälfte verschlungen. Der Zentralkanal des Ductus ejaculatorius ist mit 16 Dornenkränzen
umgeben, ungerechnet der an den beiden Spitzen befindlichen (Taf. 16. Fig. 7).
Das Kopulationsorgan (Taf. 16. Fig. 6) ist im ganzen schinkenförmig, der äußere Anhang
erinnert einigermaßen an einen Stiefel, im Innern ist das Vas deferens mehrfach verschlungen und
bildet Buchten.
Schalenlänge 0.6—0.64 nun, größte Höhe 0.42—0.44 mm, größte Breite 0.55 mm.
- Die Jungen erinnern) von oben oder- .unten gesehen -(Taf. 15. Fig. 33—35) in hohem Maße
an die Entwickelten, weichen aber in der Struktur der Schalenwandung wesentlich von denselben ab. Hi 28
Zoologica. H e ft 69.