179. C o l u r u s c a u d a t u s Ehrb.
Colurus caudatus H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 104. Taf. 26. Fig. 6.
Diese Art w ar aus der Fauna von Afrika schon durch die Aufzeichnungen von C h. F. R o u s s
e l e t und W. M i l n e u. z. aus der Kapkolonie bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe ich
sie nur bei einer einzigen Gelegenheit beobachtet u. z. in dem Material aus einem Tümpel bei Langenburg
(77).
180. C o l u r u s u n c i n a t u s Ehrb.
Colurus uncinatus C h. G. E h r e n b e r g 8. p. 475. Taf. 59. Fig. 6.
Bei meinen Untersuchungen habe ich diese, aus der Fauna von Afrika bisher unbekannte Art
in dem Material von folgenden 2 Fundorten angetroffen: Sumpf ohne nähere Angabe (82); Tümpel
bei Nyassa (84).
Fam. Le p a d e l l id a e .
Hier muß ich bemerken, daß ich betreffs dieser Familie alles dasjenige auch heute noch aufrecht
erhalte, was ich über sie in meinen „Untersuchungen über die Süßwasser-Mikrofauna Paraguays“ auseinandergesetzt
habe (6. p. 114).
Es scheint, daß sich diese Familie in Afrika einer ziemlich großen Verbreitung erfreut, denn
Repräsentanten derselben sind nach den Aufzeichnungen von L. S c h m a r d a , Th. K i r k m a n n ,
W. M i l n e und Ch. F. R o u s s e l e t aus Ägypten und Süd-Afrika bekannt.
Gen. Lepadella Ehrb.
Eine Gattung von ziemlich beschränkter geographischer Verbreitung, die bisher bloß aus
Europa, Asien und Süd-Amerika bekannt war.
181. L e p a d e l l a o v a l i s Ehrb.
Lepadella ovalis C h . G. E h r e n b e r g 8. p. 457. Taf. 57. Fig. 1.
Eine aus Afrika bisher nicht bekannte Art, die ich aus dem Material von folgenden Fundorten
verzeichnet habe: Tümpel bei Langenburg (77); Trinks-Quelle bei Langenburg (81); Tümpel bei
Nyassa (84); mit Wassernuß bedeckte stille Bucht des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den
Nyassa (93); Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap (90).
Gen. Metopidia Ehrb.
Die artenreichste und weitverbreitetste Gattung dieser Familie. Die erste Art aus Afrika
h a t L. S c h m a r d a 1854 nachgewiesen, während Ch. F. R o u s s e l e t auf Grund eigener u nd der
Beobachtungen von T h . K i r k m a n n und W. M i l n e 5 hierher gehörige Arten von südafrikanischen
Fundorten verzeichnete (16), wogegen ich bloß 4 Arten gefunden habe.
182. M e t o p i d i a a e u m i n a t a Ehrb.
Metopidia aeuminata H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 107. Taf. 25. Fig. 9.
Aus der Fauna von Afrika wurde diese .Art von T h . K i r k m a n n aus N a ta l, von
W. Mi l ne aber aus der Kap-Kolonie nachgewiesen. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa
ist sie nicht gerade selten, denn ich fand sie an folgenden Fundorten: Quell-Becken nahe Langenburg
(79); Rikwa-See nahe dem Chumbul-Fluß (70); Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap (90).
183. M e t o p i d i a l e p a d e l l a Ehrb.
Metopidia lepadella H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 106. Taf. 25. Fig. 6.
Diese kosmopolitische Art war schon früher aus der Fauna von Afrika bekannt, denn L.
S c h m a r d a h a t sie aus Ägypten, C h . F. R o u s s e l e t aber aus Transvaal nachgewiesen.
Ich fand sie in dem Material von folgenden zwei Fundorten: Sumpf am Ufer des Nyassa bei Langenburg
(76), Sumpf ohne nähere Angabe (80).
184. M e t o p i d i a m u c r o n a t a Schmarda.
Taf. 4. Fig. 4. 5.
Lepadella mucronata L. S c h m a r d a 18. p. 57. Taf. 13. Fig. 20.
Der Körper ist von oben oder von der Seite gesehen eiförmig. Die Schale ist in eine Kopf-
und Rumpfpartie geteilt (Taf. 4. Fig. 4). Die den Kopf bedeckende Schalenpartie erinnert einigermaßen
an die Kopflamelle der Gattung S t e p h a n o p s , der Vorderrand ist gerundet, vor dem
Räderorgan aber gegen den Bauch geneigt (Taf. 4. Fig. 4. 5); in der Mitte der Seitenränder erhebt sich
ein nach unten und hinten gerichteter kräftiger bogiger Dornfortsatz (Taf. 4. Fig. 4. 5). Die Bauchseite
der Rumpfschale ist schwach vorstehend, der Rücken ziemlich bogig, an der vorderen Hälfte
desselben erhebt sich ein kräftiger, nach hinten gerichteter, sichelförmiger Kammfortsatz, dessen
Basis die ganze vordere Hälfte der Rückenschale einnimmt (Taf. 4. Fig. 5). Die Basis des Rückenfortsatzes
is t stark granuliert, wogegen die Materie des kammförmigen Lamellenfortsatzes feine
Körnerchen zeigt. Die Fußöffnung ist am B auch stark vertieft, am Rücken aber bildet dieselbe einen
seichten Einschnitt. (Taf. 4. Fig. 4)
Die sämtlichen inneren Organe, soweit ich es an dem einzigen vorhegenden Exemplar zu
beobachten vermochte, stimmen mit derjenigen aller übrigen Arten dieser Gattung vollständig überein.
Die 3 Fußglieder sind g u t gesondert, das letzte Glied ist so lang, wie die zwei proximalen zusammen,
die Zehen sind so lang wie das letzte Fußglied (Taf. 4. Fig. 4. 5).
Die ganze Körperlänge b eträgt 0.23 mm, der größte Durchmesser 0.14 mm, die ganze Länge
des Fußes 0.105 mm, der Rückenkamm der Schale ist 0.16 mm lang und 0.04 mm hoch.
Fundort: Mit Wassernuß bedeckte Stehe des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in den
Nyassa (93).
Diese Art war bisher bloß aus Süd-Amerika, von San Ju an de Norte bekannt, von wo sie
L. S c h m a r d a beschrieben hat. Das eben beschriebene Exemplar unterscheidet sich im Habitus
und der Größe zwar einigermaßen von dem durch S c h m a r d a abgebildeten, allein ich halte diese
Verschiedenheit n icht für wesentheh genug, um auf Grund dessen beide Exemplare voneinander abzusondern.
Übrigens zeigt die Kopflamelle dieser Art einen Übergang zu der Gattung S t e p h a n o p s ,
so zwar, daß man sie fügheh zu derselben zählen könnte, wenn die inneren OrganisationsVerhältnisse
nicht mehr der Gattung Metopidia ähnheh wären.
185. M e t o p i d i a s o l i d a Gosse.
Metopidia sohda H u d s o n - G o s s e 10. II. p. 106. Taf. 25. Fig. 11.
Die geographisch verbreitetste Art dieser Gattung, war aus der Fauna von Afrika schon von
mehreren Fundorten nachgewiesen, so von T h . K i r k m a n n . aus Natal, von Ch. F. R o u s s
e l e t aber aus Rhodesia und der Kap-Kolonie. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa ist sie