später teilweise als Synonyme erwiesen haben (17). T h . B a r r o i s h a t in seinen Publikationen
von 1888 und 1896 (1. 2) gleichfalls mehrere Arten von den Azoren enumeriert. Aus Ost-Afrika
erwähnten F. S t u h l m a n n 1896 und A. C o 11 i n 1896 einige Arten (4. p. 19). C. G. T h o r p e
sowie T h . K i r k m a n n , W. M i l n e und Ch. F. R o u s s e l e t verzeichneten mehrere Arten
aus Süd-Afrika (16). Es scheint, daß diese Gattung in Afrika gemein ist, darauf weist hin, daß ich
bei meinen Untersuchungen 8 Arten und einige Varietäten beobachtet habe.
190. B r a c h i o n u s a n g u l a r i s Gosse.
Brachionus angularis H u d s o n - G o s s e 10. II . p. 120. Taf. 27. Fig. 4.
Aus d er F auna von Afrika ist diese hier häufige Art schon längst b ekannt; T h . K i r k m a n n ,
W. M i l n e und Ch. F. R o u s s e l e t haben sie aus Natal, aus der Kap-Kolonie, aus der Orange
River-Kolonie und aus Rhodesia verzeichnet. In den Gewässern d er Umgebung des Nyassa ist sie gleichfalls
recht häufig, denn ich habe sie in dem Material von folgenden Fundorten angetroffen: Sumpf
am Ufer des Nyassa bei Langenburg (76); Malomba-See (115); Tümpel nahe am Myawaya-Fluß (96);
Wasserloch bei Firyano (77); Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83); Tümpel in Unika (102); Viktoria
Nyanza, Entebbe (123); P o rt Florenc (124).
191. B r a c h i o n u s c a u d a t u s Barr. Dad.
Brachionus caudatus E. v. D a d a y 6. p. 122. Taf. 7. Fig. 11.
Aus der Fauna von Afrika wurde diese Art zuerst von A. C o 11 i n unter dem Namen
Brachionus tetracanthus n. sp. beschrieben (p. 7. Fig. 8), sodann enumerierte sie C h. F. R o u s s e l e t
aus Rhodesia als Varietät von Brachionus angularis. Hierbei bemerke ich, daß ich meine bei der
Beschreibung der paraguayischen Exemplare entwickelte Auffassung auch hier aufrecht erhalte.
Übrigens habe ich dieselbe bei meinen Untersuchungen bloß in dem Material aus dem Malomba-See
(115) und aus dem Viktoria Nyanza, Entebbe (121) gefunden, wo sie ziemlich häufig war. Unter
den untersuchten Exemplaren fand ich auch solche, deren Schalenrücken nicht n ur granuliert, sondern
zugleich auch reticuliert war. Die hinteren Dornfortsätze der Schale überragten bei den meisten
Exemplaren ein Drittel der Rumpflänge nicht, aber nicht selten waren auch solche Exemplare, deren
Dornfortsätze auch die halbe Rumpflänge erreichten und d ann gerade nach außen und hinten gerichtet
waren, wogegen sie im ersteren Falle schwach einwärts gekrümmt waren.
192. B r a c h i o n u s B a k e r i Ehrb.
Taf. 4. Fig. 6—14.
Brachionus Bakeri C h. F. R o u s s e l e t 14. p. 728. Taf. 16. Fig. 1—11.
Brachionus Bakeri E. v. D a d a y 6. p. 120. Taf. 7. Fig. 6—8.
Diese Art, bezw. die Varietäten derselben sind aus verschiedenen Gebieten Afrikas bereits
seit längerer Zeit bekannt. Schon L. S c h m a r d a h a t unter dem Namen Brachionus latissimus
eine Form beschrieben, die, wie wir sehen werden, in den Bereich dieser Art gehört. Jü n g st haben
T h . K i r k m a n n , W. M i l n e und Ch. F. R o u s s e l e t diese Art aus verschiedenen Teilen
von Süd-Afrika verzeichnet. Im Nyassa selbst, sowie in den Gewässern der Umgebung ist die Art
und ihre Varietäten recht häufig.
In dem mir vorliegenden Material habe ich die typischen Exemplare an folgenden Fundorten
angetroffen: Tümpel bei Nyassa (84); Uferzone des Rikwa-Sees (71); Rikwa-See nahe dem linken Ufer
(74); mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (93).
Außer der Stammform fand ich jedoch noch eine ganze Reihe von Varietäten, die ich nachstehend
kurz aufführe.
1. Brachionus Bakeri v. inermis n. v. (Taf. 4. Fig. 6). Die Schale ist schildförmig, vorne am
schmälsten, d. i. nach hinten allmählich verbreitert, die beiden Seitenränder gehen in den Hinterrand
über, ohne einen merklichen Winkel zu bilden oder in einen Fortsatz auszugehen. Von den Dorn-
fortsätzen des Rücken-Stirnrandes sind die beiden inneren und äußeren fast gleichlang, die beiden
mittleren aber kürzer als die übrigen; die Fußöffnung ist vorstehend, nach hinten gestreckt und an
beiden Seiten in je einen Dornfortsatz ausgehend. An der Bauchseite ist der Stirnrand wellig oder er
bildet bloß zwei breite Höcker. Die ganze Länge der Schale beträgt 0.27 mm, der größte Durchmesser
0.24 mm. Ich fand zahlreiche Exemplare in dem Material aus einem Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen
(83).
Durch die Struktur der Schale erinnert diese Varietät übrigens lebhaft an Brachionus furculatus
Thorpe var. inermis Rouss. und weicht bloß durch die Wölbung des Seitenrandes etwas davon ab.
(Cfr. C h. F. R o u s s e l e t 16. Taf. 14. Fig. 4.)
2. Brachionus Bakeri v. latissimus Schm. (Taf. 4. Fig. 7. 8). L. S c h m a r d a h a t diese
Varietät als selbständige Art aus Ägypten beschrieben. Die Schale ist breit und gleicht einem relativ
kurzen Schild. Die Länge be trägt 0.25 mm, die größte Breite 0.26 mm. Von den Fortsätzen des
Rücken-Stirnrandes sind die beiden inneren stets etwas länger als die übrigen. Am Bauch ist der
Stirnrand nach innen etwas vorstehend und gerade in der Mitte befindet sich eine seichte schmale
Vertiefung. Die Schale ist vorn stets etwas schmäler als hinten, die beiden Seitenränder gehen unmerklich
in den schwach gebuchteten Hinterrand über (Taf. 4. Fig. 7), nicht selten aber gehen die beiden
hinteren Seitenwinkel der Schale in eine nach hinten gerichtete, sehr kurze Spitze aus (Taf. 4. Fig. 8),
so daß sich der Charakterzug der Art bereits zu zeigen beginnt. Die Schalenoberfläche ist übrigens
glatt, bloß in der Bauchmitte sind zwei Längslinien.
Ich fand diese Varietät an folgenden Fundorten: Ngozi-See (110), Rikwa-See (66), Nyassa
(8. 14. 52).
Bei meinen Untersuchungen fand ich indessen auch eine etwas abweichende Form dieser
Varietät, insofern die zwei inneren Fortsätze des Rücken-Stirnrandes auffallend länger sind als die
übrigen; der Bauch-Stirnrand bildet 4 Höckerchen, von welchen die 2 medialen sehr spitzig sind;
die zwei hinteren Schalenfortsätze sind s tark an den Hinterrand gerückt und bilden ein schmales,
kurzes Höckerchen. Charakteristisch ist es auch, daß die Schale in der Mitte am breitesten, und,
die Dornfortsätze abgerechnet, kürzer als breit ist, d. i. die größte Breite beträgt 0.23 mm, die Länge
0.19 mm. Auch diese Form habe ich in dem Material aus dem Rikwa-See (74) gefunden.
3. Brachionus Bakeri v. obesus Barr. Dad. Die Varietät zeichnet sich dadurch aus, daß die
Schale (Taf. 4. Fig. 9) schmäler ist als bei den vorerwähnten, d. i. bloß 0.48 mm Durchmesser h a t;
beide Enden sind verschmälert, die Seitenränder sind normal, aber stumpf bogig, die mittleren Dornfortsätze
am Vorderrand des Rückens sind wenig länger als die übrigen; der Hinterrand ist gerade,
an der Grenze der zwei Seitenränder sind zwei nach hinten gerichtete D ornfortsätze, die sich als gerade
Fortsetzungen der Seitenränder zeigen. Die Schalenoberfläche ist glatt. Fundort: Rikwa-See (74).