Seitenfortsatz schon selbständig, d. i. derselbe scheint in artikuliertem Zusammenhang zu stehen;
sonst dem rechten Palpus gleich (Taf. 11. Fig. 14); das distale Glied is t sichelförmig, gegen das Ende
verengt, allein die Basis breiter als beim rechten Palpus. Die Kiemenlamelle trä g t 6 kräftige Fiederborsten,
gerade wie beim Weibchen.
Am ersten Fußpaar is t die Oberfläche der Glieder mit Haarbündeln besetzt; die Endkralle ist
schwach sichelförmig gekrümmt, wenig länger als die 3 letzten Fußglieder zusammen.
Am zweiten Fußpaar erhebt sich am vorletzten Glied nahe dem distalen Rand und zwischen
den zwei Seitenlappen ein unpaarer dornrandiger Fortsatz (Taf. 11. Fig. 8).
Die Furcalanhänge (Textfig. 7 e) sind im ganzen jenen des Weibchens gleich, der rechte aber
stärker gekrümmt und am Hinterrand scheint die Reihe feiner Haare in Bündel gruppiert zu sein.
Die Endkralle ü berragt die halbe Länge der Furcalanhänge und ist schwach gebogen. Die Nebenkralle
erreicht V3 der Länge der Endkralle. Die End- und Seitenborsten sind gleich lang, d. i. sie überragen
nicht 3/ 4 der Länge der Nebenkralle.
Am zentralen Kanal des Ductus ejaculatorius erheben sich 38 Dornenkränze außer den zwei
apikalen (Taf. 11. Fig. 7); im übrigen ist derselbe wie bei den übrigen Arten der Gattung.
Der Rumpfteil des Kopulationsorgans ist schinkenförmig, gegen das distale Ende verbreitert,
darin die Samenleitung mehrfach verschlungen; der. Nebenteil is t ziemlich kurz, breit, annähernd
einem Dreieck gleich (Taf. 11. Fig. 12).
Schalenlänge 4 mm, größte Höhe 2.2 mm, größter Durchmesser 1.8 mm.
In Gesellschaft der oben beschriebenen geschlechtsreifen Männchen und Weibchen habe ich
auch m ehrere Junge gefunden u. z. in verschiedenen Entwicklungsstadien, deren gemeinsames Merkmal
es bildete, daß sich am Vorder-, Bauch- und Hinterrand der Schalen kräftige Dornfortsätze eigentümlicher
S truktur erheben.
An den Schalen der jungen Weibchen von 1.4 mm Länge ist der Rückenrand über den Augen
höckerartig vorspringend, der Bauchrand aber in der Mitte merklich vertieft (Taf. 11. Fig. 5). Die
Schalen der etwas älteren jungen Weibchen von 2.2 mm Länge bilden einen Übergang zu jenen der
geschlechtsreifen Exemplare, insofern der Vorsprung des Rückenrandes nicht so hoch ist und vor
demselben die Vertiefung zugegen ist.
An den Schalen der jungen Männchen von 1.8 mm Länge ist der Rückenrand über den Augen
nur sehr wenig vorspringend, im hinteren Drittel erheben sich an der Schalenwand zu beiden Seiten
nur 3 kleine spitze Höckerchen mit je einer kleinen Borste an der Spitze; der Bauchrand ist in der
Mitte nur sehr wenig vertieft (Taf. 11. Fig. 6). An den Schalen der älteren Männchen von 3 mm
Länge zeigen sich an jeder Schale nahe dem Rückenrand in einer Längsreihe 5 kleinere oder größere
kegelförmige Erhöhungen mit je einer Borste an der Spitze, neben der dritten (von vom gerechnet)
tr i t t seitlich noch je eine sechste Erhöhung auf (Textfig. 7 g).
Die Schalen sowohl der jungen Weibchen, als auch der jungen Männchen sind von oben oder
unten gesehen kahnförmig, in der Mitte am breitesten, das hintere Ende etwas gespitzter als das
vordere (Textfig. 7 g).
Die Schalenwandung ist m it kleinen halbmondförmigen Vertiefungen bedeckt, rauh und ziemlich
dicht behaart.
Die am Vorderrand der Schale sich erhebenden Dornen gleichen aufrecht stehenden Lanzetten,
die eine ebenso geformte zentrale Höhle umgeben (Textfig. 7 c). Dieselben sind in der Mitte des
Randes am längsten und werden nach oben und unten etwas kleiner. Die Dornfortsätze des Bauchrandes
sind in der Mitte am kürzesten, kaum halb so lang als die am Vorderrand, gegen das distale
Ende sind sie verbreitert und hier in der Mitte schwach zugespitzt (Textfig. 7 d), jenseits der Randmitte
aber beginnen sie an Größe zuzunehmen und verändern auch die F orm und Richtung, denn sie
richten sich nicht mehr gerade nach unten, sondern krümmen sich allmählich nach hinten, ihre distale
Spitze streckt sich symmetrisch und nach und nach werden sie schiefstehenden Lamellen gleich.
In der unteren Hälfte des Hinterrandes sind die Dornfortsätze am längsten und werden nach oben
allmählich kürzer, teils sind sie schmal lanzen-, teils sichelförmig, an der unteren Seite glatt, an der
oberen Seite nahe dem basalen D rittel einem etwas zugespitzten kräftigen Dorn gleich, im Innern eines
jeden aber zeigt sich eine lanzenförmige zentrale Höhle (Textfig. 7 f. h). Zwischen den Randdornen
erheben sich am Vorder-, Bauch- und Hinterrand auch feine lange Haare, Porenkanäle aber sind nicht
vorhanden.
Fundort: Kilima-Ndjaro (117), von woher mir mehrere geschlechtsreife Männchen und Weibchen
sowie Junge Vorlagen.
Am nächsten zu dieser Art s teht die von W. V ä v r a unter dem Namen Cypris venusta
beschriebene, aus dem vom Ugogogebiet herstammenden Schlamm gezüchtete Art, von welcher
sie sich jedoch durch die Form der Schalen, sowie durch die Struktur der an den Rändern der jungen
Schalen sich erhebenden Dornfortsätze unterscheidet. Durch die Struktur der männlichen Maxillar-
füße erinnert diese Art auch an Megalocypris princeps S a r s und an die gleichfalls ostafrikanische
Cypris Vodtzkowi G. W. Mül l . , von welchen sie sich indessen in jeder ändern Beziehung unterscheidet.
Von Cypris venusta V ä v r. unterscheidet sich die neue Art auch in der Größe, denn sie
ist um nahezu 1 mm größer.
Subgen. Cyprinotus (Brady).
Cyprinotus G. S t . B r a d y 6 . p. 301.
Cyprinotus G. 0 . S a r s 10. p. 5.
Heterocypris C. C l a u s 8. p. 198.
Eucvpris E. v. D a d a y 12. p. 132 (pro parte).
Amphicypris G. 0 . S a r s 24. p. 16.
Hemicypris G. 0 . S a r s 24. p. 24.
Cyprinotus W. V ä v r a 27. p. 17.
In den allgemeinen Organisationsverhältnissen stimmt dies Subgenus einerseits mit dem
Subgenus Eucypris s. str., andererseits aber mit dem Subgenus Chlamydotheca (S a u s s.) in hohem
Maße überein. Bezüglich der Größenverhältnisse und sogar der Struktur der Schalen s teht es näher
zu Chlamydotheca als zu Eucypris s. str. In der Struktur des ersten Fußpaares stimmt es mit Eucypris
s. str. überein. Das letzte Glied des Maxillartasters, welcher stets breiter als lang, und nicht zylindrisch,
sondern gegen das Ende verbreitert ist, bildet indessen ein wichtiges Merkmal, vermöge dessen dies
Subgenus von allen drei anderen Subgenera leicht zu unterscheiden ist. Zudem ist bald die eine,
bald die andere, gewöhnlich die linke Schale am Vorder- und Hinterrand gezähnt.
Dies Subgenus h a t eine allgemein geographische Verbreitung und sind aus Afrika mit Hinzurechnung
der Azoren, Madeira, Madagaskar und Aldabra zufolge der Aufzeichnungen von S. F i s c h e r,
R. Mo n i e z , G. W. M ü l l e r und W. V ä v r a mehrere Arten bekannt u. z. insofern es mir
gelang festzustellen, die nachstehenden: Cyprinotus madeirensist [(F i s c h .),; Cyprinotus aurantia
(Fi s c h . , J u r.), Cyprinotus ruber (F i sch. , J u r.), Cyprinotus rrmeoticus (F i s c h.), Cyprinotus