und nach einer „jungen Larve“ (!) aus Sizilien aufgestellt. F r i e d e r i c h s h a t aber bezüglich der
genannten Figur gänzlich übersehen, daß sie rein schematisch gehalten is t und nur annähernd die
Form der $ Abdomenspitze wiedergeben will. G r a s s i s Beschreibung gibt darüber genügend Aufschluß,
indem sie die wichtigsten Teile vollkommen richtig schildert. So finden wir z. B. darin die
charakteristische Aushöhlung („incavatura“ ) am 1. Glied des linken Cercus, ebenso die gleichfalls
sehr charakteristische spiralige Spitze des linken Fortsatzes („che e ripiegata su se stessa a spirale“ )
erwähnt, was beides auf der Figur nicht einmal angedeutet ist. Die mir vorliegenden Exemplare
(¿ ¿ ) aus Südfrankreich stimmen nun so gut mit dieser Beschreibung (beziehungsweise Abbildung)
überein, daß ich sie für identisch mit den sizilianischen Exemplaren erklären muß. Der Name
„solieri R a m b u r “ , von seinem Autor einem südfranzösischen Exemplar (Larve!) gegeben, ist daher
mit Recht von G r a s s i und S a n d i a s auch für ihre Sizilianer verwendet worden und es ist der
Name „ grassii F r i e d e r i c h s “ folglich damit synonym.
Die Heranziehung einer „jungen Larve“ behufs Begründung einer neuen Spezies, wie dies
F r i e d e r i c h s bei seiner „grassii“ g e tan , is t bei der geringen Differenzierung der Embien-
Larven wertlos.
V o r k o m m e n : Im M i t t e l m e e r g e b i e t E u r o p a s weit verbreitet. S p a n i e n
Larven ( H a g e n ) ; Madrid Larven! B o l i v a r leg., Cartagena ¿1, Larven!, „Bacares“ Larve!
(Mus. Madrid); Pastriz, Zaragoza Larven N a v ä s leg.
F r a n k r e i c h : Pyrenees orientales: Amelie-les-Bains, Collioure, Perpignan Larven L u c a s
leg., P o rt Vendres L arve X a m b e u leg. (G i r a r d); Cette Larven! H. T o u r n i e r leg. (Mus. Genf);
Angles, Avignon Larven! Ju n i 1899 S c h n e i d e r leg.; Marseille S o 1 i e r leg.; Toulon L u c a s leg.;
Hyeres P a s c o e leg. (Ma c L a c h l a n ) ; Villefranche s. M. ¿ , ?, Larven R i m s k y , F r i e d e r
i c h s legg.
I t a l i e n : S. Remo in der Region des Ölbaums <?!., ?, Larven! S c h n e i d e r leg.; Genova
B i r o leg. (ob solieri?); Lucca H a l i d a y leg. (ob solieri?); Roma R o v e l l i leg. (ob solieri?)
(G- r a s s i und S a n d i a s ) ; Napoli am Grund des Kraters des Monte Nuovo bei Bajae (Campi
Flegrei) 30. April 1890 ?-Nymphe oder ??! V o s s e i e r leg.; Sicilia: Catania ¿ , $, Larven G r a s s i
und S a n d i a s legg.; Sicilia ¿-Larve! 16. Mai 1898 G. H. M a r t e n s leg. (Mus. Hamburg).
D a l m a t i e n : Zara vecchia ¿ ¿ ! , Larven! 22. Mai 1891 S t u r a n y leg. (Mus. Wien).x)
K r e t a: Insel Dhia ¿ ¿ ! , Larven! 25.—29. Mai 1906 L. B i r o leg. (Mus. Budapest).
Sie findet sich ausschließlich in ihren G espinströhren unter Steinen. G r a s s i und S a n d i a s
verdanken wir die ausführlichste Schilderung ihrer Lebensweise. Bei Catania ist sie an nicht zu
trockenen und nicht zu feuchten Orten, wo Steine sind, häufig. Bis zu 10 Exemplare können sich unter
einem Stein finden, wobei dann die einzelnen Röhren miteinander kommunizieren können. Vom
November bis Mai leben sie unmittelbar unter den Steinen, vom Mai bis Juli dagegen findet man sie
bis zu 10 oder 15 cm tief in der E rde in ihren Gespinsten, wobei sie die sich im Boden durch die Trockenheit
bildenden Spalten benützen. Erwachsen sind sie gegen Mitte Juni. Die Begattung findet gegen
Ende dieses Monats s ta tt und nach wenigen Tagen beginnen sie die Eier abzulegen. Sie sferben wohl
im Laufe des Herbstes. Vom November bis Ju n i finden sich schon 7—9 mm lange Larven. Sie leben
von vegetabilischen R esten, verschmähen aber auch kleine A rthropoden keineswegs. Bei Villefranche
trifft man sie nach F r i e d e r i c h s (1906) zugleich mit Enibia ramburi überall (Gartenland ausge-
J) Eine von L. B iro (1.. c. p. 340) bei Cirkvenica an der Icroatischen Küste zwischen Porto Rö und Novi im
August 1894 aufgefundene Embien-Larve gehört wohl auch zu solieril
nommen) an: so in den Wäldern der Aleppofichte an den Bergabhängen, im Buschwald (Macchien) an
der Küste und sogar mit Vorliebe auf dem ödesten Gelände, dessen Boden mit Gesteinstrümmem
übersät ist. Im Mai beginnt an der Riviera die Fortpflanzung. Ende dieses Monats werden die Eier
abgelegt. — Daß unsere A rt aber auch an relativ feuchten Ö rtlichkeiten lebt, beweist die Beobachtung
V o s s e 1 e r s, der eine $-Nymphe auf dem Grunde des Kraters des Mte. Nuovo bei Napoli auffand
unter einem Stein, unter dem bleiche Pflanzenteile wucherten und der zwischen F a rn k rau t (Pteridium)
und ändern üppig wachsenden Pflanzen (Arundo etc.) lag, abgesehen davon, daß hoch über der Fundstelle
Wasser aus überhängenden Tuffpartien abträufelte.
2. Haploembia megacephala n. sp. (Taf. II, Fig. 16, 16 A, B).
S (in Spiritus): Rußbraun, fast schwarz, grau behaart. Kopf auffallend groß, breit-elliptisch.
Auge sehr klein, schmal-elliptisch. Antenne 19gliedrig, gelbweißlich. Labrum vorn mit schwarz-
braunem Fleck. Mandibeln verlängert, beide zweizahnig. Clipeus kremfarbig. Pronotum fast
quadratisch, nach vorne kaum verschmälert, Prozona kremfarbig, Metazona braunschwarz..
Mesonotum rußbraun, fa st schwarz, am Vorder- und Hinterrand kremfarbig, Metanotum am Vorderran
d ebenso gefärbt, im übrigen fast schwarz. Beine wie der Körper gefärbt, an den Gelenken blaß.
Supraanalplatte am Hinterrand fast dreieckig ausgeschnitten. Rechter Fortsatz n ach links gerichtet, an
der Basis breit, distal stark verschmälert, stachelspitzig. Linker Fortsatz nach rechts gerichtet,
schmal zungenförmig, distales Ende aufgebogen, mit eiförmigem Knopfe an der Spitze. Penis röhrenförmig.
Subgenitalplatte von birnförmigem Umriß, nach hinten stark verschmälert, distale Spitze
abgerundet. Rechter Cercus: 1. Glied kurz, dick. Linker Cercus: 1. Glied verlängert, distales Ende
keulenförmig verdickt, Innenrand bogig ausgehöhlt.
K ö rp e rlä n g e ......................15 mm
K o p flä n g e ...................... 3 mm
K o p fb re ite ...................... 2 mm
Ausgezeichnet durch den großen Kopf, die kleinen Augen sowie die Form der Fortsätze, von
denen namentlich der linke durch sein knopfförmiges, nach aufwärts gebogenes Ende auffällt.
V o r k o m m e n : Syrien ¿! (Mus. Wien, Type!).
3. Haploembia taurica K u s n e z .
Embia taurica K u s n e z o v (1903) p. 208 (<? $); (1904) p. 138; R i m s k y - K o r s a k o w
(1906) p. 437.
Embia (Dityle) taurica F r i e d e r i c h s (1907b) p. 271.
(lebend und in Spiritus) nach K u s n e z o v : Dunkelbraun, glänzend, goldgelb behaart.
Körper leicht abgeplattet. Kopf fast schwarz, groß, länger als breit, annähernd dreiseitig, mit gerundeten
Ecken. Stirngegend konkav. Auge ziemlich groß, nicht vorstehend, mehr oder weniger nierenförmig.
Antenne blaßbraun, mit 18, seltener 19 Gliedern, fadenförmig, 1. und 3. Glied annähernd
gleichlang, 4. Glied sehr kurz. Mandibeln verlängert, gekrümmt, mit 3 Zähnen an der distalen Spitze
und einem Vorsprung an der Basis, leicht asymmetrisch. Pronotum gelblichbraun, annähernd viereckig,
viel schmäler als der Kopf. Beine gelblichbraun, mit feiner dunkler Zeichnung. 2 nackte
Sohlenpapillen am 1. Glied der Hintertarsen. Abdominale Tergite je mit 1 Grube rechts und links