325. E n c e n t r i d o p h o r u s K o e n i k e i n. sp.
Taf. 18. Kg. 13—20. Textfig. 19.
Der Körper is t von oben oder unten gesehen schildförmig. Die Stirn regelmäßig gerundet,
die beiden Seitenränder sind gerade, kaum merklich gewölbt und bilden mit dem Hinterrand einen
fast rechteckigen Winkel. Der Hinterrand ist gerade geschnitten, in der Mitte gerade eingeschnitten
und dadurch in zwei symmetrische Lappen geteilt, an den beiden Ecken des Einschnittes erheben
sich je 2 kleine Borsten (Taf. 18. Fig. 13. 16).
Die Kutikula is t durchaus biegsam, strukturlos, in der Mitte der 2 Lappen des Hinterrandes
erheben sich in je einer Querreihe je 4 kräftige B orsten (Taf. 18. Kg. 16), w ährend an den beiden Seitenwinkeln
aus einer PorenöfEnung je eine feine lange Borste aufragt. An der Stirn sind die zwei
antenniformen Borsten vorhanden. Am Rücken habe ich 2 Pa a r kleine Drüsenleitungsporen
ausgenommen.
Die Augen sitzen an beiden Seiten des Stirnrandes, ca. 0.25 mm voneinander entfernt.
Die Epimeren sind eigentlich in 3 Gruppen verteilt, denn die zwei ersten Epimeren sind in
der Mittellinie vollständig miteinander verschmolzen und bilden eine annähernd V-förmige Platjjfc.
von deren hinterer, unpaariger Spitze an beiden Seiten ein schief nach außen
un d hinten gerichteter Fortsatz ausgeht, welcher sich u n te r das 3. Epimerenp
a ar schiebt (Taf. 18. Kg. 13). Das 2. Epimerenpaar is t annähernd keilförmig,
eng an das erste Pa a r geschmiegt, von dem 3. Paar aber durch einen größeren
Raum getrennt, auf welchem zu beiden Seiten ein großer Porus ä tz t. Die
3. und 4. Epimerenpaar bilden zwei symmetrische Gruppen; das 3. Pa a r gleicht
einem gestreckten Viereck, die Scheidewand gegen das 4. Paar ist nicht komplett;
Das 4. Epimerenpaar ist das breiteste von allen, der Hinterrand schwach
bogig, von der Mitte geht ein nach hinten und innen gerichteter spitzer Fortsatz
(Taf. 18. Kg. 13). Die Oberfläche aller Epimeren is t glatt.
Am P alpus m axillaris (Taf. 18. Fig. 14.15) is t das 2. proximale Glied am
dicksten, etwas kürzer wie das vierte, welches weit dünner ist als die 2 voranstehenden
und fast so lang, wie diese zusammen, im distalen Viertel erhebt sich
F i g . 1 9 .
E n c e n tr id o p h o ru s K o en ik ei.
E p im e re n u n d G en ita lv
o r ric h tu n g .
Nach R e ich . Oc. 6. O b j. 4.
ein fingerförmiger Fortsatz und unter demselben eine feine lange Borste (Taf. 18. Fig. 14. 15). Das
letzte 5. Glied ist an der Spitze in eine obere schwächere und eine untere kräftigere Kralle geteilt,
an der unteren Seite mit 3 feinen Borsten versehen (Taf. 18. Fig. 15), Ganze Palpuslänge 0.45 mm.
Von den Füßen is t das d ritte Paar am kürzesten, 1.5 mm lang, ihm folgt das erste Paar, welches
1.55 mm lang is t; das 2. Fußpaar ist weit länger, d. i. 1.75 mm, das 4. Pa a r ist das längste, d. i.
1.9 mm lang. Am 1. Fußpaar träg t das 2. Glied in der Mitte eine, das 3. und 4. Glied aber 3 lange
kräftige Borsten und diese Glieder sind dicker als das 5. und 6. (Taf. 18. Fig. 17). Die Glieder des
2. Fußpaares gleichen einigermaßen jenen des ersten, am 3. und 4. Glied erhebt sich eine Borste
mehr, die Schwimmborsten fehlen übrigens hier ebenso wie am ersten Paar (Taf. 18. Fig. 18). Am
3. Fußpaar sind am 3., 4. und 5. Glied auffallend viel Schwimmborsten vorhanden, die Glieder sind
gleich dick, das letzte Ghed relativ kurz und dick (Taf. 18. Fig. 19). Am 4. Fußpaar erheben sich
am 3. Ghed mehrere kleine Borsten, aber keine Schwimmborsten; das 4. und 5. Glied trä g t außer
den langen steifen Borsten noch mehrere Schwimmborsten; das letzte Ghed ist so lang wie das voranstehende,
gegen das distale Ende allmählich verengt, an der Spitze s ta tt der Krallen mit einem
längeren und einem kürzeren Dorn versehen, am Innen-, bezw. Unterrand erheben sich 8 sehr lange
Borsten, denen die Rolle von Schwimmborsten zufällt (Taf. 18. Fig. 20).
Die männliche Genitalöffnung liegt in der Mittellinie des Bauchs unfern des 4. Epimerenpaares,
rings derselben sind keine Genitalplatten vorhanden; die Genitalporen sind fast alle gleich geformt
und gleich groß und liegen zu beiden Seiten der Genitalöffnung zwar verstreut, aber dennoch in der
Querrichtung in je 2 Gruppen g eteilt (Taf. 18. Fig. 13 und Fig. 19). Das männliche Kopulationsorgan
zeigt eine sehr verwickelte Konstruktion.
Körperlänge 0.78 mm, größter Durchmesser 0.5 mm.
Fundort: Tümpel bei Langenburg (77). Es lag mir ein einziges Männchen vor.
Diese Art, welche ich dem um die Hydrachnologie hoch verdienten Forscher F. K o e n i k e
zu Ehren benannt habe, is t von den bisher bekannten Repräsentanten der Gattung durch die äußere
Körperform leicht zu unterscheiden.
326. E n c e n t r i d o p h o r u s B o r g e r t i Dad.
Textfig. 18. a. b.
Encentridophorus Borgerti E. v. D a d a y , Zoc. cit. Zool. Jahrb. Bd. 25, H. 2. 1907. p. 260. Fig. a, b.
Der Körper ist eiförmig, vorn spitzer, hinten breiter gerundet, in der Mittellinie aber hinter
der Afteröffnung etwas zugespitzt (Textfig. 18a). Die Länge be trägt 0.8—0.9 mm, der größte
Durchmesser 0.6—0.7 mm.
An der Kutikula zeigen sich keine Erhöhungen und die H au t erscheint fein gefaltet.
Der Palpus maxillaris ist wenig länger als die halbe Körperlänge
und seine Glieder etwas dicker als die des ersten Fußes. Das
erste Glied ist 0.5 mm lang, fast in der ganzen Länge gleich dick
(Textfig. 18b); das zweite Glied ist 0.2 mm lang, gegen das distale
Ende s tark verdickt und h a t hier 0.14 mm Durchmesser; das dritte
Glied ist 0.12 mm lang und 0.14 mm dick, an der Außenseite erhebt
sich nahe des distalen Randes ein kräftiger Dorn; das vierte Glied
ist 0.39 mm lang, in der ganzen Länge fast gleichdick (0.08 mm),
nahe zum Enddrittel erhebt sich ein fingerförmiger Fortsatz, vor
welchem drei feine Borsten stehen; das fünfte Ghed ist 0.12 mm lang,
vor der Mitte des Außenrandes erhebt sich ein dornförmiger Fortsatz,
außerdem zeigen sich noch 4 Borsten.
Die Füße werden nach hinten allmählich länger. An den
Gliedern des ersten Fußpaares sind an der Basis der Borsten keine
Erhöhungen vorhanden, wogegen am vierten Fußpaar das letzte Ghed
nahe zur distalen Spitze s ta tt der Endkrallen einen Dorn trä g t (Fig. Fi&-18* Encentridophorus Borgerti.
18 a). Am 4. und 5. Ghed des zweiten Fußpaares, sowie am 3.—5. Ghed ^Ma^iifrtasie"^/^*72
des dritten und vierten Fußpaares sind Schwimmborsten zugegen.
Die Epimeren stimmen in ihrer Anordnung mit jenen von Encentridophorus spinifer (Koen.)
überein, allein das hintere Ende des ersten Epimerenpaares ist verlängert und unter das zweite Paar
geschoben; das vierte Epimerenpaar hingegen ist am Hinterrand zugespitzt (Textfig. 18).
Die Genitalöffnung ist spindelförmig (0.25 mm), rings derselben sitzen die Genitalnäpfe auf,
von der Bauchhaut abgesonderte Lamellen, auf welchen sich auch Borsten erheben. Die Zahl der
Genitalnäpfe auf jeder Seite beträgt 12—14, die verschieden groß sind (Textfig. 18).