Metatarsus posticus ist nicht charakteristisch, da es auch bei ändern Gattungen (Oligotoma, Dictyo-
ploca) Vorkommen kann.
Mittelmeer-Gebiet.
3 Arten.
Bestimmungsschlüssel für die Arten auf Grund der <? Charaktere:
I Linker Fortsatz der Supraanalplatte schmal, fast gerade,
1. | zu g e sp itz t 1. H. s o 1 i e r i . . p. 50.
I Linker Fortsatz verdickt, gebogen — 2.
| Linker Fortsatz hakenförmig nach links g e b o g e n ........................3. H. t a u r i c a . . p. 53.
2. Linker Fortsatz vor der knopfförmigen Spitze aufwärts
l gebogen....................................................................................... 2. H. m e g a c e p h a l a p. 53.
l. Haploembia solieri R a m b . , G r a s s i (Taf. II I, Fig. 17, 17 A—R).
Embia Solieri R a m b u r (1842) p. 313 (Larve); H a g e n (1885) p. 193 (Larve); G r a s s i
und S a n d i a s (1893—94) p. 134—139 (<$, $, Larve) tab. 4, fig. 6 (<?); R i m s k y - K o r s a k o w
(1906) p. 436 fig. 2 (Larve); F r i e d e r i c h s (1906) p. 217, fig. 2 ($),'4 (<?).
Embia Subgenus Haploembia Solieri V e r h o e f f (1904) p. 201.
Embia Subgenus Dityle solieri F r i e d e r i c h s (1907 b) p. 272.
Haploembia solieri E n d e r l e i n (1909) p. 188.
Embia grassii F r i e d e r i c h s (1906) p. 227 (Larve).
d (in Spiritus und getrocknet): Dunkelrotbraun bis schwarzbraun, einfarbig oder hell gefleckt,
schwach glänzend, Unterseite heller. Behaarung graugelb bis grauschwarz. Körper schlank, leicht
abgeplattet. Kopf einfarbig oder am Hinterkopf mit weißgelber Fleckenzeichnung, elliptisch oder
leicht trapezförmig, mit gerundeten Ecken, groß. Auge klein, eirund, nach oben breiter, Vorderrand
fast gerade. Antenne braun- bis weißgelb, gewöhnlich mit 18—19, selten mit 20 Gliedern, fadenförmig,
1. Glied so lang wie 2. und 3. zusammen, die folgenden bis über die Mitte der Antenne distal etwas
verdickt, von da an walzenförmig. Die verlängerte gebogene Mandibel durch einen die ganze Proximalhälfte
einnehmenden, zuweilen sehr hohen, scharfen, dorsalen Längskamm ausgezeichnet (Taf. III,
Fig. 1 7D). Pronotum einfarbig oder mit heller, hinter der Querfurche kleeblattartiger Fleckenzeichnung,
fast quadratisch, nach vorne kaum verschmälert. Meso- und Metanotum einfarbig oder
mit Fleckenzeichnung. Beine schwarz- oder gelbbraun, an den Gelenken schmutziggelb. 1. Glied
des Hintertarsus mit zahlreichen kurzen Stachelhaaren besetzt, an der Unterseite 2 nackte Sohlenpapillen
(Taf. II I, Fig. 17 F). Abdominale Te rgitex) einfarbig oder mit quergestellten hellen Flecken
und Punkten. Supraanalplatte am Hinterrand winklig ausgeschnitten. Rechter Fortsatz breit,
dreieckig, sehr verlängert und in eine scharfe, gerade oder schwach nach innen gebogene, etwas nach
links gerichtete Spitze ausgezogen. Linker Fortsatz etwas kürzer aber viel schmäler, stachelförmig,
gerade oder schwach gebogen, gegen die Spitze zu so um seine Achse gedreht, daß die ventrale Fläche
zur dorsalen wird. Subgenitalplatte dreieckig, mit gerundeter, distaler Spitze. Penis groß, beuteloder
sackförmig, an seiner linken Seitenwand mit einer eigentümlichen, spangenartigen, chitinösen
x) Bemerkenswert ist es, daß bei einem Exemplar von Kreta das 6. Tergit in symmetrische, annähernd eirunde, durch
einen Zwischenraum voneinander getrennte, rechts und links von der Mittellinie in gleichem Abstande liegende Hälften geteilt
ist. (Taf. III. Fig. 17 G.)
Verdickung. Cerci asymmetrisch. 1. Glied des rechten Cercus gerade oder schwach gebogen, dreh-
rund, des linken Cercus an der Innenseite stärker gebogen und etwas ausgehöhlt, distale Spitze keulig
angeschwollen.
K ö rp e rlä n g e ...................8—9 mm
? (lebend und in Spiritus) nach G r a s s i und S a n d i a s: Färbung heller als beim Kopf
groß, im Umriß fast kreisrund. Mandibel kurz, kräftig, gerade, mit stärkeren Zähnen. Das 1. Glied
(Metatarsus) des Hinterbeins mit 2 Sohlenpapillen, das 2. Glied an der Innenseite der Basis seiner
Papille mit kleinen Stacheln besetzt. Beschreibung der Genitalgegend fehlt!
Körperlänge: 6,5(!)—8 mm (nach F r i e d e r i c h s ) , 12 mm (nach Gr a s s i ) .
Thorax-Sternite: Prosternum länglich viereckig, nach hinten schwach verbreitert, beim vor
dem Hinterrand plötzlich verschmälert, bei der $-Larve breit bleibend, beiderseits mit hellem Längsstrich.
2 kleine scheibenförmige Vorplatten. Mesosternum dreieckig, nach hinten verschmälert, mit
breitgerundeter, mitunter fast abgestutzter Spitze, beiderseits hinter dem Vorderrand mit kleinem,
elliptischem Ausschnitt. Vorplatte groß, querrechteekig. Metasternum von der Form des Mesosternum,
aber beim $ meist nach h inten m ehr zugespitzt als bei der $-Larve, Spitze stumpf, beiderseits
hinter dem Vorderrand mit kleinem, rundlichem Ausschnitt. Vorplatte klein, viereckig, etwas breiter
als lang, mit hellem, mittlerem Längsfleck.
<?-* $-Larven und Nymphen (lebend, in Spiritus und getrocknet): Anfangs einfarbig schmutziggelbweiß werden die Larven
später braungelb bis dunkelkastanienbraun, eine Färbung, wie sie auch den Nymphen verbleibt. Ober- und Unterseite häufig
durch helle Fleckenzeichnung marmoriert. Antennen und Beine bei dunklen Exemplaren öfters heller. Ober- und Unterschenkel
einfarbig oder hauptsächlich an der Außenseite mit größeren oder kleineren hellen Flecken gezeichnet. Am Kopf, nach G r a s s i
und S a n d i a s eine ypsilonförmige Naht. Sie fehlt nach meinen Beobachtungen vielfach! Hinterkopf ziemlich kurz, im Umkreis
fast halbkreisförmig. Körperlänge bis zu 11 mm ($).
Bei einer $-(?)Nymphe von 9,5 mm Länge von Napoli besitzt die Subgenitalplatte (8. Sternit) eine eigentümliche Form
und Färbung. Ihr vorderer und seitlicher Teil ist derber chitinisiert und kastanienbraun gefärbt, er umfaßt einen dünneren,
hell gefärbten, trapezförmigen, hinteren Teil nach vorne mittelst eines gerundeten, dunkeln Mittelläppchens, zu beiden Seiten
mittelst hellen Randsaums. In der Mittellinie des trapezförmigen Teils läßt sich durchscheinend direkt am Hinterrand ein dreieckiger
Spalt, der in eine feine Längsfurche übergeht, erkennen (Taf. II i. Fig. 17 Q, R).
Künftige Untersucher mögen darüber entscheiden, ob es sieb hier um eine ^-Nymphe oder um
ein fertiges $ handelt. Letzteres ist mir aber deshalb zweifelhaft, weil die Platte am Hinterrand noch
nicht abzuheben is t und die Genitalspalte, wenn es sich um eine solche handelt, somit nicht nach
außen münden würde.
F r i e d e r i c h s (1906) h a t sehr subtile Untersuchungen über die Kopfform bei dieser Art
(sowie bei Embia ramburi) in den verschiedenen Entwicklungsstadien angestellt, dieselbe auch durch
Umrißzeichnungen versinnlicht und das Verhältnis der Breite zur Länge des Kopfes für die einzelnen
Stadien durch Zahlen ausgedrückt, außerdem die Färbung der einzelnen Körperpartien bei den verschiedenen
Stadien in Tabellenform zusammengestellt. Die Verhältniszahlen bei H. solieri sind nach
ihm: Larven 5: 6, (J-Subimago 5:6 , d-Imago 3: 4, $-Subimago 6: 7, $-Imago 7: 7,5.
Ob künftigen Untersuchern darnach die Feststellung der einzelnen Stadien, sowie insbesondere
die Unterscheidung der H. solieri- und E. ramburi-Larven und Nymphen von einander, sowie von den
Larven anderer Embien gelingen wird, ist mir zweifelhaft, mir ist es nicht gelungen.
Diese von R a m b u r nach einer Larve, von G r a s s i und S a n d i a s aber zuerst nach
erwachsenen Exemplaren beschriebene Art ist im d Geschlecht durch die Form der Abdomenspitze
samt Cerci und Penis gut gekennzeichnet, das erwachsene $ ist bezüglich seiner Genitalgegend noch
nicht hinreichend bekannt!
Embia (Dityle) grassii F r i e d e r i c h s ist auf G rund der Figur (6) bei G r a s s i und S a n d i a s