
erheben sich zerstreut in Büscheln sehr feine kleine Wimpern. Am hinte ren Körperende zeigen sich
vier kräftige Dornen, deren 2 mittleren stärker sind, als die 2 äußeren, am Ende is t jede derselben
zerschlissen, federartig (Taf. 1. Fig. 11). Ich vermochte nur einen kugelförmigen Makronucleus
wahrzunehmen, u. z. in der vorderen Körperhälfte, etwas gegen die Körperwandung gerückt. Pulsellen
konnte ich nicht ausnehmen.
Ich habe ein einziges Exemplar untersucht, welches aus einem Tümpel am N yassa stam mt (84).
Von der Stammart dieser Gattung, von TJronychia transfuga unterscheidet sich diese neue Art
dadurch, daß das Peristom länger und anders geformt ist, daß sich am Bauch Cilienbündel erheben,
daß die Zahl der Dornen viel geringer ist und diese eine andere Anordnung aufweisen.
Fam. V o r t i c e l l i d a e .
Diese Familie ist sehr artenreich und sie is t eben deshalb kosmopolitisch, aus jedem Weltteil
is t eine oder mehr Gattungen bekannt. Ihre ersten afrikanischen Repräsentanten h a t schon 1829
C. G. E h r e n b e r g aus Ägypten aufgeführt (4). L. S c h m a r d a und E. M a u p a s erwähnen
die Arten mehrerer Gattungen aus Ä gypten und Algier. Bei meinen Untersuchungen habe ich gleichfalls
Arten mehrerer Gattungen vorgefunden.
Gen. Cothurnia Ehrb.
Eine Art dieser Gattung h a t schon L. S c h m a r d a aus Afrika, u. z. von ägyptischen Fu n d orten
aufgezeichnet (15); während die übrigen Forscher keinen einzigen Repräsentanten derselben
erwähnen. Bei meinen Untersuchungen habe ich nachstehende 3 Arten beobachtet.
56. C o t h u r n i a c r y s t a l l i n a (Ehrb.).
Cothurnia crystallina F r . B l o c h m a n n , 2. pag. 122. Fig. 243.
Von den Arten dieser Gattung besitzt diese Art die größte geographische Verbreitung und ist-
bisher bloß aus Asien noch nicht bekannt. Aus Afrika h a t sie schon L. S c h m a r d a 1854 enume-
riert, u. z. von einem ägyptischen Fundort. Bei meinen Untersuchungen fand ich sie in dem Material
von folgenden Fundorten: Sumpf nahe dem Ufer des Jkapi-Sees (86); m it Wassernuß bedeckte stille
Bucht des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung im Nyassa (93).
57. C o t h u r n i a l o b a t a Dad.
Taf. 1. Fig. 12. 14.
Cothurnia lobata Da d a y 3. a. p. 252. Fig. C.
Das Gehäuse is t zylindrisch, kelchförmig, ungestielt, ganz wasserklar, durchsichtig. Die
Öffnung des Gehäuses ist gerade geschnitten, kreisförmig, die beiden Seiten nächst den Öffnungen
schwach eingeschnürt, sodann nach hinten kaum merklich verbreitert, nahe zum hinteren Ende
auffällig verengt, so, daß sie hier einen gerundeten Vorsprung bildet (Taf. 1. Fig. 12), welcher zur
Benennung der Art Anlaß bot. Nahe der Gehäuseöffnung vermochte ich an keinem Exemplar einen
Deckel wahrzunehmen.
In dem Gehäuse sitzen in der Regel stets zwei Individuen, die mittels eines gemeinsamen Stieles
am hintern Ende des Gehäuses haften. Der Kern ist bandförmig und verläuft geschlängelt in der
Körperlänge hin, das vordere Ende ist jedoch nach hinten, das hintere dagegen nach vorn gekrümmt
(Taf. 1. Fig. 14).
Die Länge des Gehäuses b eträgt 0.2 mm, der Durchmesser der Öffnung 0.09 mm, der größte
Durchmesser des Gehäuses 0.1 mm, die Länge der hinteren Windung des Gehäuses 0.02 mm.
Ich habe diese Art in dem Material von den Fundorten Entebbe und Rusinga, aus dem V ictoria
Nyanza, an den Kolonien von Microcystis aeruginosa Kütz. haftend gefunden, dieselbe war sehr
häufig und zeigte sich besonders in dem Plankton von Rusinga in großer Menge.
58. C o t h u r n i a i i i c i s a Dad.
Taf. 1. Fig. 13.
Cothurnia incisa Da da y. 3. a. p. 253. B.
Das Gehäuse ist zylindrisch, eprouvettenförmig, ungestielt und ganz wasserklar, durchsichtig.
Die Gehäuseöffnung is t zwar ganz kreisförmig, is t aber an der einen z. B. der Bauchseite, tiefer oder
seichter eingeschnitten und bildet eine bald breitere, bald schmälere Ausbuchtung (Taf. 1. Fig. 13),
was zur Benennung der Art Anlaß gegeben ha t. Von der Öffnung an ist das Gehäuse nach hinten
allmählich verbreitert, am breitesten im hinteren Drittel, von wo an es abermals verengt und hinten
stumpf abgerundet ist. Im Innern des Gehäuses, mehr oder weniger entfernt von dem Einschnitt
liegt in schiefer Lage eine Schlußplatte.
In dem Gehäuse sitzen in der Regel zwei, seltener ein oder drei Exemplare, die ohne abgesonderten
Stiel am hinteren Ende des Gehäuses haften. Der Kern ist bandförmig und liegt, insofern
es mir gelungen ist festzustellen, größtenteils schief im vorderen Körperdrittel.
Die Länge des Gehäuses b eträgt 0.16—0.18 mm; der Durchmesser der Öffnung 0.04—0.06 mm,
der größte Durchmesser des Gehäuses 0.06—0.08 mm, der kleinste Durchmesser ist dem deröffnung gleich.
Ich fand diese Art in dem Material von den Fundorten Entebbe und Rusinga aus dem Victoria
Nyanza an den Kolonien von Microcystis aeruginosa Kütz. in Gesellschaft der vorigen. Sie war
sehr häufig, besonders an dem Fundort Rusinga.
Gen. Opercularia Goldf.
Diese Gattung b esitzt eine ziemlich beschränkte Verbreitung, insofern die Arten derselben bloß
aus Europa, Amerika und Australien b ekannt sind; aus Afrika war bisher keine derselben verzeichnet.
Bei meinen Untersuchungen habe ich bloß die nachstehende einzige Art gefunden.
59. O p e r c u l a r i a n u t a n s Ehrb.
Opercularia nutans S. K e n t, 8, pag. 751. Taf. 29. Fig. 22. 23.
Diese Art zählt zu den weit verbreitetsten dieser Gattung, insofern sie aus Europa, Amerika
und Australien bekannt ist. Ich fand sie nur in dem bei Entebbe aus dem Victoria Nyanza gesammelten
Plankton (121) und hier war sie auf Copepoden und auf den Kolonien von Microcystis aeruginosa
gelagert, ziemlich häufig.
Gen. Epistüis Ehrb.
Trotzdem diese Gattung zu denjenigen zählt, die eine allgemeine geographische Verbreitung
besitzen, wurde sie aus Afrika, bisher bloß von F. S t u h l m a n n (20) konstatiert. Ich glaube nicht
zu irren, wenn ich annehme, daß die Arten derselben sich in Afrika einer großen Verbreitung erfreuen,
denn bei meinen Untersuchungen habe ich nachstehende 4 Arten gefunden.
60. E p i s t y l i s b r e v i p e s CI. e t L.
Epistylis brevipes G. E n t z, Nehäny patagoniai Veglenyröl. — Math. term. Tud. Ertesit. Bd. 20.
pag. 448. Fig. 4.
Bisher w ar diese Art bloß aus Europa und Süd-Amerika bekannt. Bei meinen U ntersuchungen
fand ich sie nur einmal in dem bei Langenburg aus dem Nyassa gesammelten Material (54), an einem
Ostracod (Cypria castanea Brady) angeheftet.