
 
        
         
		Am zweiten Fußpaar ist der Vorderrand des vorletzten Gliedes in der distalen Hälfte fein behaart,  
 das letzte Glied erreicht nicht ganz y 4 der Länge des vorletzten Gliedes, ist an der Spitze mit einer längeren  
 und  einer  kürzeren Kralle  versehen,  deren  erstere  so  lang  wie  das  Glied  selbst ist;  die  Seitenborste  
 ist  so  lang,  wie  die  drei  Fußglieder  zusammen  (Taf.  16.  Fig.  26). 
 Die  Furcalanhänge  sind  gegen  das  Ende  etwas  verengt,  schwach  S-förmig  gekrümmt;  die  
 Seitenborste fehlt;  die  Endkralle ist  sichelförmig,  überragt die halbe Länge der Furcalanhänge.  Die  
 Seitenkralle is t länger als die halbe Endkralle,  d. i.  erreicht  fast 2/ s derselben;  die Endborste  ist  nicht  
 länger  als  y 4  der  Endkralle  (Taf.  16.  Fig.  29). 
 M ä n n c h e n .   Taf.  16.  Fig.  24.  27.  28. 
 Die  Schalen  sind  von oben oder  unten  und  der Seite gesehen in allen Stücken der weiblichen  
 gleich,  aber kleiner,  d.  i.  0.68 mm lang,  die größte Höhe 0.48 mm.  An der linken Schale wird auch  
 der Rückenrand  von der Schalenwand  ein wenig überragt,  sie gleicht somit  der rechten  Schale. 
 Am zweiten Antennenpaar sind die vorletzten zwei Glieder getrennt, an der äußern bezw. obern  
 Spitze des letzten Gliedes sind bloß die zwei feingezähnten Endkrallen vorhanden, während der dolchförmige  
 kräftige Dorn  fehlt.  Das  letzte  Glied ist sehr  dünn und trägt  außer  der  Endkralle und der  
 Endborste  auch  ein  Taststäbchen.  Das  Bündel  der  Schwimmborsten  ist  ebenso  lang  wie  beim  
 Weibchen. 
 Die  Mandibeln  und  Maxillen  sind  ganz  so  wie  beim  Weibchen. 
 Am  Taster  des  rechten Maxillarfußes  ist  das  distale  Glied  einer  breiten  Sichel  gleich,  gegen  
 das  Ende verengt  (Taf.  16.  Fig.  27b).  Am  Taster des  linken Maxillarfußes ist das  letzte Glied stark  
 sichelförmig  gekrümmt,  gegen  Ende  stark  verengt  (Taf.  16.  Fig.  27a). 
 Am vorderen Ende  des Ductus  ejaculatorius  ist  der  zentrale Kanal kugelförmig  aufgedunsen,  
 in  der  ganzen  Länge  von  13—14  Dornenkränzen  umgeben,  die  zwei  an  den  Enden  mitgerechnet  
 (Taf.  16.  Fig.  28). 
 Am  Kopula fcionsorgan  bildet  die  Nebenpartie  eine  gerade  herabhängende,  spitz  endigende  
 schmale Lamelle,  die über der Mitte  schwach  aufgedunsen  bezw. v erbreitert is t; der Hauptteil is t annähernd  
 einem Schlauch gleich,  in  einen Fortsatz mit gerundeter Spitze ausgehend  (Taf.  16.  Fig.  24). 
 Die Furcalanhänge  sind  den  weiblichen  durchaus  gleich,  aber  etwas  schmäler  und  stärker  
 gekrümmt.  Auch  in  der  Struktur  der  männlichen  und  weiblichen  ersten  und  zweiten  Fußpaare  
 herrscht  keine  Verschiedenheit. 
 Fundort:  Jippe-See  (120);^es_lagen  mir  einige  Männchen  und  Weibchen  vor. 
 Diese Art,  die  ich  dem  verdienstvollen Hydrachnologen  F.  K o e n  i k e  zu  Ehren  benannt  
 habe,  scheint mit Cypria  (Physocypria)  bullata  Vävr.  in  sehr naher Verwandtschaft  zu  stehen.  Die  
 Ähnlichkeit wird  durch  den Umstand  in  großem Maße  erhöht,  daß  bei  beiden  die  Schalenwand  der  
 rechten Schale den eigentlichen Rückenrand überragt, an letzterer aber auffälliger.  Der Unterschied  
 zwischen  beiden  Arten  fällt  besonders  in  der  Struktur  des  Vorder-  und  Hinterrandes  der  rechten  
 Schale  auf,  denn  bei Cypria (Physocypria)  bullata Vävr.  erhebt  sich  an  beiden Rändern  eine  Reihe  
 kleiner,  höckerartiger Zähnchen, während dieselben bei Cypria Koenikei nur am Hinterrand zugegen  
 sind.  Die Extremitätsanhänge im ganzen zeigen bei  beiden Arten  eine  große Ähnlichkeit,  allein  bei  
 Cypria Koenikei weisen die Endkrallen am letzten  Glied des  zweiten  Fußpaares  nicht  dasselbe Verhältnis  
 auf,  wie bei  Cypria  (Physocypria)  bullata Vävr.,  bei  welcher  eine so  lang ist  wie  die  andere,  
 d. i.  fast doppelt so lang als das Glied selbst.  Auch die Furcalanhänge sind verschieden, insofern bei  
 Cypria (Physocypria)  bullata  eine  auffällig  lange Seitenborste  zugegen  ist,  bei Cypria Koenikei aber 
 fehlt.  Bei  der  endgültigen  Feststellung  der  Selbständigkeit  oder  Zusammengehörigkeit  der  beiden  
 Arten  wäre  die  in  der  Struktur  des  männlichen Ductus  ejaculatorius  und  Kopulationsorgans  sich  
 zeigende Ähnlichkeit oder Verschiedenheit von großer Wichtigkeit,  allein die Vergleichung derselben  
 is t derzeit nicht möglich, weil  W.  V ä  v r  a   bloß Weibchen  von Cypria (Physocypria) bullata gefunden  
 und  beschrieben  hat.  Die  oben  angedeuteten Verschiedenheiten  dürften  indessen,  meiner Meinung  
 nach,  hinreichen,  um  Cypria  Koenikei  und  Cypria  (Physocypria)  bullata Vävr.  in  der  Tat  für  selbständige  
 Arten  zu  halten. 
 301.  C y p r i a   l e n t i c u l a r i s   G.  W.  M. 
 Textfig.  13.  a—f.  Textfig.  14.  a—i. 
 Cypria  lenticularis  G.  W.  M ü l l e r   17.  p.  260.  Taf.  13.  Fig.  6—11.  13. 
 Von  der  Seite  gesehen  sind  die  Schalen  (Textfig.  13.  a.  b)  in  geringem Maße  scheibenförmig,  
 die größte Höhe beträgt über 3/ 4  der Länge.  Sowohl  an der weiblichen  als  auch  an  der männlichen  
 linken Schale überragt der Bauchrand die rechte Schale und erscheint als stumpf gerundeter Lappen,  
 bezw.  ein  Kreissegment  von  geiinger  Höhe.  Die  übrigen  Ränder  der  beiden  Schalen  haben  einen  
 ganz  gleichen  Verlauf.  Der  Vorderrand  ist  niedriger  und  gespitzter  
 gerundet als der H interrand,  h a t einen breiten Kutikulasaum, 
  welcher  indessen  an  der  linken Schale  breiter  ist,  a b   an  
 der  rechten.  Innerhalb  des  Kutikulasaumes  zieht  der  Schalenrand  
 hin, ein Porenkanalgürtel ist nicht vorhanden (Textfig. 13. e). 
 Der  Rückenrand  ist  steiler  gewölbt  und  geht  fast  gleich  abschüssig  
 in  den Vorder-  und Hinterrand  über.  Der  Hinterrand  
 ist  regelmäßig  gewölbt  und  träg t  an  der  linken  Schale  einen  
 schmalen  Kutikulasaum.  An  der  rechten  Schale  ist  der Bauchrand  
 gerade,  an  der  linken  im  Bogen  erhöht. 
 Von  oben  oder  unten  gesehen  h a t  sowohl  die  weibliche  
 (Textfig.  13 c)  als  auch  die  männliche  Schale  (Textfig.  13 d)  die  
 Form  eines  gestreckten,  schmalen  Eies,  vorn  gespitzt,  hinten  
 ziemlich  stumpf  gerundet,  der größte  Durchmesser  im  hinteren  
 Drittel  erreicht die Hälfte der Länge.  Die linke Schale  überragt  
 m it  dem K utikulasaum  die  rechte  sowohl vorn als  auch hinten. 
 Die  Schalenwandung  ist  braun,  glatt,  dicht  behaart,  die  
 Haare  auffallend  lang. 
 Fig.  13.  Cypria  lenticularis  G. W. M. 
 a .  §   r e c h te  Sch a le  v o n  d e r  S e ite . Re ich . Oe. 5. 
 O b j.  2. 
 b .  <J  r e c h te   Sch a le   v o n   d e r   Se ite .  Reich.  
 Oc.  6.  Obj.  2. 
 c.  $   Sch a len   v on  o b e n .  R e ich .  Oc.  5.  O b j.  2. 
 d.  q   Sc h a len   v o n   o b e n .  Re ich .  Oc.  5.  Obj.  2. 
 e .  (J  V o rd e r ra n d   d e r   r e c h te n   S ch a le.  Reich. 
 Oc.  5.  Obj.  4. 
 f .   K o p u la tio n so rg an .  Re ich . Oc.  5. O b j.  4. 
 Am zweiten männlichen Antennenpaar  (Textfig.  14a) sind die vorletzten zwei Glieder getrennt,  
 gleich lang, das vorletzte Glied an der äußeren Spitze mit einer kurzen und einer langen g latten Kralle  
 versehen.  Das  letzte  Glied  trä g t  an  der  Spitze  zwei,  fast  gleich  kräftige,  gezähnte  Krallen,  neben  
 welchen auch eine einfache und eine Tastborste aufragen.  Das Bündel der Schwimmborsten überragt  
 die  Endkrallen  bedeutend.  Am  weiblichen  zweiten  Antennenpaar  sind  die  vorletzten  zwei  Glieder  
 verwachsen. 
 Am  Palpüs  mandibularis  (Textfig.  14b)  ist  das  letzte  Glied  auffällig  langgestreckt,  dünn,  
 bloß m it 3 krallenförmigen Borsten besetzt,  am ersten Glied erhebt sich eine,  am zweiten zwei kräftige,  
 spärlich und steif gefiederte Borsten,  das vorletzte Glied ist so lang, wie das letzte, viel dünner als die  
 voranstehenden.