
 
		4.  Brachionus  Bakeri  v.  brevispinus  Ehrb.  (Taf.  4.  Fig.  10).  Die  Schale  ist  nach  hinten  nur  
 ganz  wenig  verbreitert.  Die  Dornfortsätze  am  Vorderrand  des  Rückens  sind  kürzer,  die  beiden  
 äußeren  aber erscheinen  etwas  länger  als die übrigen;  die hinteren Dornfortsätze  sind gut  entwickelt,  
 spitz,  fingerförmig,  erreichen  nicht Vs der  Rumpflänge  und  sind gerade  nach  hinten  und  etwas  nach  
 außen gerichtet.  Die Partie der Fußöffnung ist s tark vorstehend,  die Spitze länger als der Hinterrand  
 des  Rückens.  Die  Länge  der  Schale,  von  der  Spitze  des  hinteren  Dornfortsatzes  bis  zur  Spitze  der  
 vorderen Dornfortsätze b eträgt 0.26 mm,  der größte Durchmesser 0.19 mm.  Ich habe die Exemplare  
 dieser  Form  bloß  in  einem  Tümpel  am  Nyassa  bei Wiedhafen  (83)  angetroffen. 
 5.  Brachionus Bakeri v.  Füttebomi n.  v.  (Taf.  4.  Fig.  11.  12).  In  der Form der Schale erinnert  
 diese Varietät an Brachionus Bakeri v.  obesus und Brachionus furcatus Thorpe;  sie is t vorn und hinten  
 fast  gleich  verengt,  die  beiden  Seitenränder  sind  gleich  stumpf  bogig,  von  den  Dornfortsätzen  am  
 Vorderrand  des  Rückens  sind  bisweilen  die  inneren  länger  als  die  übrigen,  oft  aber  die  inneren  und  
 äußeren gleich lang und die mittleren kürzer;  der Bauchrand bildet in der Mitte  zwei spitz  endigende  
 Höcker.  Der Hinterrand der  Schale  ist gerade  und kurz,  weit kürzer  als  der Vorderrand,  d.  i.  nicht  
 halb  so  lang als  der Durchmesser des Rumpfes,  an beiden Seiten gehen von breiter Basis kurze,  nach  
 hinten  und  innen  gerichtete  Lamellen  aus,  deren  Außenrand  durch  die  Fortsetzung  der  zwei  Seitenränder, 
   der  Innenrand  aber  durch  die  Fortsetzung  des  Hinterrandes  gebildet  wird.  Die  Schale  ist  
 glatt,  am  Rücken  und  Bauch  aber  zeigen  sich,  von  der  Basis  der Dornfortsätze  ausgehende  Längslinien. 
   Die  Länge  der  Schale  be trägt  samt  den  Fortsätzen  0.25—0.27 mm,  der  größte Durchmesser 
 0.18—0.2  mm. 
 Fundorte:  Rikwa-See,  nahe  dem  Chumbul-Fluß  (70);  mit  Wassernuß  bedeckte  Stelle  des  
 Mbasi-Flusses,  nahe  seiner  Mündung  in  den  Nyassa  (93);  Rikwa-See,  Uferzone  (71);  Sumpf  am  
 Nyassa-Ufer  bei  Sengrol  (111). 
 6.  Brachionus  Bakeri  v.  Mdheni  Barr.  Dad.  (Taf.  4.  Fig.  13).  Unterscheidet  sich  von  der  
 vorigen  Varietät  hauptsächlich  dadurch,  daß  am  Rücken-Stirnfortsatz  der  Schale  die  zwei  inneren  
 Dornfortsätze  auswärts  gekrümmt  und  weit  länger  sind  als  die  übrigen;  die  hinteren  Endfortsätze  
 sind  auffällig verlängert,  etwas  länger  als  der größte  halbe Durchmesser,  sie  sind  dünn,  gerade  nach  
 außen  und  hinten  gerichtet.  Der  Schalenrücken  ist  fein  granuliert  und  von  den  Dornfortsätzen  
 des Stirnrandes gehen nach h inten laufende Linien aus.  Von sämtlichen V arietäten sind die Exemplare  
 dieser  am größten,  die ganze  Länge des Körpers  b eträgt nämlich  samt den Dornfortsätzen  0.45 mm,  
 die  Schalenlänge  ohne  die Dornfortsätze  0.24  mm,  der  größte Durchmesser  0.27  mm. 
 Fundorte:  Sumpf nahe  dem Nyassa bei Muasik  (91);  Tümpel  am Nyassa  bei Wiedhafen  (83);  
 Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap  (90); Viktoria Nyanza,  Entebbe  (120),  P o rt Florence  (124);  
 an  all  diesen  Orten war  diese  Form  ziemlich  häufig. 
 7.  Brachionus Bakeri v. Michadseni n.  v.  (Taf.  4. Fig.  14).  Unterscheidet sich von den vorherstehenden  
 Varietäten  dadurch,  daß  die  Schale  annähernd  viereckig  ist,  die  beiden  Seiten  aber  sind  
 schwach  bogig,  vorn  und  hinten  is t  sie  schmäler,  in  der Mitte  am  breitesten  und  erinnert  in  dieser  
 Hinsicht  an  Brachionus  furcatus  Thorpe  und  Brachionus  Bakeri  v.  obesus.  Ein  Charakteristikum  
 dieser  Form  bildet  es,  daß  von  den Dornfortsätzen  am  Vorderrand  des  Schalenrückens  die  äußeren  
 und  inneren  weit  länger  sind  als  die  mittleren,  die  inneren  sind  nach  außen  gekrümmt,  die  äußeren  
 gerade;  am Bauch ist der Stimrand glatt,  gerade.  Die hinteren Dornfortsätze der Schale sind relativ  
 kurz,  kaum  halb  so  lang  als  der  größte  Schalendurchmesser,  sie  sind  dünn,  schief  nach  außen  und  
 hinten gerichtet.  Am Hinterrand des Schalenrückens erhebt sich in der Mitte ein gerundeter Höcker. 
 Die  ganze  Länge  der  Schale  b eträgt  samt  den Dornfortsätzen  0.22  mm,  ohne  dieselben  0.13 mm,  
 der größte Durchmesser 0,13 mm.  Die inneren Fortsätze am Rücken-Stirnrand sind nur wenig kürzer  
 als  die  hinteren  Endfortsätze. 
 Ich  fand  diese  Form  nur  in  dem Material  aus  einem  Tümpel  bei  Nyassa  (84)  und  auch  hier  
 war  sie  nicht  häufig. 
 Ich muß  hier  bemerken,  daß  ich  mit  Rücksicht  auf  die  oben  kurz  beschriebenen  Varietäten  
 und die von  Ch.  F.  R o u s s e l e t   (16.  Taf.  14.  Fig.  2—4)  abgebildeten Varietäten von Brachionus  
 furculatus  Thorpe,  letztere Art gleichfalls  bloß  als Varietät von  Brachionus  Bakeri halte,  deren  einer  
 Charakteristikum  es  ist,  daß  die  beiden  äußeren  Dornfortsätze  am  Stirnrand  des  Schalenrückens  
 auffallend  verlängert  sind,  was  sich  indessen  schon  bei  Brachionus  Bakeri  v.  Michaelseni  zeigt. 
 193.  B r a c h i o n u s   f a l c a t u s   Zach. 
 Taf.  4.  Fig.  15.  16. 
 Brachionus  falcatus  0 .  Z a c h a r i a s   24.  p.  133.  Taf.  1.  Fig.  3. 
 Diese  aus der Fauna von Afrika bisher nicht bekannte Art ist im Nyassa und  in den Gewässern  
 der Umgebung ziemlich häufig.  Bei meinen Untersuchungen habe ich sie in dem Material von folgenden  
 Fundorten  angetroffen:  Wasserloch  bei  Firyano  (95);  Krater-See  (108.  109);  Malomba-See  (115);  
 Nyassa  bei  Langenburg  (11.  17.  34.  40);  Wasserloch  unter  den  heißen  Quellen  von  Uterynle  (99);  
 Tümpel  nahe  am Myawaya-Fluß  (96);  Tümpel  bei  Langenburg  (77);  mit Wassernuß  bedeckte  stille  
 Bucht des Mbasi-Flusses,  nahe  seiner Mündung  in den Nyassa  (93); Viktoria Nyanza,  Entebbe  (120),  
 Rusinga  (122),  P o rt  Florence  (124). 
 Die  mir  vorliegenden  zahlreichen  Exemplare  stimmen  einerseits  vollständig  überein  mit  den  
 Exemplaren aus dem V iktoria Nyanza, welche A. B o r g e r t  gesammelt ha t,  andererseits mit den von  
 A. W e b e r   abgebildeten ostindischen  (Taf.  4.  Fig.  15.  16),  sind  aber,  wie  es  scheint,  etwas  größer;  
 die  Größenverhältnisse  derselben  sind  folgende:  die  Länge  der  Rumpfschale  beträgt  ohne  Dornfortsätze  
 0.17—0.2 mm,  die größte Breite 0.2—0.22 mm,  der Durchmesser der Stirnöffnung 0.14 mm,  
 die  Länge  der  hinteren  Schalenfortsätze  0.19—0.2  mm,  die  Länge  der  großen  Stirnfortsätze  bis  zur  
 Einbiegung  0.13  mm. 
 Bisher war  diese Art  bloß  aus Deutschland  und  Ost-Indien  (Java)  bekannt. 
 194.  B r a c h i o n u s   m i r a b i l i s   Dad. 
 Brachionus  mirabilis  E.  v.  D a d a y   6.  p.  123,  Taf.  7.  Fig.  9.  10. 
 Bisher war  diese  Art  bloß  aus Neu-Guinea  und  Süd-Amerika  bekannt.  In   dem  aus  der  Umgebung  
 des Nyassa  gesammelten Material  tra f  ich  sie  nur  an  nachstehenden  Fundorten  an:  Tümpel  
 bei  Nyassa  (84);  Tümpel  am  Nyassa  bei Wiedhafen  (83);  mit Wassernuß  bedeckte  stille  Bucht  des  
 Mbasi-Flusses  nahe  seiner Mündung  in  den  Nyassa  (93);  an  allen  3  Stellen  war  sie  ziemlich  häufig. 
 Sämtliche  untersuchte  Exemplare  stimmten  mit  den  aus  Paraguay  vollständig  überein. 
 195.  B r a c h i o n u s   p a l a   (Ehrb.). 
 Taf.  4.  Fig.  17.  18.  20. 
 Brachionus  pala  H u d s o n - G o s s e   10.  II.  p.  117.  Taf.  27.  Fig.  3.  Taf.  28.  Fig.  3.4. 
 Aus d er Fauna von Afrika schon seit längerer Zeit  bekannte A rt.  Zuerst h a t sie L. S c h m a r  d a  
 aus  Ägypten  nachgewiesen  und  ihre  Formvarietäten  unter  dem  Namen  Arthracanthus  quadriremis