Die allgemeine Körperform ist ziemlich veränderlich, gleicht aber im ganzen zumeist einem
Viereck und erinnert lebhaft an den Körper von Alona guttata Sars. Der Schalenrücken is t mehr
öder weniger gewölbt, der hintere obere Winkel bald gespitzt, bald gerundet, der Bauchrand fast
gerade oder in der Mitte etwas vorspringend. Die Schalenwand ist bisweilen glatt, sehr häufig fein
granuliert, gestrichelt oder mit sechseckigen Felderchen geziert, die Zwischenräume zwischen den
Strichen, sowie die Felderchen fein granuliert. Der Lippenanhang ist ziemlich groß, der Vorderrand
regelmäßig gewölbt, die untere Spitze stumpf gerandet. Das weibliche Postabdomen is t von der Seite
gesehen ziemlich kurz und breit, der Hinter- bezw. dorsale Rand des infraanalen Teiles gerade; die-
distale obere Spitze is t in.der Regel gespitzt, rechtwinkelig, selten schwach gerundet, der distale Rand
gerade; am dorsalen Rand erheben sich nach oben kürzer werdende Dornen, gewöhnlich mit einem
kleinen Nebendorn, an beiden Seiten stehen der Länge nach Haarbündel. Die Endkralle weist eine
kräftige Nebenkralle auf. Das männliche Postabdomen is t von der supraanalen Spitze an gleich
breit, an beiden Seiten mit feinen Haarbündeln versehen, an der Basis der Endkralle s itz t eine
Nebenkralle.
Zufolge der hier skizzierten Charaktere is t Alona pulchella King eine Übergangsform, welche
vermöge der S truktur des Postabdomens ein Verbindungsglied bildet zwischen Alona costata Sars
und Alona guttata Sars., der letztem gleicht sie in der Form des Postabdomens, der erstem aber in der
Behaarung des Postabdomens.
Alona pulchella King erfreut sich einer sehr großen geographischen Verbreitung und is t yon
folgenden Gebieten bekannt: Madagaskar ( G u e r n e - R i c h a r d ) , Ägypten ( R i c h a r d ,
E k m a n ) , Palästina ( R i c h a r d ) , Argentinien ( S a r s ) , Chile ( R i c h a r d ) , Paraguay
( D a d a y), Patagonien (E k m a n), Hawaii-Inseln (S a r s), Neu-Seeland (S a r s), Australien
(Ki n g , S a r s).
Es scheint, daß diese Art in Deutsch-Ost-Afrika recht gemein ist, denn bei meinen Untersuchungen
habe ich sie in dem Material von folgenden Fundorten angetroffen.: Wasserloch bei
Firyano (95); Rikwa-See (50. 66, 70. 71. 7.5); Sumpf am Ufer des Ikapo-Sees (86); sumpfige Ufergrenze
des Rikwa-Sees (59); Tümpel in Unika (102); mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses, nahe
seiner Mündung in den Nyassa (93); Überschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (72); unbekannter
Fundort (116); Kota-Kota (113); Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83); Bura-Sumpf (.119); Jippe-
See (120).
236. A l o n a r e c t á n g u l a G. Ö. Sars.
Taf. 7. Fig. 5—16.
Alona rectángula G. O. S a r s 26. p. 18.
Alona eucostata G. O. S a r s 29. p. 17. Taf. 3. Fig. 7—10.
Alona Whiteleggii G. 0 . S a r s 32. p. 35. Taf. 6. Fig. 1. 2.
Alona bukobensis W. W e 11 n e r 43. p. 9. Fig. 16—18. 20. 32.
Alona Poppei J . R i c h a r d 25. p. 290. Fig. 37. 38.
Alona rectángula W. L i 11 j e b o r g 18. p. 476. Taf. 68. Fig. 1?. 31. Taf. 68. Fig. 1—6.
Alona verrucosa G. O. S a r-s. 33.;. p. 56. Taf. 9. Fig. 7. 7a.
. ... Alona-monacantha. G. 0 . S a r s 33. p. 54._.Taf. 9, Fig. ;5a. b.
Alona novae-zeelandiae G. 0 . S a r s 3,4. p, 634. Taf. 7. Fig. 7, a. b.
Alona acuticostata G. 0 . S a r s 34a. p. 15. Taf. 1. Fig. 5ä—c. -
Alona bukobensis S. E k m a n 9. p. 10. Fig. 5—10.
Alona anodonta E. v. D a d a y 7. p. 175. Taf. 11. Fig. 5. 6.
Alona rectängula E. v. D a d a y 7. p. 176. Taf. 11. Fig. 7. 8.
Allgemein verbreitete Art, die lau t der Synonymenliste von den Forschern aus verschiedenen
Weltteilen unter mehreren Namen beschrieben worden ist. Bisher is t sie von folgenden Gebieten
bekannt: Europa, Neu Zeeland (G. 0 . S a r s), Ostafrika (W. W e 11 n e r), Australien (G. 0 . S a r s),
S ü d a m e r i k a (J. R i c h a r d , G. 0. S a r s , E. v. D a d a y ) , Sumatra (G. 0 . Sa r s ) ,
Ägypten (S. E k m a n ) .
Die Schalenform variiert nur wenig, die Struktur derselben um so mehr, insofern sie meist
gestrichelt oder mit viereckigen Felderchen geziert erscheint, oft ist sie bloß fein granuliert oder mit
kleinen runden Erhöhungen versehen. Der Rückenrand ist schwächer oder’stärker gewölbt, je nach
der Anzahl und Entwickelung der Eier in der Bruthöhlung. Auöh der Verlauf des Hinter- und Bauchrandes
ist sehr veränderlich; der h intere untere Winkel ist in der Regel glatt, bisweilen aber ist derselbe
mit einem, manchmal auch mit mehr Zähnchen besetzt (Taf. 7. Fig. 8'. 12. 14).
Der Lippenanhang is t in der Regel an der unteren Spitze ziemlich stumpf gerundet, bisweilen
aber zugespitzt (Taf. 7. Fig. 6); auch kommt der Fall vor, daß am oberen Winkel sich ein nach vorn
gerichteter kleiner Zahn erhebt (Taf. 7. Fig. 11); in seltenen Fällen ist die untere Spitze gerade
geschnitten.
Ein allgemein charakteristisches Merkmal des Postabdomens ist es, daß der Hinter- bezw.
Rückenrand des infraanalen Teiles mehr öder weniger stark gewölbt und der distale obere Winkel
bald spitzer, bald stumpfer gerundet ist; am Hinter- bezw. Rückenrand, oder in der Nähe desselben
erheben sich zerstreut stehende, meist aber in Bündel angeordnete verschieden große Dornen, innerhalb
der Reihe derselben zeigte sich meist eine seitliche Längsreihe feiner Dornenbündel. Die Behaarung
des infraanalen Teiles des Postabdomens aber variiert um so bedeutender, selbst bei Exemplaren
vom gleichen Fundort, wie dies schon S. E k m a n an den ägyptischen Exemplaren bemerkt und
nachgewiesen h a t (7. p. 13. Fig. 6—10), und gerade dieser Umstand h a t mich hauptsächlich veranlaßt,
die in der Synonymenliste aufgeführten Arten zu vereinigen.
Vergleicht man diese aus verschiedenen Weltteilen und von verschiedenen Fundorten
beschriebenen Formen, so zeigt es sich, daß Alona eucostata- Sars und Alona bukobensis Weltn. in der
S truktur des Abdomens vollständig übereinstimmen (cfr. G. 0 . S a r s 29. Taf. 3. Fig. 8 und W.
W e 11 n e r 43. Taf. 2. Fig. 32, S. E k m a n 7. p. 13. Fig. 7—9) und bloß im Verlauf des Bauchrandes
und in der S truktur der Schalenwandung einige Verschiedenheit herrscht. Alona monacantha Sars
und Alona acuticostata Sars stimmen durchaus m iteinander überein, bei beiden ist am hinteren unteren
Winkel auch das kleine Zähnchen vorhanden (cfr. G. 0 . S a r s 31. a. Taf. 1. Fig. 5; 33. Taf. 9.
Fig. 5). Alona verrucosa Sars und Alona anodonta Dad. weisen zwar in der Struktur der Schale und
des Postabdomens einige Verschiedenheit von dem Typus auf, sind aber dessen ungeachtet nicht als
selbständige Arten, sondern höchstens als Varietäten zu betrachten. Alona Whiteleggii Sars, Alona
Poppei Rieh, und Alona novae-zedandige Sars zeigen in Form und Struktur der Schale und des Postabdomens
geringfügige Abweichungen, die indessen so unwesentlich sind, daß sie nicht einmal zur
Sonderstellung von Varietäten hinreichen.
In dein mir vorliegenden Material habe ich vier Formen, d. i., V arietäten dieser Art, gefunden
u. z. folgende: