als lang, Hinterrand mit Ausrandung in der Mitte, lang bewimpert. Genitalöffnung dorsal vom
klappenartig von hinten aufhebbaren 8. Sternit und von ihm bedeckt ziemlich weit gegen dessen
Vorderrand zu als kleine quere Spalte. 9. Sternit groß, quadratisch, in der Mitte des Vorderrands
mit einem Fortsatz versehen, der durch 2 Chitinleisten, die je von einer unregelmäßig vierseitigen,
in ihrer Außenhälfte sehr dunkel gefärbten Verdickung am Vorderrand des Sternits ausgehen und am
Ende des Fortsatzes, der sich noch etwas unter den Hinterrand der Subgenitalplatte erstreckt, h u tförmig
enden, sehr auffällig ist.
K ö rp e rlä n g e ...................... 15 mm
Antennen d $ behaart (nicht „kahl“ wie Lucas (1849) angibt). Thorax-Sternite bei beiden Geschlechtern
gleich und sehr charakteristisch: Prosternum trapezförmig, mit ausgeschweiftem
Seitenrand. Vorplatte queroval. Mesosternum groß, trapezförmig, nach hinten mit einem bogig-
gerundeten Medianfortsatz. Vorplatte sehr groß, rhombisch. Metasternum etwas schmäler, aber sonst
ähnlich, Medianfortsatz beiderseits und am Hinterrand bogig ausgerandet, so daß er in 2 ziemlich
scharfe Ecken gabelig ausläuft. Vorplatte klein, annähernd herzförmig. Papillen der Hintertarsen
glatt, nur an ihrer Basis mit feinen Stachelhärchen besetzt.
L a r v e n (in Spiritus): Jüngere schmutziggelb bis rostgelb, Fleckung noch undeutlich, ältere rostgelb mit deutlicher
Fleckenzeichnung am Kopf, Thorax und Abdomen. Ältere ¿-Larven lassen sich durch das andeutungsweise nierenförmige Auge
von den $-Larven unterscheiden, bei denen es schmal elliptisch ist. Größte von mir gesehene ¿-Larve hatte eine Körperlänge
von 10,5 mm, größte $-Larve eine solche von 12 mm.
¿'-Nymphen (in Spiritus): Rostgelb, gelblichweiß gefleckt. Clipeus einfarbig, schmutziggelb. Antennenglieder
schwach elliptisch.
1. ¿-Nymphenstadium: Flügelscheiden etwa 1 mm lang, nach hinten keulenförmig verbreitert mit kurzem Endlappen.
Abdomenspitze symmetrisch. Körperlänge: 5,5—8 mm.
2. ¿-Nymphenstadium (Subimago):' Flügelscheiden 2—2,5 mm lang von schmal-elliptischer Form mit scharfer Ecke
in der Mitte des Innenrandes. Längsadern deutlich, ebenso die Behaarung. Abdomenspitze fast symmetrisch: 1. Glied des linken
Cercus etwas dicker als das des rechten. Ausnahmsweise sind die Kopfnähte deutlich: stumpfwinklige hintere Stirnnaht, Sagittal-
naht bis gegen den Hinterkopf. (Taf. V. Fig. 20 Y). Körperlänge 6,5—12,5 mm.
E i (von Medeah, 9. Ju n i 1897) etwa 1 mm lang, eiförmig, gelblichweiß, glatt, von feinen, sehr
regelmäßig netzartig angeordneten Linien facettiert, am Deckel noch außerdem sehr fein gekörnelt.
(Taf. IV, Fig. 20 P, Q.)
Neben der sehr charakteristischen Form der abdominalen Endplatten und des linken Cercus
beim ¿ , sowie des 8. und 9. Sternits beim $ ist die Art durch die besondere Form der Thorax-Sternite
ausgezeichnet. Sehr bemerkenswert is t der Größenunterschied bei den ¿ ¿ .
Ob die von L u c a s (1849) abgebildete „Larve“ fig. 2 i von Alger hieher gehört, ist m ir zweifelhaft,
abgesehen von der Größe (13 mm) spricht hauptsächlich das Fehlen jeglicher Zeichnung auf der
Oberseite dagegen.
E. verhoeffi F r i e d e r i c h s d von Britisch-Ost-Afrika halte ich für eine Varietät von E.
mauritanica. Sie unterscheidet sich nach der mir von ihrem Autor zur Ansicht überlassenen Type
(11,5 mm lang) nur durch die rotgelbe Färbung des Prothorax von ihr. Die übrige Färbung, die Form
der Flügel und ihres Geäders, insbesondere aber die Abdomenspitze samt Cerci sind bei beiden vollständig
identisch. Die Augen der Figur (¿) bei F r i e d e r i c h s sind viel zu groß und zu sehr
gewölbt gezeichnet.
V o r k o m m e n : S p a n i e n : Cartagena ¿ !, Larven! (Mus. Madrid).
A l g e r i e n : West-Algerien (Oran): Hammam bou H adjar Larven! Mai 1894; Saida (Alt-Saida)
Larven!, Nymphen! 13.Mai 1894, ¿ !, Larven!, Nymphen! 5.—8. Ju n i 1894; Ain-Sefra ¿! 24. Mai 1894;
Mecheria Larven! Nymphen! Ende Mai, Anfang Juni; Perregaux aus einem Bewässerungsgraben
gefischt: zahlreiche ¿ ¿ ! , 1 ?!, Larven! 10. Ju n i 1894 V o s s e l e r leg.
Central- und Ost-Algerien: Alger, Medeah, Boghar, Milah, Constantine ¿ d Juni, Larven im
Winter, April L u c a s leg.; Medeah ¿ !, Nester mit Eiern un d ganz jungen Larven zwischen ein-
gebrachten Staubfäden 9. Ju n i 1897! V o s s e l e r leg. (Mus. Stuttgart).
Süd-Algerien: Sahara: Biskra ¿ ! Mai 1891 H a n d l i r s c h leg. (Mus. Wien), ¿ ¿ ! Ende April
1895 A. C h o b a u t leg.; Ghardaja (Beni-Mzab) ¿ ¿ ! A. C h o b a u t leg.
C a n a r i s c h e l n s e l n : Teneriffa: Laguna-(490 m) unter einem Stein ¿-Larve! 13. Mai 1889
B r u n n e r v. W a t t e n w y l leg. (Mus. Wien); Orotava (330 m) ¿ - u n d $-Larve! April 1894
K. K r a e p e l i n leg. (Mus. Hamburg).
S y r i e n : „Teng-Tina“ ¿! (Mus. Madrid).
B r i t i s c h - O s t - A f r i k a: ¿! T i e s 1 e r leg. (Mus. Berlin).
Die ¿ d findet man nach L u c a s und V o s s e l e r vielfach im Freien auf Pflanzen herumlaufend,
so tra f sie der erstere gesellig im Juni auf den Stengeln von Scilla maritima an sandigen Plätzen.
Sie können ergriffen werden, ohne daß sie wegzufliegen versuchen. Daß sie bei ihren Ausflügen am
Rande von Gewässern gelegentlich auch ins Wasser fallen, h a t V o s s e l e r bei Perregaux beobachtet,
dem es dadurch gelang, sie zahlreich zu erbeuten. Die Larven und Nymphen finden sich in ihren
Gespinsten meist unter Steinen auf feuchtem Grund. Nach L u c a s sind die Larven im Winter häufig.
Ih r Vorkommen in den Oasen der Sahara ist sehr merkwürdig, und weist vielleicht darauf hin,
daß auch sie wie so manche Oasen bewohnenden Insekten, die sich in der trockenen Wüste nicht h alten
können, zur Reliktenfauna der Sahara g e h ö rtx) und daß sie in einer früheren Erdperiode, zu einer Zeit,
wo daselbst ein anderes Klima, oberirdische Wasserläufe und reichere Vegetation vorhanden waren,
über ein großes Gebiet verbreitet war, wie dies ja auch durch ihr Vorkommen in Britisch-Ost-Afrika
bestätigt wird.
Verschleppt fand N. B a n k s ¿-Nymphen an Dattelpalmen aus Algerien in Washington, D. C.
(M e i a n d e r (1903) p. 101)..
4. Embia savignyi W e s t w. (Taf. V, Fig. 21, 21 A—D).
. .................S a v i g n y (1809—1813) Neuropteres tab. 2 fig. 9—10 (¿).
Embie sp. A u d o u i n (1827) p. 443.
Embia Savignyi W e s t w o o d (1837) p. 372 tab. 11 fig. 1, la—h (cj); B u r m e i s t e r (1839)
p. 770; R a m b u r (1842) p. 311; B r a u e r (1876) p. 32; H a g e n (1885) p. 177; V e r h o e f f (1904)
p. 187, 201 tab. 6. fig. 14 (¿).
Embia Aegyptiaca B l a n c h a r d (1840—1841) p. 48.
d (in Spiritus und getrocknet): Klein, schlank. Trüb ockerfarbig bis bräunlich, schwach
glänzend. Kopf bräunlich, annähernd viereckig, Mitte des Hinterkopfs ockerfarbig, dieser hinten
halbkreisförmig abgerundet. Auge schwarz, breit nierenförmig, schwach gewölbt. Antenne bräunlich,
fadenförmig, 19gliedrig. Pronotum trapezförmig, viel schmäler als der Kopf. Flügel mit hellockerfarbigen
oder auch rauchbraunen Längsbändern, ziemlich breit-elliptisch. 2. Ast der Mediana mit
einer Gabel, sehr selten 2mal gegabelt. 3. Ast einfach oder schon im ersten Drittel gegabelt.
l) Vgl. H. A. IC r a u s s, Beitrag zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Sahara in: Verh. zool. bot. Ges. Wien. V. 52.
1902. p. 230.