Gen. Trüobus Bast.
Diese Gattung besitzt eine allgemein geographische Verbreitung; Arten derselben sind, mit
Ausnahme von Nord-Amerika aus allen Weltteilen bekannt. Vermutlich ist sie auch in der Fauna
von Afrika häufig, obgleich ich bei meinen Untersuchungen bloß nachstehende 2 Arten'gefunden habe.
83. T r i l o b u s p e l l u c i d u s Bast.
Trilobus pellucidus J . G. de M a n 2. p. 76. Taf. 11. Fig. 44.
Bisher war diese Art bloß aus Europa bekannt. In der Fauna von Deutsch-Ostafrika is t sie
nicht häufig, ich fand sie nämlich nur in dem Material vom Kilima-Ndjaro (117. 118).
Die mir vorliegenden Weibchen unterscheiden sich nur sehr wenig von den europäischen.
Die vordere Körperhälfte nur sehr wenig, die hintere indessen stark verjüngt. Die mittlere Schicht
der Kutikula ist grüngelb und nicht gla tt wie bei den europäischen. Die ganze Länge des Körpers
b e träg t 2 mm, die des Oesophagus 0.625 mm, die des Schwanzes aber 0.4 mm, mithin weit kürzer
als an europäischen Exemplaren, deren Schwanz fast so lang ist wie der Oesophagus.
84. T r i l o b u s g r a c i l o i d e s n. sp.
Taf. 2. Fig. 13—16.
Der Körper is t nach vorne sehr wenig, nach hinten aber stark verengt. Alle Schichten der
Kutikula sind gla tt bezw. ungeringelt.
Der Rand der Mundöffnung is t ganz glatt, denn es zeigen sich daran weder Vorsprünge noch
Dornen; allein unweit des Mundrandes erheben sich die für die Gattung charakteristischen kurzen,
kräftigen Dornen (Taf. 2. Fig. 13). Die Wandung der Oesophagushöhle ist mit kräftigen, sichelförmig
gekrümmten Kutikulastäbchen ausgerüstet, die mit dem vordem Ende fast bis zur Mundöffnung
reichen; in der Mitte des von demselben umschlossenen Raumes erheben sich zwei kleine
gerade Stäbchen nahe bei einander und parallel zueinander und zur Körper-Längsachse (Taf. 2.
Fig. 13). Das vordere Ende des Oesophagus ist etwas dicker als das hintere.
Das weibliche Genitalorgan besteht aus paarigen Eierstöcken und Eileitungen; die weibliche
Genitalöffnung hegt in der Körpermitte.
Der Hoden hegt unfern des hinteren Oesophagusendes.
Der Schwanz ist bei beiden Geschlechtern gleichförmig, der des Männchens ist indessen weit
kürzer; im Innern desselben hegen drei D rüsen; die Endspitze ist schwach gekeult (Taf. 2. Fig. 15. 16).
Am Bauch des Männchens zeigen sich 6 praeanale Papillen, die gleich weit von einander, d. i.
so weit von einander hegen, wie die hinterste von der Afteröffnung (Taf. 2. Fig. 16).
Die Spicula sind schwach sichelförmig gekrümmt und neben denselben zeigt sich ein keilförmiges
Nebenspiculum (Taf. 2. Fig. 14).
Es lagen mir mehrere Männchen und Weibchen vor, deren Größenverhältnisse folgende sind:
Weibchen Männchen
Ganze L ä n g e ......1.85—1.9 mm 1.9 mm
Oesophaguslänge . . . . 0.4 —0.43 „ 0.4 ,,
Schwanzlänge . . .. . . 0.26 0.16 „
Größter Durchmesser . . 0.08 0.05
—
Fundorte: Sumpfige Ufergrenze des Rikwa-Sees (59) und mit Wassernuß bedeckte Stelle
des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (95).
Hinsichtlich des äußeren Habitus steht diese Art dem Trilobus gracilis Bast, sehr nahe,
besonders dadurch, daß das Männchen 6 praeanale Papillen besitzt; sie unterscheidet sich aber von
derselben durch die Struktur des Mundrandes und der Oesophagushöhle, sowie dadurch, daß sich
am vorderen Körperende bloß 6 kurze kräftige Dornen erheben.
Gen. Mononchus Bast.
Die Arten dieser Gattung waren bisher bloß aus Europa und Neu-Guinea bekannt. Bei
meinen Untersuchungen habe ich nachstehende zwei hierher gehörige Arten gefunden, deren eine
schon von früher bekannt, die andere aber neu ist.
85. M o n o n c h u s t e n u i s n. sp.
Taf. 2. Fig. 17—20.
Der Körper ist an beiden Enden verengt und vom Oesophagusende bis zur Afteröffnung fast
gleich dick. Die äußere Kutikulaschicht ist glatt, die mittlere aber fein geringelt; an der Bauchseite
des Schwanzes erheben sich zwei kräftige Borsten (Taf. 2. Fig. 18).
Der Rand der Mundöffnung ist glatt, d. i. weder mit Lappen noch mit Papillen versehen,
dagegen erheben sich a n s ta tt derselben in geringer Entfernung 6 feine Härchen (Taf. 2. Fig. 17. 20).
In der Oesophagushöhle bezw. zwischen der Mundöffnung und dem vorderen Oesophagusende stehen
zwei Kutikulastäbchen parallel zu einander und zur Körperlängsachse (Taf. 2. Fig. 17. 20). An
allen Kutikulastäbchen ist das Ende gegen die Mundöffnung einwärts gekrümmt und endigt mit einer
Keule, in dem Drittel gegen den Oesophagus aber tragen dieselben eine kleine Erhöhung, so daß sie
im ganzen annähernd einer Pistole gleichen (Taf. 2. Fig. 18). Der Oesophagus ist nach hinten allmählich
verdickt, bildet indessen keinen Bulbus.
In der Wandung des Darmkanals vermochte ich die Konturen der Zellen nicht wahrzunehmen.
Der Hoden entspringt hinter dem vorderen Körperdrittel.
Der Schwanz verengt sich von der Afteröffnung an allmählich und gleichmäßig und endigt
mit einer schwachen Keule; im Innern habe ich drei lange, bimförmige Drüsen wahrgenommen.
Von der Afteröffnung erheben sich an der B auchseite 11 praeanale Papillen gleich entfernt voneinander,
deren letzte aber fast doppelt so weit von der Afteröffnung hegt, als von der nächstfolgenden (Taf. 2.
Fig. 18).
Die Spicula sind schwach sichelförmig gekrümmt und verhältnismäßig sehr lang, insofern
sie bis zu der ersten praeanalen Papille reichen. Die Nebenspicula sind gut entwickelt und gleichen
den Hauptspicula, sind aber weit kürzer (Taf. 2. Fg. 18. 19).
Es lag mir ein einziges Männchen vor, dessen Größenverhältnisse folgende sind:
Ganze L än g e .........................................................1.25 mm
Oesophaguslänge................................................ 0.27 „
S c hw a n z lä n g e .................................................... 0.17 „
Größter D u rchm e ss e r....................................... 0.05 „
Fundort: Schlammprobe unter 200 m Tiefe aus dem Nyassa bei Langenburg (51).
Von den bisher bekannten Arten dieser Gattung unterscheidet sich diese neue Art h au p tsächlich
durch die Struktur der Mundhöhle und die praeanalen Papillen, aber auch die geringelte
mittlere Kutikulaschicht bildet ein Merkmal.