Durch kleine S tatur, gelbbraune F ärbung der 0 . hova ähnlich, unterscheidet sie sich leicht durch
den stachelförmigen rechten Fortsatz, der vor der pfriemenförmigen Spitze mit kleinem Außenzahn
bewehrt ist, außerdem durch die in einen fast geraden Stachel auslaufende Grundplatte des linken Cercus.
Wie schon M ac L a c h l a n (1. c. p. 379) festgestellt ha t, is t E. latreillei R a mb. mit 0. saundersi
identisch, da der einzige Unterschied, die verschiedene Zahl der Antennenglieder 18 und 11, auf den
unvollständigen Antennen der Type W e s t w o o d s beruht.
0. borneensis H a g e n wurde von diesem sölbst als identisch mit 0. saundersi erklärt.
Auch E. humbertiana S a u s s. fällt mit 0 . saundersi zusammen, wie ich mich durch Untersuchung
der getrockneten Type d e S a u s s u r e s überzeugt habe. Abgesehen von der etwas kürzeren
Spitze des rechten Fortsatzes sind die übrigen abdominalen Endteile vollkommen identisch (vgl.
Taf. I, Fig. 7 C).
V o r k o m m e n : Im tropischen A s i e n weit verbreitet. Bengalen 3 S a u n d e r s leg.
(W e s t w o o d, Type im British Mus.); Bombay (R a m b u r); Jubbulpore zwischen Bombay und
Calcutta, Juli, Larven W o o d - M a s o n leg.; Calcutta 3 W o o d - M a s o n leg.
Ceylond! H u m b e r t l e g . (de Sa u s s u r e , TypeimMus. Genf!)— Hinter-Indien: Singaporedd!>
Larven! Bi r o l e g . (Mus. Budapest).—^ Jav a : Pasoeroean dd! Z e h n t n e r leg. (Coll. K r a u s s ) . —
Südost-Borneo: Tambang Hiang d September; Telang d Dezember G r a b o w s k y leg; (H a g e n ).
A f r i k a : Mauritius T e m p l e t o n leg. — Madagascar (L u c a s) — Ascension C o n r y leg.
Uber die Lebensweise dieser Art liegen nur spärliche Beobachtungen vor:
Bi r o tra f am Fuße des Mt. Faber bei Singapore d d und Larven in den Ritzen verwitterten
Gesteins in ihren Gespinströhren einzeln, aber auf kleinem Raume zahlreich an. W o o d - M a s o n
fing in Calcutta das d abends ans Lampenlicht fliegend. Auf Sandboden in Jubbulpore fand er im
Juli zahlreiche Larven, die M a c L a c h l a n zu sau/ndersi stellt, auf einem sterilen Platze unter alten
Ziegeln oder offen lebhaft herumlaufend. An einer Ctyeas-Sendung aus Madagascar fand P o u j a d e
in Paris am Grunde der B lä tter Gespinste mit L arven, Nymphen und erwachsenen dd- Nach C o n r y
soll saundersi auf der Insel Ascension „schädlich“ auftreten, nähere Angaben fehlen leider darüber.
5. Oligotoma insularis M c L a c h l .
Oligotoma insularis Ma c L a c h l a n (1883) p. 227; H a g e n (1885) p. 143; P e r k i n s
(1897) p. 56.
d (getrocknet und in Spiritus) nach M a c L a c h l a n und H a g e n : Pechbraun, weißlich
behaart. Kopf eirund, Hinterkopf schmäler als der Vorderkopf. Mundteile rötlichbraun. Auge
schwarz, groß. Antenne braun, mehr als 18gliedrig. Flügel schmal, mit blaß rußfarbigen Längsbändern.
Radius dunkelbraun. Abdomen schmutzig braun. Rechter Fortsatz der Supraanalplatte
lang, breit, in einen hornigen, an der Spitze nach oben gebogenen scharfen Haken auslaufend, vor der
Spitze steh t n a c h i n n e n ein stumpfer Zahn. Linker Fortsatz gleichfalls in einen hornigen Haken
auslaufend, der am Penis anliegt. Letzterer h a t die Form einer flaschenförmigen, vor ihrer Mündung
etwas eingeschnürten Röhre, ist nach links gebogen und etwa so lang wie der rechte Fortsatz. Subgenitalplatte
dunkelbraun. Cerci einander fa st gleich, 1. Glied des linken Cercus an der Basis etwas
dicker als das des rechten.
Körperlänge . . . . 7—8 mm
Vorderflügellänge ca. 5,5 mm
? nach P e r k i n s : Auge klein. Antenne kürzer, perlschnurförmig. Abdomen walzenförmig, dick.
Körperlänge nicht angegeben.
Larven (getrocknet): Pechbraun, glänzend, dicht graulich behaart. Kopf groß, breit-elliptisch, gewölbt, Seitenrand
hinter den Augen fast gerade, vordere Hälfte der Ober- sowie die Unterseite rostgelb. Auge schwarz, klein, elliptisch. Pronotum
klein, schmal, trapezförmig. Körperlänge 9—10 mm.
0. saundersi nahe stehend, unterscheidet sie sich durch die dunklere Färbung sowie ganz
besonders durch die Form des rechten Fortsatzes, der gegen die Spitze zu hakig aufgebogen ist und auf
der Innenseite vor der Spitze einen Zahn trägt.
Die Diagnose von M a c L a e il 1 a n stimmt pur bezüglich der Form des Prothorax nicht mit
der von H a g e n überein: während nach ersterem das Pronotum schmäler als der Kopf ist, ist es
nach letzterem so breit wie der Hinterkopf, was wohl damit zusammenhängt, daß M a c L a c h l a n
getrocknete Exemplare untersuchte, H a g e n dagegen t ü f t l n Spiritus.
V o r k o m m e n : Hawaii-Inseln j j |B l a c k b u r n leg. (Ma c L a c h 1 an) ; ?, Larven,
Nymphen P e r k i 11 s leg.; Honolulu ( H a g e n ) ; Mo’okai: Kalae, Larven! S c h a u i n s l a n d
leg. (Mus. Bremen).
West-Indien: Antigua 3 M a r s b a l l leg. (Ma c L a c b 1 a n).
Nacb B l a c k b u r n leben sie auf den Hawaii-Inseln zahlreich auf alten Holzdächern und
die 3 3 fliegen bei Nacht vielfach an die Lampen. P e r k i n s tra f sie auf der ganzen Insel-Gruppe
vom Strand bis zu einer Höhe von 600 m. Während sie in dem trockenen, unfruchtbaren, dem Winde
ausgesetzten Tiefland unter Steinen leben, findet man sie höher oben auf oder unter der R inde von
Bäumen und im Gebirge gewöhnlich im Innern abgestorbener Äste. Auf dem felsigen Grund des
Tieflands stellen sie das häufigste Element der armen Fauna dar, fast unter jedem Stein sind ein
oder mehrere Exemplare zu finden. Sie leben in einfachen oder zusammengesetzten Gespinströhren
oder in einer einfachen Gespinstanlage, wo die Larven gerne Zusammenhalten. Aber auch 3—4 E rwachsene
finden sich oft unter einem Stein oder ein Dutzend Erwachsene und Larven gemischt.
Unter den Steinen ist die Zahl der $$ größer als die der 33.
Nach F r i e d e r i c h s sollen sie infolge massenhaften Auftretens schädlich geworden sein.
Nähere Angaben fehlen.
6. Oligotoma nigra Hag .
Embia nigra H a g e n (1866) p. 221, 222 (ohne Beschreibung).
Oligotoma nigra H a g e n (1885) p. 174.
3 (getrocknet) nach H a g e n : Kopf schwarzbraun, unten braun, schwach glänzend, spärlich
blaß behaart, elliptisch, Hinterkopf verschmälert, fast halbkreisförmig gerundet. Labrum breit,
in der Mitte braun. Mandibeln kräftig, braun, mit 3 schwarzen Zähnen an der Spitze. Mentum
schwärzlich. Auge schwarz, breit. Antenne braun (nur 13 Glieder vorhanden). Pronotum braun,
schmäler und kürzer als der Kopf, trapezförmig. Flügel mit rauchbraunen Längsbändern, Mediana und
Analis schwärzlich. Beine braun. Abdomen braun. Supraanalplatte tief , gespalten. Rechter F o rtsatz
nach links gerichtet, lang, mit scharfer, etwas nach oben gebogener Spitze, so lang wie der cylinder-
förmige Penis. Linker Fortsatz um die Hälfte kürzer, die scharfe Spitze zurückgebogen. Cerci lang,
kaum asymmetrisch.
K ö rp e rlä n g e ............... 8 mm
Vorderflügellänge . . 6—7 mm
Zoologien. H o ft 60. g