271. E u c y p r i s s t r a n d e s i o i d e s G. W. M.
Taf. 10. Fig. 22—31.
Cypris strandesioides G. W. Mü l l e r 17. p. 268. Taf. 13. Fig. 22. Taf. 14. Fig. 14— 18. p. 21—24.
W e i b c h e n Taf. 10. Fig. 22—26.
Die Schalen sind weniger als doppelt so kurz als hoch und ziemlich verschieden voneinander.
An der rechten Schale ist der Vorderrand viel höher als der Hinterrand, ziemlich breit und
gleichmäßig, gerundet (Taf. 10. Fig. 22), der Kutikulasaum ist relativ breit und innerhalb desselben
zeigt sich ein Gürtel von eigentümlichen Bogen, in welchem kurze, gerade Porenkanäle sichtbar
sind (Taf. 10. Fig. 24). Der eigentliche Rückenrand ist schwach gewölbt, gegen den Hinterrand
abschüssiger als gegen den Vorderrand, die Schalenwand aber überragt den Rand und bildet eine
kammförmige Erhöhung (Taf. 10. Fig. 22). Am Hinterrand ist ein schmaler Kutikulasaum zugegen,
Porenkanäle dagegen nicht; derselbe ist niedriger und spitzer gerundet als der Vorderrand. Der
Bauchrand ist vor der Mitte schwach vertieft* vor und hinter der Vertiefung etwas gewölbt.
An der linken Schale ist der Vorder- und Hinterrand fast gleich hoch, der letztere indessen
etwas weniger gespitzt gewölbt. Am Vorderrand ist ein Kutikulasaum kaum zugegen, dagegen ist
der Porenkanalgürtel gut entwickelt, die einzelnen Porenkanäle sind dünn, gerade und unverzweigt,
der Außenrand des zwischen denselben liegenden Raumes ist schwach bogig, so daß der Außenrand
des Porenkanalgürtels gezackt erscheint (Taf. 10. Fig. 26). Der Rückenrand ist schwach gewölbt
und die Schalenwand überragt denselben nicht, gegen den Vorder- und Hinterrand is t derselbe gleich
abschüssig. Die Struktur des Hinterrandes ist dem der rechten Schale annähernd gleich. Der Bauchrand
is t in der Mitte etwas erhöht (Taf. 10. Fig. 26).
Von oben oder unten gesehen zeigen die Schalen (Taf. 10. Fig. 25) die Form eines ziemlich breiten
Kahns, der in der Mitte am breitesten ist, beide Enden sind fast gleich gespitzt.
An der Schalenwandung liegen kleine Vertiefungen, außerdem ist die ganze Oberfläche ziemlich
dicht behaart. Die Schalen sind glänzend, gelblichbraun gefärbt.
Schalenlänge 1.4—1.5 mm, die größte Höhe der rechten Schale 0.9, die der linken Schale 0.85 mm,
der größte Durchmesser 0.76 mm.
Am zweiten Antennenpaar reicht das Bündel der Schwimmborsten bis zum distalen Ende
der Endkrallen. Die Struktur der Mandibeln zeigt keine auffälligere Verschiedenheit.
Am Maxillartaster ist das letzte Glied länger als breit, überall gleich breit. Die zwei kräftigen
Domen am ersten Kaufortsatz sind gezähnt.
Am ersten Fußpaar ist die Endkralle gerade, nur am distalen Ende ein wenig gekrümmt, fast
so lang, wie die vier Fußglieder zusammen.
Die Struktur des zweiten Fußpaares ist ebenso wie bei den verwandten Arten.
Die zwei Furcalanhänge sind relativ schmal, fast gerade, am Hinterrand erhebt sich eine Reihe
feiner Haare, welche in gewisser Entfernung durch je eine kräftigere, kurze Borste in vier, verschieden
große Bündel geteilt wird. Die Endkralle ist gerade und erreicht nicht die halbe Länge der Furcalanhänge.
Die Nebenkralle is t gerade, nicht ganz halb so lang als die Endkralle. Die Endborste
erreicht die. halbe Länge der Endkralle; die Seitenborste ist gut entwickelt.
M ä n n c h e n . Taf. 10. Fig. 27—31.
Die Schalen sind denen.der Weibchen in jeder Hinsicht gleich, aber etwas kleiner.
Die Palpen der Maxillarfüße bestehen aus zwei Gliedern und sind verschieden voneinander.
Das basale Glied des rechten Palpus (Taf. 10. Fig. 28) ist in der Mitte etwas eingeschnürt, das distale
Ende breiter, am distalen inneren Ende erheben sich ein größerer und ein kleinerer Tastdorn; das
distale Glied ist im ganzen sichelförmig, in dem letzten a/ 3 aber aufgedunsen, der Außenrand erscheint
gleichsam höckerig. Das basale Glied des linken Palpus (Taf. 10. Fig. 27) ist gegen das distale Ende
allmählich verbreitert, annähernd keilförmig, am Endrand erheben sich an der inneren Spitze zwei
Tasthöcker; das apicale Glied ist krallenförmig, zylindrisch, gegen das Ende allmählich verengt.
Die Struktur der Furcalanhänge is t wie beim Weibchen, am Hinterrand aber sind in der
Borstenreihe bloß 2 kräftigere Borsten zugegen, dieselbe ist somit nur in 3 Bündel geteilt (Taf. 10.
Fig. 29).
Am zentralen Kanal des ductus eiaculatroius sind 32 Dornenkränze auszunehmen (Taf. 10.
Fig. 31).
Am Kopulationsorgan ist der Basalteil am distalen Ende breit gerundet und daran entspringt
ein kräftigerer Dornfortsatz, der nach unten blickt; der Nebenteil ist im ganzen stiefelförmig, spitz
endigend (Taf. 10. Fig. 30).
Diese Art h a t G. W. M ü l l e r von Madagaskar beschrieben. Ich habe dieselbe bei meinen
Untersuchungen in dem Material aus dem Kilima-Ndjaro-Gebiet (li7 ) gefunden u. z. ein Männchen
und mehrere Weibchen. Die mir vorliegenden und vorstehend beschriebenen Exemplare weichen
von den M ü l l e r sehen nur wenig ab, im ganzen sind sie etwas kleiner.
272. E u c y p r i s p u n c t i c u l a t a n. sp.
Taf. 10. Fig. 32—36.
Beide Schalen sind von der Seite gesehen mehr oder weniger nierenförmig, nicht ganz doppelt
so lang als hoch, nur wenig von einander verschieden.
An der rechten Schale erscheint der Vorderrand etwas höher als der Hinterrand, gleichmäßig
gewölbt, allein die Schalenwand überragt den Rand selbst auf kleinem Raum, ungefähr in der Mitte
und bildet einen nach vorn stehenden Vorsprung (Taf. 10. Fig. 34. 36), innerhalb welchem sich ein
durchsichtiger Kutikulasaum zeigt, ein Porenkanalgürtel ist nicht vorhanden. Der Rückenrand ist
gleichmäßig stumpf gerundet und geht gleich abschüssig in den Vorder- und Hinterrand (Taf. 10.
Fig. 34) über. Der Hinterrand ist ziemlich spitz gerundet und geht gleichförmig in den Rücken- und
Bauchrand über, bildet aber mit keinem einen Winkel. Der Bauchrand ist in der Mitte breit und
seicht vertieft, vor der Vertiefung etwas erhöht.
An der linken Schale sind der Vorder- und Hinterrand nur wenig voneinander verschieden,
ersterer ist etwas stumpfer, letzterer hingegen spitzer gerundet (Taf. 10. Fig. 32). Am Vorderrand
bildet die Schalenwand keinen Vorsprung, der Kutikulasaum ist ziemlich breit und der Porenkanalgürtel
gut entwickelt, die Porenkanäle sind gerade, ungeästet. Der Rückenrand ist gleichmäßig
stumpf gewölbt, gegen den Hinterrand etwas abschüssiger. Der Bauchrand ist in der Mitte vertieft,
hier aber überragt die Schalenwand den Rand etwas und scheint gleichsam einen schmalen Kamm
zu bilden (Taf. 10. Fig. 31), demzufolge die Bauchseite stumpf gewölbt erscheint.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen eiförmig, in der Mitte am breitesten, vorn ziemlich
spitz, hinten dagegen stumpfer gerundet (Taf. 10. Fig. 35).
Die Schalenwandung ist mit ziemlich dicht stehenden Körnchen und spärlich zerstreuten
Haaren bedeckt.