Die beiden kräftigen Dornen am ersten MaxillarWortsatz sind glatt, ungezähnt. Das letzte
Glied des Maxillartasters ist zylindrisch, länger als dick.
Der Kiemenanhang der Maxillarfüße ist verkümmert.
Am ersten Fußpaar (Taf. 15. Fig. 23) sind die zwei vorletzten Glieder miteinander verwachsen,
unter der Mitte mit einer kräftigen Borste versehen. Die Bndkralle ist sichelförmig, fast so W , ’
wie die drei letzten Fußglieder zusammen.
Am zweiten Fußpaar (Taf. 15. Fig. 24) ist das letzte Glied gut entwickelt, annähernd kegelförmig,
an der Spitze mit einer kräftigen, schwach gebogenen, ungezähnten Kralle, und neben deren
Basis mit emer domförmigen Borste besetzt, die nicht ganz halb so lang ist, wie die Kralle, welche
die halbe Länge des vorletzten Gliedes erreicht. An der Seite des letzten Gliedes erhebt sich auch
eine längere Seitenborste.
Die Furcalanhänge (Taf. 15. Fig. 25) sind zylindrisch, gegen das Ende verengt, fingerförmige
Fortsatze, die am distalen Ende in einer geißelförmigen langen Borste fortgesetzt sind und eine,
kleine Seitenborste tragen.
Schalenlänge 0.43 mm, größte Höhe 0.36—0.37 mm, größte Breite 0.32—0.35 mm.
Fundort : Sumpf nahe dein Ufer des Ikapo-Sees (86). Es lagen mir 12 Weibchen von hier vor.
Durch die Skulptur der Schalenwandung erinnert diese Art auf den ersten Blick einigermaßen
an Cypridopsis costata Vävr., unterscheidet sich aber durch die hervorstehenden Kämm» „„3
generischen Merkmale wesentlich von derselben.
Gen. Oncocypria nov. gen.
Am zweiten Antennenpaar sind die vorletzten zwei Glieder beim Weibchen verschwommen
beim Männchen scharf abgesondert, die Zahl der Endkrallen bei beiden Geschlechtern gleich; das
Bundei der Schwimmborsten gut entwickelt, die Endkrallen überragend. D e r K i e m e n f o r t s
a t z d e r M a x i l l a r f ü ß e w i r d d u r c h z w e i g e f i e d e r t e B o r s t e n s u b s
t i t u i e r t , die auf einem kleinen Höckerchen sitzen. D i e v o r l e t z t e n z w e i G l i e d e r
d e s e r s t e n F u ß p a a r e s s i n d v o n e i n a n d e r g e t r e n n t . Am letzten Glied des
zweiten Fußpaares fehlt der Heine Krallenfortsatz. Die Furcalanhänge sind verkümmert
geißeiförmig.
Die zwei Augen sind entfernt voneinander. Die Hepatopankreasdrüse sehr kurz. Die Hoden
nur im hintern Schalendrittel verschlungen.
In mehrfacher Hinsicht stimmt diese Gattung mit dem G. W. Mü l l e r sehen Genus Onco-
cypris in hohem Grade überein; so ist die feinere Struktur der Schalen ganz identisch; es herrscht
keine Verschiedenheit in der Struktur des zweiten Antennenpaares, der Maxillen, dem Taster der
männlichen Maxillarfüße, des zweiten Fußpaares, der Furcalanhänge, der Augen, des Ductus ejacula-
tonus, sowie des Kopulationsorgans und auch die Lage der Hoden ist dieselbe. Die beiden Gattungen
unterscheiden sich nur hinsichtlich des Kiemenanhanges der Maxillarfüße und in der Struktur des
ersten Fußpaares, insofern beim Genus Oncocypris der Kiemenfortsatz der Maxillarfüße v o l l s
t ä n d i g f e h l t und die vorletzten zwei Glieder des ersten Fußpaares v e r w a c h s e n sind,
übrigens zeigt dies neue Genus, sowie die Gattung Oncocypris Müller ein solches Gemenge der Merkmale
verschiedener Gattungen, besonders Cypridopsis (Brady), Potamocypris (Brady), Cyclocypris
(Brady) und Cypria (Brady), daß man sie füglich als Übergänge betrachten kann, weiche die ersteren
zwei Gattungen mit letzteren zweien verbinden.
298. O n c o c y p r i a M ü 11 e r i n. sp.
Taf. 15. Fig. 27—41. Taf. 16. Fig. 1—7.
W e i b c h e n . Taf. 15. Fig. 27—40.
Von der Seite gesehen sind die Schalen annähernd nierenförmig, einander wenig gleich, die
größte Höhe b eträgt über 2/ 3 der Länge (Taf. 15. Fig. 27. 28) und zeigen von außen gesehen ein anderes
Bild als von innen gesehen.
Die rechte Schale erscheint von außen gesehen (Taf. 15. Fig. 27) hinten etwas höher als vorn.
Am Vorderrand ist ein breiter stumpf gewölbter Kutikulasaum, welcher in einen schmalen äußern
und einen breitem, dem Porenkanalgürtel entsprechenden inneren Gürtel geteilt ist, in welchem ich
indessen auch von innen gesehen keine Porenkanäle wahrzunehmen vermochte: die Randborsten
erheben sich nur an punktartigen Verdickungen (Taf. 15. Fig. 27. 29. 31). An der inneren Grenze
des ganzen Kutikulasaum.es s teht eine Reihe ziemlich breiter, gerundeter Höckerchen, die nichts
weiter sind als Erhöhungen, die zufolge der Vertiefungen der eigentlichen Schalenwandung entstanden
sind und von welchen noch bei der Beschreibung der Schalenwandung die Rede sein wird. Von
innen, d. i. an der Innenseite sind bloß die scharfen Zentren dieser Höckerchen sichtbar, am äußeren
Ende ziehen die scharfen Konturen des eigentlichen Schalenrandes hin (Taf. 15. Fig. 29. 31), welcher
im unteren Drittel etwas vertieft, nach oben aber ziemlich regelmäßig gewölbt ist.
An der rechten Schale erscheint der Rückenrand von außen oder von innen gesehen, schwach
gewölbt, bildet aber zwei Höcker (Taf. 15. Fig. 27. 29),- deren einer sich über den Augen zeigt und
vom eigentlichen Rückenrand gebildet wird, während der zweite zufolge einer schwachen Erhöhung
der Schalenwandung entsteht, was besonders bei der von innen betrachteten Schale bemerkbar ist
(Taf. 15. Fig. 29).
Der Bauchrand der rechten Schale erscheint von der Außenseite gesehen fast gerade, bezw. in
der Mitte schwach gewölbt, allein dies rü h rt nur daher, daß die Schalenwandung am Bauch ein wenig
unter den Rand herabgerückt ist (Taf. 15. Fig. 27). Von der Innenseite gesehen, ist der eigentliche
Schalenrand hinter der Mitte vertieft, vor der Vertiefung stärker, hinter derselben schwächer gewölbt
und letztere Partie von derselben S truktur wie der Hinterrand. Unter der Vertiefung ist bei gewisser
Einstellung (bei geringer Tieferstellung des Tubus) der zum Bauch gerichtete Teil der Schalenwandung
sichtbar (Tal. 15. Fig. 29).
An der linken Schale ist der Vorderrand höher als der Hinterrand, stumpf gewölbt, von außen
gesehen (Taf. 15. Fig. 28) zeigt sich der breite Kutikulasaum, welcher sich auch auf den Rückenrand
erstreckt. An der inneren Grenze des Kutikulasaums sind die Höckerchen der Schalenwandung zu
sehen. Von der Innenseite gesehen erscheint der Kutikulasaum in Gürtel aufgelöst (Taf. 15. Fig. 30.
32) u. z. zeigt sich ganz außen ein sehr schmaler, vollständig strukturloser Gürtel, innerhalb dessen
ein doppelt so breiter Porenkanalgürtel folgt, welcher von dem eigentlichen vorderen Schalenrand
durch einen breiten, glatten, strukturlosen Gürtel g etrennt wird, durch welchen die scharfen Konturen
der höckerartigen Erhöhungen der Schalenwandung durchscheinen (Taf. 15. Fig. 32). Der eigentliche
vordere Schalenrand selbst ist fast senkrecht, bildet am Rücken einen gerundeten Winkel, ist in der
Mitte etwas vorspringend, vor und hinter dem Vorsprung vertieft und bildet mit dem Bauchrand
einen gerundeten Winkel (Taf. 15. Fig. 30).
Der Rückenrand der linken Schale ist von außen gesehen k aum merklich gewölbt und es zeigen
sich nur verschiedene Höckerchen daran (Taf. 15. Fig. 28); von innen gesehen ist der eigentliche