
Munde und den Vorderbeinen Kopf und Thorax desselben. Plötzlich drehte es sich um und drückte
die Genitalöffnung des $ gegen seine Hinterleibsspitze. 4 y a Minuten verbheben sie ohne Bewegung
vereint, wobei der Leib des A über das Hinterleibsende des $ gebogen und nach dessen rechter Seite
hin gedreht war, dann trennten sie sich und Hefen ruhig in gewohnter Weise weiter. Sogar die Herztätigkeit
des A gelang es M e l a n d e r während der Copula zu beobachten und er gibt die hohe Frequenz
von „300 Herzschlägen in der Minute“ an. Nach G r a s s i und S a n d i a s soll bei Haplo-
embia solieri die Begattung im Freien außerhalb des Gespinstes stattfinden.
Die E i e r werden in dem Neste abgelegt, einzeln oder in Häufchen, oft zahlreich bis zu
mehreren Dutzenden beisammen, wobei in deren Umgebung zernagte Pflanzenteile, Detritus, insbesondere
abgebissene Staubfäden angehäuft werden als F u tte r für die jungen Larven, wie insbesondere
V o s s.e l e r bei Embia mauritanica nachgewiesen ha t, der mich auf diese Art der Brutpflege, die
inzwischen auch von F r i e d e r i c h s bei Haploembia solieri b eobachtet wurde, schon im Jah re 1894
aufmerksam gemacht hat. Die Eier und jungen Larven werden geradeso wie bei den Forficuliden
vom $ behütet.
In der G e f a n g e n s c h a f t sind die Embien in der Regel leicht zu halten. Nach G r a s s i
und S a n d i a s bleiben Exemplare von Haploembia solieri in zu einem Drittel mit Erde oder Pflanzendetritus
gefüllten und mit Kork verschlossenen Gläsern monatelang am Leben. Sie verfertigen hier
kürzere Gespinste und Galerien, die sie auch an der Innenwand des Glases befestigen, außerdem ziehen
sie unregelmäßig verflochtene Fäden. F r i e d e r i c h s (1906) hielt dieselbe A rt sowie Embia ramburi
in höchstens 5 cm langen, 1 cm im Durchmesser besitzenden Glastuben, die mit einem Kprk verschlossen
wurden. Die Tuben wurden im Dunkeln aufbewahrt und täglich einmal gelüftet. Alle 2
Tage wurde der Kork innen ein wenig befeuchtet. So konnten sie g u t beobachtet und zum Teil lange
am Leben erhalten werden. $ $ und Larven benagten den Korkverschluß, ernährten sich wohl auch
davon, die schafften auch Nagematerial in ihr Nest wohl als F u tte r für die zu erwartende Nachkommenschaft.
Die AA dagegen benagten den Kork nicht und fraßen auch nicht.
8. Feinde, Parasiten.
Von Feinden der Embien, vor denen sie ja in ihren Gespinsten im allgemeinen sicher sind,
werden Ameisen und Spinnen genannt.
Sehr interessant ist die Beobachtung F. W. U r i c h s, daß die Eier von Olyntha wrichi auf der
Insel Trinidad trotz des Gespinstschutzes von einer Proctotrypiden-Art, Enibidobia urichi As hm.,
angestochen und parasitisch bewohnt werden.
Als Entoparasiten von Haploembia solieri h a t L é g e r 3 Sporozoen aufgefunden: Gregarina
martdi, Diplocystis derci, Addea transita, sämtlich neue Arten, von denen die erste seltener ist als die
beiden folgënden.
9. Geographische Verbreitung.
In sämtlichen Weltteilen vorkommend, sind sie vorzugsweise in den Tropen und Subtropen
zu Hause und überschreiten weder nach Norden noch nach Süden kaum den 45. Breitegrad.
An ein warmes Klima und Feuchtigkeit des Bodens gebunden, halten sie sich in der gemäßigteren
Zone gern in der Nähe der Meeresküsten auf, gehen aber auch tief ins Binnenland, soweit sich
ihnen passende Verhältnisse darbieten (Oasen der Sahara!). Sie haben sich auch auf kleineren Inseln
(Canarische, Hawaiische Inseln, Ascension) angesiedelt. Durch den Seeverkehr, insbesondere durch
den Versand tropischer Gewächse (Orchideen, Palmen etc.) oder Hölzer werden sie nicht selten verschleppt
und kommen so in den Seehäfen, Gewächshäusern auch der nördlichen L änder zum Vorschein.
Was ihre senkrechte Verbreitung anbelangt, so finden sie sich hauptsächlich in den niedrigeren
Regionen, gehen aber auch in den heißen L ändern hoch ins Gebirg, so erreicht Oligotoma insularis auf
den Hawaii-Inseln eine Höhe von ca. 600 m (P e r k i n s), Olyntha salvini in Central-Amerika (Chinautta)
eine solche von ca. 1200 m (S a lv in ) , Calamodostes albistriolatus in Ecuador (Banos) 1800 m
(E. S c hm id t) und Embia tenuis in Bolivia (Sara) gar 2500 m ( S t e i n b a c h ) 1).
Anlangend ihr Vorkommen in den einzelnen Kontinenten, so kennen wir zurzeit
aus E u r o p a ......................................................... 4 Arten,
,, A s i e n ............................................................ 8 ,,
„ Afrika . ......................................16 „
„ A u s tr a lie n ................................................... 3 ¡p,
„ N o rd -A m e rik a ........................................... 4 „
„ Mittel- und S ü d -A m e r ik a 20 „
Auf die 6Wa l l a c e s c h e n Tier-Regionen der Erde verteilen sich die Arten in folgender Weise:
A. Palaearktische Region.
Während aus der e u r o p ä i s c h e n und m a n d s c h u r i s c h e n S u b r e g i o n keine
Art bekannt is t , kennen wir aus der m i t t e l l ä n d i s c h e n S u b r e g i o n 10 Arten. Davon
finden sich im Gebiete Europas von Spanien über Süd-Frankreich, Italien samt Inseln, Balkanhalbinsel
samt Inseln bis Süd-Rußland folgende Arten:
Haploembia solieri
„ taurica
Embia ramburi
„ mauritanica;
im Gebiete Afrikas von den Canarischen Inseln bis Ägypten:
Oligotoma nigra
Embia ramburi
,, biroi
,, mauritanica
„ savignyi
Donaconethis ehrenbergi;
im Gebiete Asiens (Syrien, Kleinasien, Persien) :
Haploembia megacephala
Embia mauritanica
„ persica.
Aus der s i b i r i s c h e n S u b r e g i o n kennen wir bis je tz t nur 1 A rt:
Embia tartara.
l) Ob wohl richtig?-