18. An den Maxillarfüßen fe ilt der Kiemenaniang; am ersten Fußpaar sind die vorletzten zwei
Glieder v e rw a o is e n ...................................................................... Oncocypris G. W. M ü.
An den Maxillarfüßen is t der Kiemenanhang verkümmert aus zwei Borsten bestehend; am
ersten Fußpaar sind die vorletzten zwei Glieder g e tr e n n t. . Oncocypria D a d.
19. An den Maxillarfüßen is t der Kiemenanhang verkümmert, aus bloß 3 Borsten bestehend
Candortopsis V ä v r.
An den Maxillarfüßen ist der Kiemenanhang g u t entwickelt, mit 5 Borsten besetzt . . 20
20. Am Maxillartaster ist das letzte Glied weit länger und dünner als das vorletzte Glied
Cyclocypris (Br ady, Nor . )
Am M axillartaster ist das letzte Glied nicht länger und nur wenig-dünner als das vorletzte Glied
Cypria (Zenk. ) .
Von den hier kurz charakterisierten Gattungen sind die Merkmale von Herpetocypris (B r a d y)
und Megalocypris S a r s so verschwommen, bezw. gleichen sich in so hohem Maße e in an dH daß
sich ihre Trennung nur mit gewissem Zwang bewerkstelligen läßt. Die große Ähnlichkeit derselben
h a t übrigens schon G. 0 . S a r s konstatiert, allein die A nwesenheit der Männchen bei der Feststellung
der Selbständigkeit der Gattung Megalocypris als für charakteristisch betrachtet. Danach besitzt
Megalocypris S a r i eigentlich nur eine solche generelle Bedeutung, wie das Genus Helerocypris
C l a u s .
Gen. Cypris (0. F. M.) D a d.
Hinsichtlich dieser Gattung bemerke ich, daß ich bezüglich der Merkmale, des Kreises und
der Berechtigung derselben auch diese meine Auffassung aufrecht erhalte, bezw. als maßgebend
betrachte, die ich jüngst in meinen „Untersuchungen über die Süßwasser-Mikrofauna Paraguays“
(p. 239) auseinandergesetzt habe.
Insofern es mir gelungen ist, auf Grund der mir zugänglichen Literatur festzustellen, sind
folgende A rten dieser Gattung bekannt: Cypris pvhera 0 . F. M., Gypris pvheroides V a v r., Cypris
(Eucypns) subglobosa (S a w.), Cypris (Eucypris) latissima (G. W. M.), Cypris (Eucypris) Neumanni
("G. W. M.), sowie Cypris granulata D a d. und die nachstehend beschriebene Cypris mflata D a d.
Es is t übrigens nicht ausgeschlossen, daß derselben Gattung auch folgende Arten angehören: Gypris
corpulenta S a r s, Cypris trigma S a r s, Cypris aratra B r a d y , Cypris dedivis F i s c h . , nachdem
aber die Angabe über die Struktur des ersten Fußpaares dieser Arten fehlt, so läß t sich dies nicht
definitiv entscheiden.
Hinsichtlich der Cypris granulata D a d. bin ich durch die wiederholte Untersuchung der
typischen Ceyloner Exemplare zu der Ü berzeugung gelangt, daß die bei der Beschreibung und Abbildung
vorgelegenen Exemplare noch sehr jung waren. - Mit Eücksicht hierauf halte ioh es für n o twendig,
hier auf Grund vollständig entwickelter, bezw. geschlechtsreifer Exemplare eine neuere,
rektifizierte Beschreibung dieser Art zu bieten, um die Zugehörigkeit derselben in die Gattung Cypris
umso motivierter erscheinen zu lassen.
Die Schalen der geschlechtsreifen Weibchen sind von der Seite gesehen im ganzen annähernd
nierenförmig, allein die rechte und linke sind ein wenig voneinander verschieden (Textfig. 5. b c).
Am Vorderrand der rechten Schale erhebt sich eine, nach vorn stehende, ziemlich bre ite ,' stumpf
gerundete Lappenlamelle (Textfig. 5 b) mit einem gezähntem durchsichtigen Kutikulasaum, innerhalb
desselben folgt der Porenkanal. Der eigentliche vordere Schalenraüd ist stumpf und fast gleichmäßig
gewölbt, ist fast doppelt so hoch als der Hinterrand und erhebt sich mit steil bogigem Abhang gegen
den Rückenrand, um unmerklich in denselben zu übergehen. Der Rückenrand ist stumpf und gleich-
mäßig gewölbt und geht abschüssig ohne Grenze in den Hinterrand über. Der eigentliche hintere
Schalenrand ist gespitzt gerundet, der Saum
erscheint fein gezackt und bedeckt die
Schalenwand nicht vollständig, so daß dieselbe
Fig. 5. Cypris granulata Dad.
sich mit gespitztem Ende hinter derselben
erhebt (Textfig. 5 b). Der Bauchrand
der Schale is t in der Mitte schwach
gebuchtet, in der hinteren Hälfte schwach,
in der vorderen Hälfte stärker gewölbt, der
Saum fein gezackt und enthält gerade Porenkanäle
(Textfig. 5 b).
Der Vorderrand der linken Schale
is t gleichmäßig und ziemlich stumpf gewölbt,
ohne den lappenförmigen Vorsprung.
Der Saum zeigt eine gezackte, durchsichtige
Kutikulakante, innerhalb welcher der Porenkanalgürtel
folgt, dessen Außenrand fein
gezackt is t (Textfig. 5 c) und steil abschüssig
in den Rückenrand übergeht. Der Rückenrand
der Schale bildet bei den Augen einen
ziemlich stark vorstehenden, stumpf gerundeten
a. $ S c h a len v ö
b. $ r e c h te Schale vo
c. $ lin k e S ch a le voi
d . $ F u rc a . Nach Reich. Oc. E
l o b en . Nach R e ich . Oc. 5. Obj. 0.
1 I n n e n s e ite . N ach Reich. Oc. 5. O b j. 0.
I n n e n s e ite . Nach Reich. Oc. 5. Obj. 0.
Obj. 4. e . $ ju v . F u rc a . Nach Re ich . Oc. 5. Obj. 4
Höcker und senkt sich dann abschüssig zu dem Hinterrand, unterscheidet sich daher in dieser
Beziehung vom Rande der rechten Schale. Der hintere Schalenrand ist höher als der der rechten
Schale, von innen gesehen gleichmäßig, ziemlich spitz gerundet, nicht viel niedriger als der Vorderrand,
am Saum mit einer einfachen, durchsichtigen Kutikulakante, innerhalb welcher der ziemlich
lange und breite Porenkanalgürtel folgt (Textfig. 5 c). Der Bauchrand der Schale ist in der Mitte stumpf
und breit gebuchtet und bildet vor der Bucht einen Vorsprung, der Porenkanalgürtel ist ziemlich breit.
Von oben gesehen zeigen die Schalen die Form eines breiten, vorn und hinten zugespitzten Eies (Textfig.
5 a), dessen größter Durchmesser 3/4 der ganzen Länge beträgt und in der Mitte am breitesten ist.
An der Oberfläche der Schalenwandung zeigen sich zerstreute kleine Erhöhungen, Körnchen,
wodurch dieselbe rauh erscheint.
Die Schalen junger Exemplare unterscheiden sich ziemlich stark von jenen der entwickelten.
Ein gemeinsames Merkmal beider Schalen bildet es, daß der Rückenrand der Schale hinter den
Augen höckerartig stark v o rtritt und an der rechten Schale mit dem Hinterrand einen stumpfen
Winkel bildet (Taf. 9. Fig. 1), an der linken Schale hingegen unmerklich in den Hinterrand übergeht
(Taf. 9. Fig. 2).
Am Vorderrand der rechten Schale ist kein lappenförmiger Vorsprung vorhanden wie bei den
geschlechtsreifen Exemplaren (Taf. 9. Fig. 1), derselbe is t stumpf und gleichmäßig gerundet, die
durchsichtige Kutikulakante am Saum ist gezackt, der Außenrand des Porenkanalgürtels glatt.
Der hintere Schalenrand ist spitz gerundet, mit 8—9 Zähnchen am Saum. Der Bauchrand der Schale
ist in der Mitte kaum merklich gebuchtet, vor der Bucht etwas vorspringend (Taf. 9. Fig. 1).