Der Körper ist von oben gesehen annähernd eiförmig (Taf. 17. Fig. 25. 26). Der Stirnrand
ist gleichmäßig gerundet; die beiden Seitenränder sind im vorderen Drittel regelmäßig gewölbt,
sodann vertieft, demzufolge sich am Beginn des Hinterrandes je ein kleiner, gerundeter Winkel zeigt.
Der Hinterrand ist in der Mittellinie erhöht, die beiden Seiten somit abschüssig, die Spitze gerundet.
In der Mittellinie des Rückens, nahe dem Hinterrand, entspringt ein gerade nach hinten gerichteter
kegelförmiger Fortsatz mit stumpfer Spitze, welcher besonders bei der Seitenlage g u t sichtbar ist
(Taf. 17. Fig. 22).
Der Rückenpanzer h a t im ganzen dieselbe S truktur wie beim Weibchen und unterscheidet
sich von demselben merklicher nur darin, daß die zentrale unpaare große P la tte einem nach hinten
verschmälerten Dreieck mit nahezu gerade geschnittener Spitze gleicht, bezw. der Rückenbogen
ist bimförmig (Taf. 17. Fig. 25). Die feinere Struktur der kleineren P la tten und des ganzen Rückenpanzers
überhaupt ist ebenso wie beim Weibchen. Von der Seite gesehen ist der Körper gedrungen,
fast so hoch als lang (Taf. 17. Fig. 22). Der Stirnrand ist gerundet und etwas vorspringend. Am
Rückenrand hinter den Augen is t eine seichte Vertiefung, worauf ein stumpf gerundeter, schwach
vorstehender Höcker folgt. Der Hinterrand ist stumpf gerundet, unter dem Fortsatz etwas vertieft
und geht unmerklich in den Bauchrand über. Der Bauchrand ist fast gerade, der Rückenrand aber
in der hinteren Hälfte höher als in der vorderen.
Die Epimeren sind ebenso angeordnet und haben dieselbe Struktur wie beim Weibchen, nur
der Hinterrand des 4. Paares ist gerade und außerdem zeigen sich daran schuppenartige Erhöhungen
(Taf. 17. Fig. 26).
Der Palpus maxillaris und die Fußpaare im ganzen besitzen dieselbe S tru k tu r als die des Weibchens,
sind indessen sämtlich kürzer, an den Gliedern des 2. Fußpaares ist die Zahl der D ornen geringer
und diese sind auch kürzer, das 3. Fußpaar trä g t mehrere Schwimmborsten, das vorletzte Glied des
4. Fußpaares is t nach der Bauchseite eigentümlich gekrümmt und das letzte Glied ist viel kürzer als
das vorletzte (Taf. 17. Fig. 31).
Die zwei Platten, welche die Genitalöffnung umgeben, sind zusammen eiförmig u nd die Genitalporen
sind in je 2 Querreihen angeordnet, und unter denselben erheben sich nahe beieinander an beiden
Seiten nahe dem Hinterrand des Körpers je 3 Borsten (Taf. 17. Fig. 26).
Körperlänge 0.78 mm, größter Durchmesser 0.65 mm.
Es lagen mir 2 Weibchen und ein Männchen vor aus einer mit Wassernuß bedeckten Stelle
des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (93).
Von den bisher bekannten Arten dieser Gattung ist diese neue Art durch den Rückenpanzer,
die Struktur der äußeren Genitalvorrichtung und die eigentümliche Form des männlichen Körpers
leicht zu unterscheiden. Den Namen erhielt dieselbe von der S truktur der Rückenschale.
Gen. Anisitsiella Dad.
Bisher war bloß eine, in Südamerika vorkommende Art dieser Gattung bekannt. In der Fauna
von Afrika zählt sie wahrscheinlich zu den seltenen Gattungen. Ich habe bloß nachstehende
Art gefunden.
317. A n i s i t s i e l l a a f r i c a n a n. sp.
Taf. 17. Fig. 33—38. Taf. 18. Fig. 1—3.
Der Körper ist eiförmig, vom und hinten gleichmäßig gerundet, auch die Seiten gleich
bogig (Taf. 17. Fig. 33). Der Stimrand ist gerundet, in der Mitte nicht vertieft.
Der Rücken- und Bauchpanzer sind nickt abgesondert, bezw. ist kein Rückenbogen vorhanden.
Der ganze Panzer scheint aus biegsamer Chitinkutikula zu bestehen, nur an gewissen Punkten
zeigen sich Poren daran und an diesen Stehen is t derselbe mehr verhärtet. Am Rücken ist in der
Mittellinie des hinteren Körperdrittels ein ellipsförmiger poröser Raum wahrzunehmen (Taf. 17.
Kg. 33) und außerdem zeigen sich 8 Paar DrüsenöfEnungen in horizontaler Anordnung. An der
Bauchseite tre ten am Hinterrand des 4. Epimerenpaares und am hinteren Ende der äußern Genitalvorrichtung
Poren auf, welch letztere eine kreisförmige Panzerpartie bilden (Taf. 17. Fig. 34).
Die Maxillarvorrichtung ist in der Mitte höckerartig erhöht, die Luftblasen auffallend lang,
säbelförmig (Taf. 17. Kg. 35); die Maxillarplatte; porös.
Am Palpus maxillaris (Taf. 17. Kg. 38) ist das zweite Glied dicker als die übrigen und erreicht
Igjp ^ er Länge des vierten; das 5. Glied is t k aum halb so lang als das vorherige, während das vierte
fast so lang ist, wie die zwei vorherigen zusammen, aber dünner als dieselben, im distalen Drittel mit
3 feinen Haaren besetzt; das fünfte Endglied ist kurz und zerfällt in 3 gebogene Krallen. Der ganze
Palpus ist 0.3 mm lang.
Die Epimeren sind in der vorderen Körperhälfte konzentriert und berühren sich an beiden
Seiten innig (Taf. 17. Kg. 34). Die zwei ersten Epimeren sind in der Mittellinie des Körpers ganz
miteinander verwachsen und bilden eine Platte, die nach hinten allmählich verengt ist, die zwei
Seitenecken sind seitwärts s tark gespitzt. Die zwei zweiten Epimeren sind annähernd säulenförmig,
schief nach außen und vorn gerichtet, der Hinterrand im äußeren Drittel ist zur Aufnahme der
großen Drüsenöffnung vertieft. Die zwei dritten Epimeren gleichen annähernd einem Viereck, der
Oberrand ist etwas vertieft, der Hinterrand ist schwach gebogen. Die zwei vierten Epimeren sind die
größten, annähernd einem Halbmond gleich, der Vorderrand ist vertieft, der Hinterrand ist stark
gerundet, die vordere Spitze nach vom blickend (Taf. 17. Fig. 34). Die Oberfläche aller Epimeren
ist panzerartig verhärtet und fein porös.
Das erste Fußpaar ist 0.8 mm lang, an den einzelnen Gliedern stehen nur wenig einfache lange
und einige einfache kurze Borsten, Schwimmborsten aber fehlen (Taf. 17. Kg. 37). Das zweite
Fußpaar is t 0.88 mm lang, an der äußeren distalen Spitze des 3. Gliedes stehen in einem Bündel
3 längere kräftige Borsten und auch an der betreffenden Spitze der darauffolgenden 2 Glieder sind
mehr Borsten als an denen des ersten Fußes (Taf. 18. Fig. 1); Schwimmborsten habe ich nicht wahrgenommen.
Das d ritte Fußpaar ist Q.95 mm lang, an der distalen unteren Spitze des vorletzten
Gliedes erheben sich 4 kräftige Borsten, am 4. und 5. Ghede aber je 2 Schwimmborsten (Taf. 18.
Kg. 2). Das 4. Fußpaax ist 1.2 mm lang, am TJnterrand des 3 . - 6 . Gliedes s teht eine Reihe zahlreicher
kleiner Domen, die am 4. und 5. Gliede gefiedert sind und an eben denselben Gliedern erheben sich
auch mehrere Schwimmborsten, an der Spitze des letzten Gliedes zeigt sich s ta tt der Krallen ein
kleiner, gerader Dorn (Taf. 18. Fig. 3). An den Endkrallen der drei ersten Fußpaare ist auch eine
kleine Nebenkralle vorhanden.
Die äußere Genitalvorrichtung dringt in die von dem 3. und 4. Epimerenpaar umschlossene
Bucht ein. Die zwei Genitalplatten sind zusammen ellipsförmig, fein granuliert, von einem lichten,
ungranulierten Hof umgeben. Am unteren breiteren Ende ist die Bauchschale im Kreise porös.
Körperlänge 1 mm, Durchmesser 0.75 mm. Farbe bräunlichgrün.
Es lag m ir ein einziges-Männchen vor, welches ich in dem M aterial aus einem Tümpel bei Nyassa
bei Wiedhafen (83) gefunden habe.