ist sie häufig, ich habe sie nämlich in dem Material von folgenden Fundorten angetroffen: ’Tümpel
bei Langenburg (77. 78); Sumpf ohne nähere Angabe (80); Sumpf am Nyassa-Ufer (112); Sumpf nahe
dem Ufer des Ikapo-Sees (86); mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung
in den Nyassa (93); Überschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92); Sumpf nahe dem Nyassa bei
Muasik (93); Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83); Sumpf dicht am Nyassa-Ufer bei Sengrol (111);
Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap (90); Jippe-See (120).
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen im Habitus mit den von G. 0 . S a r s beschriebenen
südamerikanischen Exemplaren vollständig überein. Unter der hinteren Schalenspitze erheben sich
an der Innenseite des Hinterrandes mehrere kleine Dornen in einer bogigen Reihe, die aber nur einen
kleinen Bündel bilden und sich nicht in der ganzen Länge des Hinterrandes erstrecken. Von der
Anwesenheit der Domen bei den amerikanischen Exemplaren erwähnt G. 0 . S a r s nichts.
Die Form des Postabdomens erinnert an die der amerikanischen Exemplare (Taf. 8. Fig. 7),
die feinere S truktur aber ist etwas verschieden, am Hinter-, bezw. Rückenrand der supraanalen
Partie zeigen sich nämlich gleich weit voneinander kleine Kutikula-Vorsprünge und an beiden Seiten
erheben sich kleine, feine Domen in zerstreuten bogigen Bündeln. Die Zahl der gefiederten Dornen
an der Seite des infraanalen Teiles b eträgt 8—10. Der Hinter-, bezw. Rückenrand der Endkralle
ist mit außerordentlich feinen Härchen bedeckt.
Die eben erwähnten Verschiedenheiten halte ich nicht für hinreichend, um auf Grund dessen
die afrikanischen Exemplare von den südamerikanischen abzusondern.
Gen. Ceriodaphnia Schoedl.
Diese Gattung besitzt eine allgemein geographische Verbreitung. Allein aus Afrika sind ihre
Arten erst seit 1891 bekannt, a l s J . d e G u e r n e und J. R i c h a r d die Ceriodaphnia laticaudata
J . E. M. von Madagaskar nachgewiesen hat. Durch die Untersuchungen der späteren Forscher,
d. i. G. 0 . S a r s , W. W e 11 n e r und S. E k m a n is t die Zahl der Arten auf 7 gestiegen. Bei
meinen Untersuchungen habe ich bloß nachstehende 3 Arten beobachtet.
252. C e r i o d a p h n i a c o r n u t a G. 0 . Sars.
Taf. 8. Fig. 8. 9;
Ceriodaphnia cornuta G. 0 . S a r s 27. p. 26. Taf. 5. Fig. 1—3.
Die geographische Verbreitung dieser Art ist recht interessant, insofern dieselbe zur Zeit
bloß aus Australien, Ceylon, Afrika und Südamerika bekannt ist. Aus Afrika wurde sie bisher nur
von W. W e l t n e r 1897 und 1899 nachgewiesen. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie in dem
Material von folgenden Fundorten angetroffen: Sumpf nahe dem Nyassa bei Muasik (91); Tümpel
am N yassa bei Wiedhafen (83); Uferzone des Rikwa-Sees (71); Sumpf n ahe dem N yassa bei Muankengap
(90); Viktoria Nyanza: Entebbe (121); Rusinga (122); Bugaia (123); P o rt Florence (124). Im
Plankton des Viktoria Nyanza kommt die A rt in großer Menge und auch W. W e 1 1 n e r verzeichnete
sie von hier d. i. von den Fundorten Djuma und Korne.
Unter den aus dem Viktoria Nyanza herstammenden Exemplaren ist die Anzahl derjenigen
überwiegend, die mit einem nach vom gerichteten einfachen Stirn- und mit einem entzwei geteilten
hinteren Schalenförtsatz versehen sind (Taf. 8. Fig. 8. 9). Allein fast ebenso häufig sind Exemplare,
deren Stimfortsatz nach u n ten gerichtet is t oder bei welchen sowohl der Stirn- als auch der hintere
Fortsatz doppelt ist. Das Fomix aller Exemplare geht an der Seite in einen Dornfortsatz aus und die
Schalenoberfläche is t mit -feinen Härchen bedeckt, die natürlich bei der Seitenlage am Rückenrand
besonders deutlich sichtbar sind. Die Körperlänge der vollständig entwickelten Exemplare beträgt
0.5—0.55 mm, die größte H öhe 0.33 mm.
253. C e r i o d a p h n i a R i g a u d i Rieh.
Taf. 8. Fig. 10.
Ceriodaphnia Rigaudi G. 0 . S a r s 30. p. 12. Taf. 2. Fig. 9 15.
Diese Art besitzt eine fast allgemeine geographische Verbreitung und ist bisher nur in Europa
und Nordamerika noch nicht gefunden worden. Aus Afrika wurde sie 1895 von G. 0 . S a r s aus
Südafrika und 1903 von S. E k m a n aus Ä gypten nachgewiesen. Bei meinen Untersuchungen habe
ich sie in dem Material von folgenden Fundorten angetroffen: Sumpf am Nyassa-Ufer (112); Krater-
See (108); Sumpf nahe dem Ufer des Ikapo-Sees. (86); Wasserloch bei Firyano (97); Kilima-Ndjaro
(117);« Jippe-See (120); Viktoria Nyanza: Entebbe (121); P o rt Florence (124). Im Plankton des
Viktoria Nyanza nicht so häufig wie vorige Art.
Die mir vorliegenden Exemplare gleichen durchaus den von S. E k m a n abgebildeten
ägyptischen (9- P- 5. Fig. 4), noch mehr aber den südafrikanischen von G. 0 . S a r s, allein sie tragen
an der Seite des Fomix einen dornartigen Fortsatz und die Schalenoberfläche ist fein behaart; die
Härchen sind besonders am Rückenrand deutlich sichtbar (Taf. 8. Fig. 10). In dieser H insicht gleichen
aber die Exemplare dieser Art der Ceriodaphnia cornuta, der Körper ist indessen etwas länger
und höher.
Hier muß ich bemerken, daß ich an den Fundorten sowohl von Ceriodaphnia cornuta Sars
als auch von Ceriodaphnia Rigaudi Rieh, sowohl typische Exemplare dieser beiden Arten, als auch
Übergangsstücke gefunden habe, insbesondere im Viktoria Nyanza, demzufolge ich meine schon
früher geäußerte Annahme aufrecht erhalte, daß die beiden Arten zusammengehören, bezw. daß
Ceriodaphnia Rigaudi Rieh, keine selbständige Art ist, sondern nur eine ebensolche Varietät, wie die
cornuta-Form von Scapholeberis mucronata.
254. C e r i o d a p h n i a d u b i a Rieh.
Ceriodaphnia dubia J . R i c h a r d 24. p. 570. Fig. 6—8.
Im Plankton des Viktoria Nyanza ist diese Art ebenso häufig, wie vorige; ich habe sie von
folgenden Fundorten verzeichnet: Bugaia, Entebbe, P o rt Florence, Rusinga.
Die Körperlänge der entwickelten Exemplare beträgt ca. 1 mm, die größte Höhe 0.67 mm. In
der S truktur des Kopfes stimmen alle untersuchten Exemplare m it den von J. R i c h a r d abgebildeten
Exemplaren von Sumatra, das Fornix aber trä g t an der Seite einen Dornfortsatz, sie erinnern mithin
an Ceriodaphnia reticulata. Am Postabdomen erheben sich 7—9 anale Dornkrallen, die ganze Oberfläche
ist mit feinen Haarbündeln bedeckt, ebenso wie bei den Exemplaren von Sumatra. Die Endkrallen
sind ungekämmt, in der ganzen Länge fein behaart, an der Basis die Härchen kräftiger als
anderwärts.
Ich kann nicht unterlasen, hier auf die große Ähnlichkeit zwischen Ceriodaphnia dubia Rieh, und
Ceriodaphnia affinis Lillj. hinzuweisen u. z. im ganzen Habitus sowie in der Struktur des Postabdomens
und der Endkrallen, ich halte es daher nicht für ausgeschlossen, daß beide Arten identisch sind.
Gen. Simocephalus Schödl.
Von dieser allgemein bekannten Gattung sind bereits einige Arten aus Afrika bekannt. Die
erste hierher gehörige Art, bezw. Varietät wurde von S. F i s c h e r , sodann von E. S c h ö d l e r
Zoologien. H e f t 59. 1 9