Thorax-Sternite (Beschreibung wohl für beide Geschlechter gültig): Prosternum groß, schildförmig,
beiderseits ausgeschweift, ein vorderer Teil (ob Vorplatte?) elliptisch, dunkler pigmentiert.
Kleine elliptische Vorplatte. Meso- und M etasternum von fast gleicher Form, sehr breit, viereckig, mit
mittlerem stumpfem Dreieckfortsatz am Hinterrand und beiderseits von diesem mit seichter Längsfurche,
die den Vorderrand nicht erreicht, sondern sich unmittelbar dahinter gegen den Seitenrand
umbiegt. Ersteres annähernd quadratisch, letzteres breiter als lang, rechteckig. Vorplatte des Meso-
stemum groß, spatelförmig, nach hinten verbreitert. Vorplatte des Metasternum klein, breiter als
lang, Vorderrand konkav, Hinterrand konvex. (Taf. I, Fig. 3C .)
An dem knieförmig nach innen gebogenen 1. Glied des- linken Cercus sofort zu erkennen.
V o r k o m m e n : Argentinien: Tucuman 1 (j! 15. Jan u a r 1906 Ve z e n y i leg. (Mus. Budapest,
Type!).
III. Familie Oligotomidae.
(?: Bei meist schmächtigem zartem Körperbau und eirundem oder elliptischem Kopfe zeichnen
sie sich durch starke Asymmetrie der Abdomenspitze bei verhältnismäßig nur wenig asymmetrischen
Cerci aus. Supraanalplatte für gewöhnlich nicht in Hälften gespalten, sondern am Hinterrand nur
tief ausgebuchtet, mit 2 meist langen schmalen Fortsätzen versehen. Penis röhren- oder ampullenförmig
verlängert, oder aber kurz höckerförmig und n icht g ut sichtbar. Grundplatte des linken Cercus
meist mit Fortsatz, seltener einfach, wie die des rechten Cercus. 1. Glied des linken Cercus einfach,
walzenförmig, oder distal keulenförmig angeschwollen, aber immer o h n e Zähnelung an der Innenseite,
dient wohl nicht als Haltorgan bei der Begattung. Flügel (wenn vorhanden) schmal, durch das
Obliterieren des 2. und 3. Astes der Mediana, sowie des 1. Astes des Cubitus gut gekennzeichnet.
Queradern sehr spärlich. Area discoidalis durch den Radiusbogen meist geschlossen.
3. Genus O l i g o toma Wes t w .
Oligotoma W e s t w o o d (1837) p. 373; B u r m e i s t e r (1839) p. 769; M a c L a c h l a n
(1877) p. 379; H a g e n (1885) p. 226; E n d e r l e i n (1909) p. 175.
Typische A rt: Oligotoma saundersi We s t w .
Wie schon H a g e n hervorhebt, aus einer sehr homogenen Artengruppe gebildet, die sich
im Geschlechte durch den Bau der Abdomenspitze und das reduzierte Flügelgeäder auszeichnet.
Antenne 14 bis 24gliedrig, fadenförmig. 2. Ast der Mediana ebenso wie der 3. für gewöhnlich obliteriert
und einfach, seltener gabelt er sich in der Mitte des Flügels, wobei dann nur der hintere Ast dieser
Gabelung der Obliteration verfällt. Sehr auffällig und charakteristisch ist der röhren- oder ampullenförmige
große Penis.
? von kräftigerem Bau, mit kurzem, breitem, fast kreisrundem Kopfe, schmalen, flachen
Augen, perlschnurförmigen Antennen mit bis zu 21 kurzen Gliedern. ? ? von 3 Arten sind bekannt,
aber nur das von 0 . michadi ist genauer gekennzeichnet. Nach W o o d - M a s o n und H a g e n
is t das 8. Sternit desselben querelliptisch und mit einem klappenartigen Fortsatz versehen, der die
Genitalöffnung deckt. Ob das erste Hintertarsenglied, das für gewöhnlich 1 Sohlenpapille träg t, nach
dem Befund bei einer wohl zu 0, michadi gehörigen Larve hier zuweilen zufällig 2 Papillen b esitzt oder
ob dies regelmäßig der Fall ist, so daß es bei dieser Art ein spezifischer Unterschied wäre, mögen künftige
Untersuchungen entscheiden.
Tropen der alten und neuen Welt.
9 sichere und 5 unsichere Arten. 3 Arten fossilt§ft§
Bestimmungsschlüssel für die Arten auf Grund der d Charaktere:
^ Pronotum von der Farbe des übrigen Körpers -ftr 2.
Pronotum gelb 3 7 .
Körperfarbe dunkelbraun bis schwarz — 3.
Körperfarbe schmutziggelb bis rötlichbraun — 6.
^ Endglieder der Antenne gelblichweiß............................................. 1. 0 . m i c h a e l i . p. 35.
Endglieder der Antenne wie die übrige Antenne gefärbt 4.
Rechter Fortsatz der Supraanalplatte an der Spitze gerade,
aber verdickt ...................................................................... .... 2 0 b r a m i n a . p. 37.
Rechter Fortsatz an der Spitze hakig aufgebogen, scharf
zugespitzt — 5.
Rechter Fortsatz an der Spitze mit stumpfem Innenzahn 5. 0. i n s u l a r i s . p. 40.
Rechter Fortsatz vor der Spitze ohne Innenzahn . . . . . 6. 0. n i g r a . . . p. 41.
Rechter Fortsatz mit scharfer Spitze, vor dieser am Außenrand
1 Zähnchen oder H ö c k e r c h e n ....................................... 4. 0. s a u n d e r s i p. 39.
Rechter Fortsatz an der Spitze verdickt ohne Zähnchen am
A u ß e n r a n d .................................................... ................................... 3. 0 h o v a . . . p. 38.
Kopf schmal elliptisch, 2. Ast der Mediana e in f a c h ...................... 7. 0. r u f i c oM i s p. 42.
Kopf breit elliptisch, 2. Ast der Mediana gegabelt — 8.
Auge g ro ß ................................................................................................ 8 0 t r i n i t a t i s p. 42.
Auge k l e i n ............................................................................................ 9. 0 f l avi col l i s . p. 43.
1. Oligotoma michaeli Mc L a c h l . (Taf. I, Fig. 4).
Emhia sp. M i c h a e l (1876) p. 845 flg. 156 (Wurzelfraßstücke von Saccoldbium mit Embie
nat. Gr.), flg. 157 (cJ-Nymphe 1. Stadium vergr.).
Oligotoma Michadi M a c L a c h l a n (1877) p. 383, tab. 21, flg. 1—3 (Larve, <J-Nymphe
2. Stadium, <J)> H a g e n (1885) p. 148.
Emhia (Oligotoma) Michadi W o o d - M a s o n (1883) p. 630, tab. 56, flg. 6 (?).
cJ (getrocknet) von Ostindien nach M a c L a c h l a n : Schwarz, schwach glänzend, schwarz
behaart. Kopf elliptisch, mit ziemlich großem, kreisförmigem, seichtem Eindruck in der Mitte der
Oberseite. Auge groß. Antenne schwarz, nur die 5 bis 6 Endglieder gelblich, 24gliedrig, 1. Glied breit,
kurz, 2. sehr klein, 3. fast so lang wie 1. und 2. zusammen, die zwei oder drei folgenden Glieder
kürzer, sodann allmählich länger werdend, gegen die Spitze aber an Länge wieder abnehmend, Endglied
klein, stumpf. Flügel schmal, mit breiten, schwarzbraunen Längsbändern, Längsadern meist
schwarz. Beine schwarz, Kniee und Tarsen schmutziggelb. Rechter Fortsatz der Supraanalplatte