Am ersten Maxillarkaufortsatz sind die zwei kräftigen Dornen glatt.
Am männlichen rechten Maxillarfuß besteht der Taster aus zwei Gliedern (Textfig. 14c), das
Basalglied is t säulenförmig, an der inneren Spitze gehen von einer kegelförmigen Erhöhung zwei lange
Tastborsten a u s: das apikale Glied is t eine breite, sichelförmig gekrümmte Lamelle, gegen das distale
Ende in der hinteren Hälfte stark verengt. Am Taster des linken Maxillarfußes (Textfig. 14d) ist das
basale Glied gleichfalls säulenförmig, an der distalen inneren Spitze auf einer kegelförmigen Erhöhung
mit einer langen Tastborste besetzt: das apikale Glied is t schmal, sichelförmig gekrümmt, an der
Basis gedunsen und zugespitzt.
Am 1. Fußpaar sind die vorletzten
zwei Glieder voneinander getrennt, die
Endkralle sichelförmig gekrümmt, gezähnt,
fast so lange, wie die 4 letzten
Fußglieder zusammen (Textfig. 14 e).
Am letztenGlied des zweitenFuß-
paares erheben sich zwei fast gleich
kräftige und lange Endkrallen, sowie
eine lange Seitenborste. Das letzte
Glied erreicht nicht ganz % der Länge
des voranstehenden (Textfig. 14f).
Der weibliche Furcalanhang ist
säbelförmig gekrümmt (Textfig. 14 g),
in der Mitte des Hinterrandes sitzt eine
kleine Seitenborste. Der männliche
Furca.lanhang(Textfig. 14h) ist schmäler,
etwas gebogen, am Hinterrand fehlt
die Seitenborste. (In der Figur irrtümlicherweise
eingezeichnet.)
Der Eierstock und die Hoden
a . 2. A n te n n e . Nach Re ich . Oc. 5. O b j. 4.
b . $ P a lp u s m a n d ib u la ris . Nach Re ich . Oc. 5. O b j. 4.
c. T e n ta k e l d e s r e c h te n M a x illa rfu sse s R 5/«.
d. <J T e n ta k e l d e s lin k e n M a x illa rfu s s e s . R e ich . */«.
e. $ e r s t e r F u s s . R e ich */«• -
f. $ zw e ite r F u s s . R e ich 5/4-
g . $ F u rc a . R e ic h . */*.
li. F u rc a . Re ich . */*•
i. <J D u c tu s e ja c u la to riu s . R e ich */«•
bilden einen nach oben offenen Bogen,
d. i. sie sind U-förmig gekrümmt.
Am vorderen Ende des Ductus ejaculatorius bildet der zentrale Kanal eine kugelförmige
Keule, am hinteren Ende ist er kegelförmig gedunsen (Textfig. 14i). Der zentrale Kanal besteht aus
12 Dornenkränzen, die zwei äußersten nicht gerechnet.
Das Kopulationsorgan (Textfig. 13f) is t im ganzen schinkenförmig, der innere Schenkel gleicht
einem breiten Schlauch mit gerundetem Ende, der äußere Schenkel ist am Ende schief geschnitten
und gleicht einigermaßen einem Stiefel. Das Vas deferens bildet zahlreiche Buchten und Schlingen.
Die Länge der weiblichen Schalen beträgt 0.8—0.88 mm, die größte Höhe 0.6 mm, die größte
Breite 0.44 mm. Die Länge der männlichen Schalen 0.74 mm, die größte Höhe 0.54 mm, die größte
Breite 0.36 mm.
Fundort: Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83), es lagen mir bloß einige Exemplare vor.
Diese Art hat G. W. Mü l l e r von Madagaskar nach ausgetrockneten Schalen beschrieben,
war somit nicht in der Lage, über- die Extremitäten Aufklärung zu-geben.- Die mir vorliegenden
Exemplare weichen in der Schalenform und in der Struktur des Kopulationsorgans einigermaßen ab
von G. W. Mü l l e r s madagassischen Exemplaren, allein ich halte diese Abweichungen nicht für
so bedeutend, um auf Grund derselben die zwei Formen als vollständige Arten zu betrachten, um so
weniger, als es nicht ausgeschlossen ist, daß die Verschiedenheiten zufolge des Austrocknens der
Mü l l e r sehen Exemplare entstanden sind.
302. C y p r i a c a s t a n e a Brady.
Cypria castanea G. St. B r a d y 7. p. 125. Taf. 7. Fig. 40—42. Taf. 8. Fig. 43.
Von der Seite gesehen sind die Schalen annähernd nierenförmig, die größte Höhe überragt
nur wenig 2/ s der Länge. Der Vorderrand ist niedriger als der Hinterrand, ziemlich spitz gerundet,
mit bemerkbarem Kutikulasaum, aber ohne Porenkanalgürtel, im allgemeinen in der Struktur der
Cypria lenticularis G. W. M. sehr ähnlich. Der Rückenrand ist stumpf gewölbt und geht unbemerkt
in den Vorder- und Hinterrand über, ist aber nach vorne flacher abschüssig als nach hinten.
Der Hinterrand ist breit und gleichmäßig gewölbt, höher als der Vorderrand, bildet mit dem Bauchrand
einen bemerkbaren gerundeten Winkel und ist mit einem sehr schmalen Kutikulasaum versehen.
Der Bauchrand ist ganz gerade.
Von oben oder unten gesehen haben die Schalen die Form eines gestreckten, schmalen Eies,
vorn etwas zugespitzt, hinten gerundet, die Seiten nur sehr wenig und stumpf gewölbt, in der Mitte
am breitesten, die größte Breite beträgt nicht ganz die Hälfte der Länge.
Die Schalenwandung zeigt keinerlei besondere Struktur, die Oberfläche ist ziemlich dicht
behaart, die Haare relativ lang und fein.
Das weibliche zweite Antennenpaar hat dieselbe Struktur wie Cypria lenticularis G. W. M.;
das Bündel der Schwimmborsten überragt die End krallen weit mehr, als deren ganze Länge ausmacht .
Die Struktur der Mandibeln und Maxillen, sowie der Maxillarfüße ist identisch mit der bei
Cypria lenticularis G. W. M.
Am ersten Fußpaar sind die vorletzten zwei Glieder getrennt; das vorletzte etwas länger als
das voranstehende, die Endkralle ist sichelförmig gekrümmt, länger als die letzten drei Fußglieder
zusammen und fein gezähnt.
Am zweiten Fuß ist das letzte Glied nicht länger als y 5 des vorletzten, an der Spitze desselben
erheben sich zwei gleich kräftige, gleich lang und gleich gekrümmte Krallen; die Seitenborste ist
fast so lang wie die drei letzten Fußglieder zusammen.
Der Furcalanhang ist gegen das distale Ende nur sehr wenig verengt, im proximalen Viertel
schwach gekrümmt, sodann gerade, die Endkralle überragt die halbe Länge und ist sehr wenig
gewölbt; die Nebenkralle ist nicht länger als x/ 3 des Furcalanhangs; die Endborste ist sehr klein, kaum
y 3 so lang als die Nebenkralle, die Seitenborste sitzt in der Mitte des Furcalanhangs und ist wenig
kürzer als die Endkralle, d. i. auffallend lang.
Schalenlänge 0.74 mm, größte Höhe 0.46 mm, größte Breite 0.35 mm; meine Exemplare sind
somit etwas größer als die aus Natal.
Fundort: Plankton aus dem Nyassa bei Langenburg (34); es lagen mir bloß einige Weibchen
vor, deren Färbung gelblich braun war.
Diese Art, welche im äußeren Habitus der Schalen lebhaft an die Mü l l e r sehe Cypria armata
aus Madagaskar erinnert, war bisher bloß aus Natal bekannt. Von der erwähnten Art ist sie leicht
dadurch zu unterscheiden, daß am Bauchrand der rechten Schale keine Zähnc-hen vorhanden sind
wie bei jener.
Zoologien. H e f t 59. ^