Ob zu Oligotoma gehörig?
V o r k o m m e n : im preußischen Bernstèin (unteres Oligocän). Eine Anzahl Exemplare
wurden gefunden, aber alle flügellos.
Oligotoma florissantensis Ç o c k.
Embia florissantensis C o c k e r e i l (1908) p. 231, fig. 4.
. $. (nach C o c k e r e h i ) : Kopf länglich, schmal. Prothorax auffallend lang, kürzer, a f lf :
nicht viel schmäler als der Kopf. Elügel mit mehreren deutlichen Längsadern und „farbigen“
Längshändem. Nahe der Costa verlaufen 2 ufiij|sin an d e r und mit dieser p a r a S ^ jA d em bis zum
distalen Viertel dés Flügels, wo sie sich der Costa nähern und zugleich miteinander verschmelzen.
C o c k e r e i l bezeichnet beide als „Subcosta“, sie dürften aber Radius und Mediana entsprechen,
zumal die vordere auf dem beigegebenen Lichtdruckbild, wo 3 Flügel vorhanden sind, als dunklere,
breitere Ader besonders he rvortritt. Die Aste der Mediana: 1. Gabel vor der Mitte* 2.' Gabel:
hinter dieser, sowie der 1. Ast des Cubitus werden nur durch „farbige“ Bänder repräsentiert. Der
H au p tast des Cubitus verläuft als schräge Ader in der „Anal-Region“. Abdomenspitze undeuSühV
Beine nicht zu erkennen.
Körperlänge . . . . . 12,5 mm
Vorderflügellänge . . . 11 mm
Gehört wegen der Oblitération der Mediana-Äste sowie des 1. Asts des Cubitus offenbjfe
zu Oligotoma !
V o r k o m m e n : Nord-Amerika : Florissant, Col. 3dtf an 2 Fundplätzen in tertiären Schichten
(Miocän) von W. P. C o c k e r e 11 und S. A. R o h w e r gefunden.
4. Genus Apos tho n i a n.
Typische Art:. Aposthonia vosseleri n. sp.
Eine Oligotoma nahestehende Form, die auch das reduzierte Flügelgeäder m it ihr gemeinsam hat,
unterscheidet sich von ihr durch das Fehlen des röhren- oder flaschenförmigen Penis, sowie die einfache,
nicht mit einem Fortsatz versehene Grundplatte des linken Cercus. Nur das $ bekannt.
Ceylon, Sumatra.
1 Art.
l. Aposthonia vosseleri n. sp. (Taf. II , Fig. 14, 14 A—G).
c? (in Spiritus) : Schmächtig. Schmutziggelb bis bräunlich, gelblich behaart. Kopf elliptisch,
gewölbt, vorne rötlichbraun, hinter den Augen schmutziggelb und mit 6 braunen Längsstreifen, die
sich rückwärts durch Querstreifen verbinden, gezeichnet. Auge schwarz, groß, gewölbt, nierenförmig.
Antenne schmutziggelb, nur das 1. Glied braunschwarz, 18gliederig, 2. Glied ziemlich lang, walzenförmig,
die folgenden bis zum 16. Glied distal leicht verdickt, die 2 Endglieder schmal elliptisch. Pronotum
lang, schmal, Seitenrand eingebuchtet. Flügel mit gelblichbraunen Längsbändem. 2. Ast der Mediana
eine Strecke weit erhalten, dann obliteriert, 3. Ast nur an seiner Basis erhalten, sodann ebenso wie der
1. Ast dés Cubitus obliteriert. Beine braun. Abdomen braun; schwach spindelförmig,, die 3 letzten
Segmente asymmetrisch. Supraanalplatte am Hinterrand tief ausgebuchtet, in die beiden Fortsätze
ohne Grenzlinie übergehend. Rechter Fortsatz lang, schmal, fast gerade, nach links gerichtet, mit
pfriemenförmiger Spitze, an deren Außenseite ein kleines Dörnchen sitzt. Linker F ortsatz etwas kürzer,
lang, schmal, leicht bogig nach links gerichtet, mit einfacher Spitze. Penis fehlend oder s tark verkürzt,
nicht sichtbar. Subgenitalplatte annähernd dreieckig, rechter Rand fast gerade, linker mit 2 Ausbuchtungen,
Spitze stumpf, mit geradem, nach links gerichtetem, kurzem Stachel bewehrt. Grundp
la tte des linken Cercus ohne Fortsatz. Cerci asymmetrisch, 1. Glied des rechten Cercus stark verdickt,
walzenförmig, des linken verdünnt, distal leicht keulenförmig angeschwollen.
Körperlänge. . . . . 8 mm
Vorderflügellänge . . 6 mm
Durch die langen, schmalen Fortsätze der Supraanalplatte, die ohne Grenzlinie in diese
übergehen und von denen der rechte an der Spitze ein Dörnchen trägt, sehr ausgezeichnet.
V o r k o m m e n : Sumatra: Padang <?! (Mus. Stuttgart, Type!). — Ceylon (j! W. H o r n leg.
(Von Herrn Dr. F r i e d e r i c h s zur Bestimmung erhaltend)
5. Genus Haploembi a (Verh. ) , E n d e r 1.
Embia R a m b u r (1842) p. 311; H a g e n (1885) p. 193.
Embia Subgenus Haploembia V e r h o e f f (1904) p. 201.
Embia Subgenus Dityle F r i e d e r i c h s (1907b) p. 272.
Haploembia E n d e r l e i n (1909) p. 188.
Typische Art: Haploembia solieri R a m b . , G r a s s i.
<J: Von schmächtigem bis ziemlich kräftigem Körperbau. Kopf elliptisch oder fast trapezförmig,
groß. Auge klein, schwach nierenförmig oder elliptisch, kaum konvex, nicht vorragend.
Antenne fadenförmig, mit 18 bis 20 meist verlängerten Gliedern. Mandibeln verlängert, das Labrum
überragend. Pronotum breit, annähernd quadratisch. Meso- und Metanotum länglich viereckig,
ersteres nach hinten, letzteres nach vorne etwas verschmälert. Flügel fehlen. Beine kurz, dick.
2 Sohlenpapillen am Metatarsus der Hinterbeine. (Ob immer?) Asymmetrie der Abdomenspitze
sehr beträchtlich. Supraanalplatte am Hinterrand tief ausgebuchtet, in die meist langen, schmalen
Fortsätze m it mehr oder weniger deutlicher Grenzlinie auslaufend, zwischen diesen tr i tt der große Penis
gut sichtbar hervor. Cerci kräftig, ebenfalls asymmetrisch, das rechte 1. Glied walzenförmig, schwach
gebogen, das linke an der Innenseite stärker gebogen, nach hinten keulenförmig angeschwollen,
seine Grundplatte einfach.
$: Abgesehen von den das $ im allgemeinen kennzeichnenden Merkmalen wie kräftiger Körperbau,
dicker, breiter Kopf, schmale, kleine Augen, kurze, mehr perlschnurförmige Antennen, kurze
Mandibeln, lä ß t sich für das $ von Haploembia bei unserer gegenwärtigen K enntnis ein wirklich brauchbares
Merkmal — die beiden Sohlenpapillen am h intern Metatarsus ausgenommen — nicht beibringen.
Die Form der $ Supraanalplatte mit ihren lang zugespitzten schmalen Fortsätzen, der große
Penis, die nicht sehr asymmetrischen Cerci, deren 1. Glied am linken Cercus an der Innenseite nicht
mit Zähnchen besetzt ist, weisen dem Genus seine Stelle neben Oligotoma an, trotzdem die Flügel fehlen.
Der große Kopf mit den kleinen, kaum vorragenden Augen und der breite Thorax mit fast quadratischem
Pronotum geben ihm eine Sonderstellung.
Das von F r i e d e r i c h s (1907b) als Hauptunterscheidungsmerkmal von den übrigen
Embien-Arten beziehungsweise Gattungen hervorgehobene Vorhandensein zweier Sohlenpapillen am
Zoologica. H e ft 60; 7