Die Endkralle ist fast halb so lang als der Furcalanhang, schwach gebogen, in der proximalen Hälfte
m it kräftigen, in der distalen Hälfte mit schwächeren Zähnen besetzt (Textfig. 9 e). Die Nebenkralle
ist schwach S-förmig gekrümmt, fast gerade, überragt die halbe Länge der Endkralle nicht, in der
proximalen Hälfte sind die Dornenzähne viel kräftiger als in der distalen Hälfte. Die Endborste ist
sehr kurz, d. i. sie erreicht kaum Va der Länge der Endkralle.
Der linke Furcalanhang (Textfig. 9) ist gegen das distale Ende nur wenig verengt, annähernd
säbelförmig gekrümmt. Der Hinterrand, die End- und Nebenkralle sowie die Endborste sind ebenso
wie am rechten Furcalanhang.
F undort: Kilima-Ndjaro (117). Es lagen mir einige Weibchen vor.
Durch die äußere Form der Schale erinnert diese Art einigermaßen an mehrere verwandte
Arten, so an Stenocypris fontinalis Vävr., an Stenoc. marginata n. sp. und Stenoc. stagnalis sowie an
Stenoc. fascicvlata n. sp., unterscheidet sich aber von all diesen durch die S truktur des ersten Maxillar-
kaufortsatzes und der Furcalanhänge. In der S truktur der Furcalanhänge zeigt diese Art übrigens
auch eine Verwandtschaft mit gewissen Eucypris-Arten, u. z. mit folgenden ostafrikanischen Arten:
Eucypris Kraepdini n. sp., Euc. laticauda n. sp., Euc. küimensis n. sp. und Euc. fldbella (Vavr.).
Bezüglich der Struktur der Furcalanhänge herrscht aber auch zwischen dieser Art und Gr. W.
M ü l l e r s Cypris-Stenocypris madagascwriensis einige Ähnlichkeit. Schließlich zeigt sich in der
äußeren Schalenform auch eine große Ähnlichkeit mit G. W. M ü l l e r s Stenocypris aldabrae, allein
ist die Verschiedenheit wesentlich für die Struktur der Schalenwandung und der Furcalanhänge.
283. S t e n o c y p r i s f a s c i c u l a t a n. sp.
Taf. 11. Fig. 22—26. Textfig. 10 a—e.
Die Schalen sind von der Seite gesehen nierenförmig, einander gleich, fast doppelt so lang als
hoch (Textfig. 10 a).
Der Vorderrand ist an beiden Schalen gleich hoch
und gleich gewölbt, höher und stumpfer als der Hinterrand,
aber in der Struktur sind sie verschieden. Am
Vorderrand der rechten Schale zeigt sich ein sehr
schmaler Kutikulasaum, innerhalb desselben ein fast dreimal
breiterer Porenkanalgürtel folgt, dessen Außenrand
gewellt ist. Die einzelnen Porenkanäle sind gerade,
ungeästet (Taf. 11. Fig. 22). Eine ebensolche Struktur
h a t auch der Hinterrand von innen gesehen.
An der linken Schale ist der Kutikulasaum des
Vorderrandes fast dreimal breiter als an der rechten
Schale, ein eigentlicher Porenkanalgürtel ist nicht
vorhanden, sondern an der innern Grenze des Kutikula-
_ H J P I ■ ... „ . „ .I . I _us . ■ saumes zieht eine Wellenlinie hin, von deren Wellen- a. 9 r e c h te S ch a le von d e r S e ite . Nach Reich. Oc. 4. O b j. 0.
b. $ schalen von oben. Nach Reich. Oc. 4. obj. o. hügeln je eine Borste ausgeht (Taf. 11. Fig. 23). Der
c. O e r s t e A n te n n e . Nach Re ich . Oc. 5. O b j. 4. T T . , . , . , „ , . ,
d . $: r e c h te F u rc a . Nach Re ich . Oc. s. obj. 2. - Kutikulasaum des Hinterrandes ist gleichfalls breit, aber
e. $ lmke Furca. Nach Reich, oc. 5. obj. 2. in zwei Lamellen geteilt, in eine äußere homogene und
eine innere linierte. :Der Porenkanalgürtel, ist breiter zu erkennen, der Außenrand ist wellig und
die Borsten entspringen in den Wellentälern, die Porenkanäle selbst sind einfach (Taf. 11. Fig. 24),
Der Rückenrand ist stumpf und gleichmäßig gewölbt und geht unbemerkt in den Vorderrand
über, wogegen er mit dem Hinterrand einen stark gerundeten, bezw. einen undeutlichen stumpfen
Winkel bildet (Textfig. a).
Der Bauchrand ist vor der Mitte breit und seicht vertieft, sonst fast gerade.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen spindelförmig, gegen beide Enden gleichförmig
zugespitzt, in der Mitte am breitesten, die Breite beträgt hier V4 der Länge (Textfig. 10 b).
Die Schalenwandung ist in der hinteren Hälfte mit senkrecht stehenden, in mehr oder weniger
bogigen Reihen angeordneten kurzen stäbchenförmigen Erhöhungen geziert, entlang welcher sich
kleine feine Härchen erheben. In der vorderen Hälfte der Schalenwandung fehlen diese Erhöhungen,
demzufolge dieselbe ganz kahl erscheint.
Am zweiten Antennenpaar überragt das Bündel der Schwimmborsten das distale Ende der
Endkralle; am letzten Glied zeigen sich neben der Endkralle ein gezähnter Dorn und eine feine Borste
(Textfig. 10 c).
Am ersten Maxillarkaufortsatz sind die zwei kräftigen Dornen fein gezähnt (Taf. 11. Fig. 25).
Die Füße sind durchaus gleich denen der übrigen Arten dieses Subgenus. Die Endkralle des
zweiten Fußpaares ist schwach gebogen, in der proximalen Hälfte aufgedunsen und viel dicker als
in der distalen Hälfte (Taf. 11. Fig. 26).
Der rechte Furcalanhang ist wenig breiter als der linke, in der ganzen Länge gleich breit und
gerade. Die Endkralle ist gerade, kürzer als die halbe Länge der Furcalanhänge, die Nebenkralle
und die Endborste überragen die halbe Länge der Endkralle. Am Hinterrand der Furcalanhänge
erheben sich H ärchen in 8—9 Bündel gruppiert. In jedem Bündel ist die unterste Borste am längsten,
die nachfolgenden werden nach oben allmählich kürzer; in dem Bündel an der Seite bezw. neben der
Nebenkralle stehen nur 4 Härchen, während in den übrigen die Zahl derselben zunimmt (Textfig. 10 e).
Der linke Furcalanhang ist schmäler als der rechte, in der Mitte etwas gekrümmt, die Krallen
und die Endborste sind ebenso wie am rechten Furcalanhang; am Hinterrand sind gleichfalls Haarbündel,
aber nur 5—6 und die Härchen sind viel kürzer als am rechten Furcalanhang (Textfig. 10 d).
Schalenlänge 2 mm, größte Höhe 0.95 mm, größter Durchmesser 0.5 mm.
Fundorte: Überschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92) und Kota-Kota (113). Von jeder
Stelle lag mir nur ein Weibchen vor.
Durch die Schalenform erinnert dieseArt einigermaßen an StenocyprisMcdcomsoni (Brady), Stenoc.
Fülleborni n. sp. und Stenoc. sinuta G. W. M., unterscheidet sich aber von denselben durch die Struktur
des vorderen und hinteren Schalenrandes, des Hinterrandes der Furcalanhänge und der Schalenwandung.
284. S t e n o c y p r i s s i n u a t a G. W. Müll.
Stenocypris sinuata G. W. M ü l l e r 17. p. 273. Taf. 17. Fig. 9—13. 15—20. 23.
Bisher w ar diese Art nur von Madagaskar bekannt, von woher sie G. W. M ü l l e r beschrieben
hat. Bei meinen Untersuchungen habe ich dieselbe n ur in dem M aterial von K ota-Kota (113) gefunden.
Das mir vorliegende Exemplar ist in jeder Hinsicht den madagassischen gleich.
285. S t e n o c y p r i s - s t a g n a l i s n. sp.
Textfig. 11 a—e.
Die Schalen sind von der Seite gesehen gestreckt, schmal nierenförmig, einander durchaus gleich,
etwas über doppelt so lang als hoch; ihre Länge ist durchschnittlich gleich mit 2V3 der größten Höhe.