
Hälfte lang, stilettförmig nach h inten gerichtet, in der M itte mit kräftigem, spitzem Außenzahn, Spitze
am Ende nach außen umgebogen. Subgenitalplatte? Rechter Cercus sehr dick, gedrungen. 1. Glied
des linken Cercus sehr kräftig, distales Drittel an der Innenseite sehr auffällig s tark verdickt, „daß es
erscheint, als ob sich das Glied nach innen herumbiegt und einen langen Fortsatz bildet“, Spitze
desselben mit einer Anzahl winziger Zähnchen besetzt.
K ö rp e rlä n g e ......................10 mm
Vorderflügellänge . . . 9 mm
Ausgezeichnet durch die weißen Queradem der Flügel.
V o r k o m m e n : Ecuador: Banos, 1800 m, <$ 31. März 1899 E. S c h m i d t leg. (Mus.
Stettin, Type).
11. Genus Anisemb i a n.
Embia M e l a n d e r (1902) p. 19.
Olyntha M e l a n d e r (1902) p. 17.
Typische Art: Anisembia texana M e l a n d e r .
: Linker Cercus nur m i t 1 G l i e d von keulenförmiger Gestalt, Höcker an der Innenseite
ohne Bezähnelung. Supraanalplatte in asymmetrische Hälften gespalten. Grundplatte des linken
Cercus mit Fortsatz. Flügel vorhanden, oder fehlend. Geäder s tark reduziert, besonders auffallend
ist die Obliteration der Costa und der Mediana, die nur als Pigmentstränge erhalten sind, die Basis
der Subcosta, Radius, Cubitus und die Basis der Analis sind vorhanden.
$: Von der gewöhnlichen Larvenform mit 2gliedrigem linkem Cercus.
Im Gegensatz zu den sämtlichen übrigen Embien stehen die beiden von M e l a n d e r als
Embia texana und Olyntha wheeleri aus Texas und Mexico beschriebenen Arten, bei denen der linke
Cercus des S a n sta tt 2gliedrig zu sein, nur lgliedrig ist. Daß es sich hiebei n u r um defekt gewordene
Cerci und somit eine ungenaue Untersuchung handelt, h alte ich bei einem Beobachter wie M e l a n d e r
für ausgeschlossen und ich nehme deshalb keinen Anstand, für die beiden Arten, die M e l a n d e r
bei Embia und Olyntha untergebracht h a t und die sich auch durch die Bildung der Supraanalplatte
nahe stehen, ein eigenes Genus zu errichten.
Texas, Mexico.
2 Arten.
Bestimmungsschlüssel für die Arten auf Grund der <$ Charaktere:
( Rechter Fortsatz der Supraanalplatte mit einfacher, scharfer Spitze 1. A. t e x a n a . p. 74.
1. | Rechter Fortsatz der Supraanalplatte in zwei kurze, scharfe Zähne
l gespalten ; 2. A. w h e e l e r i p. 76.
l. Anisembia texana Mel .
Embia Texana M e l a n d e r (1902) p. 19 fig. 2 a—-c, 3a—f (Larve); (1903) p. 102 fig. 1. 2a. b (cJ).
<$ nach M e l a n d e r : Klein, schlank. Kastanienbraun bis fast schwarz, schwarz behaart.
Abdomen schwarz, m it violettem oder Bronzeglanz. Kopf kastanienbraun. Auge ? Antenne schwarz,
17gliedrig, Glieder vom 3. Glied an verlängert und distal leicht verdickt. Prothorax kastanienbraun.
Geflügelt und ungeflügelt. Flügel glashell, braun gebändert, die obliterierten Adern weinrot.
Basis der Subcosta, Radius, Cubitus und die Basis der Analis deutlich. Abdomen depress, 9. Tergit
verkürzt, nach rechts etwas aufgetrieben. Supraanalplatte u n gleich
zweigeteilt. Rechte Hälfte ungleich viereckig in einen
dreieckigen scharfen, etwas nach links gebogenen Fortsatz auslaufend.
Linke Hälfte länglich viereckig, am innern hintern
Winkel sich in einen langen, fast geraden Stachel verlängernd.
Subgenitalplatte dreieckig, einfach, linke Seite etwas ausgeschnitten.
Penis dick, „fleischig“ . Rechter Cercus zweigliedrig.
Linker Cercus nur aus einem in der distalen Hälfte nach innen
keulenförmig angeschwollenen,. mit starkem Höcker versehenen,
am Hinterende abgerundeten Glied bestehend. Seine Grundplatte
nach der Figur nach innen stark vergrößert (in der
Diagnose IMcht erwähnt).
K ö rp e rlä n g e .....................6 mm
Vorderflügellänge . . . 4, 5 mm
Ä-'.Vti■:nach Me l a n d e r : Groß, dick. Dunkelkastanienbraun,
mit Bronzeglänz auf dem Hinterleib vom Mesothorax an. Antennenglieder
kurz. Cerci kurz, zweigliedrig.
Körperlänge ? (nicht angegeben!)
Figur F. Anisembia texana Mel. von
Texas. Abdomenspitze von oben (vergr.)
nach Me l a n d e r .
sar Supraanalplatte rechte Hälfte
sal Supraanalplatte linke Hälfte
p Penis
er rechter Cercus
cl linker Cercus
clg linker Cercus Grundplatte
Larven nach Me l a n d e r : 5—7 mm lang: Gelblichbraun, heller gefleckt, blaß gelblich behaart. Kopf mit 3 ocelien-
artigen Flecken zwischen den Augen und mit Y-förmiger Naht. Antenne blaßbraun, fadenförmig, 16gliedrig. Pronotum mit
kleeblattartiger, heller Zeichnung. .
¿J-Nymphe (Subimago) nach Mela n d e r : Blaß rötlich, heller gefleckt. Antenne von derselben Länge wie bei den
Larven. Flügelscheiden mit deutlichen Adern. Cerci 2gliedrig. Unmittelbar vor der letzten Häutung s i e h t ma n durch die
schon etwas abgelöste Nymphenhaut d e n lg 1 i e d r i g e n l i n k e n C e r c u s b i s i ns zw e i t e Gl i e d h i n e i n r
a ge n, in ähnlicher Weise, wie dies bei den Dipiatys-Nymphen („Dyscritind”) der Forficuliden der Fall ist.
Durch die Entdeckung M e l a n d e r s , daß diese Art, bei im übrigen gleicher Organisation,
zweierlei geschlechtsreife <§<$, geflügelte und ungeflügelte, h a t und somit dimorph ist, sehr bemerkenswert,
Ein ähnlicher Fall kam bis je tz t bei keiner ändern Embien-Art zur Beobachtung.
V o r k o m m e n : Texas: Austin cJ, $, Larven, Nymphen M e l a n d e r leg. (Mus. Cambridge,
Mass., Typen).
Vom Herbst bis Frühjahr finden sie sich im Larvenzustand. Das Nymphenstadium, bei dem
namentlich die $$ auffallend rasch wachsen, ist sehr kurz. Im Mai werden sie geschlechtsreif.
Gelegentlich überlebt ein den Sommer und lebt noch im Herbste mit seinen Jungen im Neste
zusammen.
Sie finden sich in der weiteren Umgebung der S tad t meist unter Steinen, zuweilen mit Ameisen
(Formica fusca gnava) zusammen, auf feuchtem Grund auf Sand- und Kalkboden in ihrem Gespinste.
Dasselbe ist meist röhrenförmig, an einem Ende geschlossen und h a t blindendigende Seitengänge,
seltener ist es flach. Die vom einzelnen Tier bewohnte Gespinströhre ist klein, ungefähr 2—3 cm lang
und im Durchmesser kaum stärker als das Insekt. Röhren, die von mehreren Exemplaren bewohnt
werden, sind entsprechend geräumiger. Die Gespinste sind entweder auf dem Boden angebracht oder
haften sie den Vertiefungen des sie bedeckenden Steines an.