
von den Azoren nachgewiesen. Es ist überhaupt anzunehmen, daß sich diese Familie in Afrika einer
großen Verbreitung erfreut, denn fa st alle Forscher haben eine oder zwei Arten aus Afrika gefunden.
Gen. Iliocryptus Sars G. 0 .
Diese Gattung h a t eine allgemeine geographische Verbreitung; zuerst wurde dieselbe von J.
d e G u e r n e und J. R i c h a r d 1892 von Rufisque, aber ohne Bezeichnung einer Art erwähnt,
außerdem h a t nur W. W e l t n e r 1896 einen Repräsentanten dieser Gattung in Ostafrika gefunden.
Bei meinen Untersuchungen habe ich nachstehende Art beobachtet.
243. I l i o c r y p t u s H a l y i Brady.
Taf. 7. Fig. 25.
Iliocryptus Halyi E. v. D a d a y 4. p. .48. Fig. 23. a—d.
Iliocryptus longiremis G. 0 . S a r s 33. p. 46. Taf. 7. Fig. 1—10.
Iliocryptus Halyi E. v. D a d a y 7. p. 190.
Außer aus Europa ist diese Art aus allen Weltteilen bekannt. Aus Afrika wurde sie von W.
W e 11 n e r zweimal unter dem Namen Iliocryptus longiremis Sars auf geführt. In den Gewässern
der Umgebung des Nyassa ist sie im Verhältnis häufig; ich habe sie nämlich in dem Material von
folgenden Fundorten angetroffen: Sumpf am Nyassa-Ufer (112); sumpfige UfergreBze des Rikwa-
Sees (59); Sumpf nahe dem Ufer des Ikapo-Sees (86); mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses
nahe seiner Mündung in den Nyassa (93); Überschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92); Sumpf
dicht am Nyassa-Ufer bei Sengrol (111); Jippe-See (120).
Die mir vorhegenden Exemplare stimmen sowohl mit den Ceyloner, als auch mit den von
G. 0 . S a r s abgebildeten südamerikanischen durchaus überein. Das Postabdomen (Taf. 7. Fig. 25)
ist bis auf die kleinsten Details ganz ebenso, wie bei S a r s’s südamerikanischen und D a d a y s
ceylonischen Exemplaren, namentlich sind am distalen Vorsprung innerhalb der Randdornen die
charakteristischen 6 Borsten vorhanden, am proximalen Vorsprung aber sind die Randdornen viel
kräftiger und größer als am distalen. An der Basis der Endkralle erhebt sich eine größere und eine
kleinere Nebenkralle.
Gen. Grimaldina Rieh.
Diese Gattung wurde 1892 von J . R i c h a r d auf Grund afrikanischer Exemplare (aus
Kongo) aufgestellt. Bisher ist sie nur von Gebieten südlich des Äquators bekannt u. z. nach den
Aufzeichnungen von G. 0 . S a r s und E. v. D a d a y aus Südamerika bezw. Neu-Guinea.
244. G r i m a l d i n a B r a z z a i Rieh.
Taf. 7. Fig. 26.
Grimaldina Brazzai G. 0 . S a r s 33. p. 28. Taf. 5. Fig. 1—14.
Die einzige bisher bekannte Art dieser Gattung. In den Wässern der Umgebung des Nyassa
scheint sie selten zu sein, denn bei meinen Untersuchungen habe ich sie nur an folgenden Fundorten
angetroffen: Ikapo-See (107); Kilima-Ndjaro (117) und auch hier war sie nicht häufig.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen im Habitus mit den Exemplaren aus Kongo und
Neuguinea überein (E. v. D a d a y 5. p. 41. Fig. 18). Die Struktur des Postabdomens zeigt keinerlei
Abweichung von den bisher beschriebenen Exemplaren auf; allein der supraanale Vorsprung ist an
beiden Seiten fein behaart. Die Schale ist in dorsaler R ichtung liniert und die Linien bilden rhombische
Felderchen. Die Länge des Körpers beträgt 0.7 mm, sie sind mithin größer als Exemplare aus Neuguinea.
Gen. Macrothrix Baird.
Die an A rten reichste Gattung dieser Familie, die sich zugleich auch der größten geographischen
Verbreitung erfreut. Eine leicht erkennbare Art h a t L. S c h m a r d a 1854 als Daphnia acutirostris
aus Ägypten beschrieben. Aus Angaben der Forscher ist es ersichtlich, daß die Gattung in Afrika
allgemein verbreitet ist. Derzeit sind 4 Arten bekannt u. z. 3 derselben schon seit lange, die vierte
(Macrothrix affinis) aber wurde erst in jüngster Zeit (1904) von S t. G. B r a d y aus Natal beschrieben
(3). Bei meinen Untersuchungen habe ich nachstehende 3 Arten beobachtet.
245. M a c r o t h r i x h i r s u t i c o r n i s Brady Norm.
Macrothrix hirsuticornis W. L i l l j e b o r g 18. p. 346. Taf. 55. Fig. 6—14.
Aus Afrika ist diese Art bisher bloß von C. B l a n c h a r d und J . R i c h a r d u. z. von
algirischen Fundoiten verzeichnet worden und ist ihrer Verbreitung nach fast als ausschließlich europäische
Art zu betrachten. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie nur einigemale in dem Material
von folgenden Fundorten angetroffen: Sumpf am Nyassa-Ufer (112); Tümpel bei Langenburg (77);
Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83). Die Exemplare von letzterem Fundorte scheinen zu der von
W. L i l l j e b o r g abgesonderten var. arctica zu gehören.
246. M a c r o t h r i x l a t i c o r n i s (0. F. M.).
Macrothrix laticornis W. L i 11 j e b o r g 18. p. 338. Taf. 54. Fig. 6—13.
Aus Afrika is t diese Art 1899 von W. W e l t n e r aus dem Massailand, 1901 aber von S.
E k m a n aus Ägypten und dem Sudan nachgewiesen worden. In den Wässern der Umgebung des
Nyassa scheint dieselbe zu den selteneren Arten zu gehören, denn ich habe sie nur an zwei Fundorten
angetroffen u. z. in einem Tümpel bei Langenburg (77) und bei Firyano (95).
247. M a c r o t h r i x C h e v r e u x i Guern. Rieh.
Taf. 7. Fig. 27. 28.
Macrothrix Chevreuxi J . d e G u e r n e et J. R i c h a r d 12. p. 5. Fig. 3—6.
Macrothrix elegans G. 0 . S a r s 33. p. 33. Taf. 5. Fig. 1—9.
Macrothrix elegans E. v. D a d a y 7. p. 194.
Zurzeit ist diese Art bloß aus Afrika und Südamerika bekannt. Aus Afrika wurde sie von
J . d e G u e r n e et J. R i c h a r d und W. W e l t n e r beschrieben bezw. verzeichnet, aus Südamerika
hingegen von G. 0 . Sa r s beschrieben und dann auch von E. v. D a d a y gefunden. In d e n
Gewässern der Umgebung des N yassa ist sie häufig, ich habe sie nämlich in dem M aterial von folgenden
Fundorten angetroffen: Sumpf ohne nähere Angabe (80); Tümpel bei Langenburg (78); Sumpf
nahe dem Strande des Rikwa-Sees, nahe beim Congolä-Ufer (60); Tümpel nahe Langenburg (94);
Rikwa-See (58. 66. 72); Wasserloch bei Firyano (95); Sumpfige Ufergrenze des Rikwa-Sees (59);
Sumpf nahe dem Ufer des Ikapo-Sees (86); Tümpel m it süßem Wasser beim Rikwa-See (56); Rikwa-See
nahe dem Chumbul-Fluß (70); mit Wassernuß bedeckte'Stelle des Mbasi-Flusses n ahe seiner Mündung
in den Nyassa (93); Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (88); Überschwernmungsbucht des Mbasi-
Flusses (92);. Ufergrenze des Rikwa-Sees (71); Kota-Kota (113); Rikwa-See nahe dem linken Ufer