1 Ord. Digononta.
Fam. Phi lodinida e .
Die ersten afrikanischen Repräsentanten dieser Familie h a t C. G. E h r e n b e r g aus Nubien
verzeichnet (8) und fast alle späteren Forscher erwähnten eine oder mehrere A rten derselben.. Laut
den literarischen Angaben ist diese Familie in Afrika allgemein verbreitet und bei meinen Untersuchungen
habe ich selbst 7 Arten gefunden.
Gen. Philodina Ehrb.
Diese Gattung besitzt eine allgemeine geographische Verbreitung. Den ersten afrikanischen
Repräsentanten derselben verzeichnete L. S c h m a r d a von ägyptischen Fundorten (17). Aus
Deutsch-Ostafrika h a t sie zuerst A. C o 11 i n erwähnt und außer einer fraglichen Art auch eine neue
Art, Philodina Emini, beschrieben (4). Bei meinen Untersuchungen habe ich nachstehende 3 Arten
gefunden.
104. P h i l o d i n a a c u l e a t a Ehrb.
Philodina aculeata H u d s o n - G o s s e 10. p. 101. Taf. 9. Fig. 5.
Eine Art, die auch in konserviertem Zustande leicht und sicher zu erkennen ist. Aus der
Fauna Afrikas h a t sie meines Wissens bloß Ch. F. R o u s s e l e t auf geführt u. z. auf Grund der
Aufzeichnungen von W m. M i 1 n e aus der Kap-Kolonie (16. p. 410). Bei meinen Untersuchungen
habe ich sie bloß in dem Material aus einem Sumpf ohne nähere Angabe (80) vorgefunden.
105. P h i l o d i n a c i t r i n a Ehrb.
Philodina citrina H u d s o n - G o s s e 10. p. 100. Taf. 9. Fig. 6.
Aus der Fauna von Afrika war diese Art bisher nur zufolge der Aufzeichnungen von C h. F.
R o u s s e l e t aus der Kapkolonie bekannt (16. p. 410). Sie scheint etwas häufiger als vorige Art
zu sein, ich habe sie nämlich bei meinen Untersuchungen von folgenden Fundorten verzeichnet:
Sumpf am Ufer des Nyassa bei Langenburg (76); Tümpel nahe Langenburg (94); Sumpf nahe dem
Nyassa bei Muankengap (90).
106. P h i l o d i n a r o s e o l a Ehrb.
Philodina roseola H u d s o n - G o s s e 10. p. 99. Taf. 9. Fig. 4.
Eine der häufigsten und eine allgemeine geographische Verbreitung besitzende Art dieser
Gattung, die aus d er F auna von Afrika schon von L. S c h m a r d a aus Ägypten, — von A. C o 11 i n
aus Sansibar, — von Ch. F. R o u s s e l e t aus der Kap-Kolonie, sowie von T h . B a r r o i s von
den Azoren verzeichnet worden ist. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie in dem Material von
folgenden Fundorten beobachtet: Sumpf am Ufer des Nyassa bei Langenburg (76); Tümpel bei
Langenburg (77); Quell-Becken nahe Langenburg (79); Wasserlauf nahe den heißen Quellen von
Uterynle (79); Uberschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92); Bucht des Mbasi-Flusses (93);
Sumpf nahe dem Nyassa bei Muankengap (90); Sumpf (82).
Gen. Actinurus Ehrb.
Diese Gattung besitzt eine nahezu allgemeine Verbreitung, allein aus Afrika ist dieselbe erst
in jüngster Zeit bekannt geworden u. z. von südafrikanischen Fundorten.
107. A c t i n u r u s n e p t u n i u s Ehrb.
Actinurus neptunius H u d s o n - G o s s e 10. p. 108. Taf. 10. Fig. 6.
Eine nahezu kosmopolitische Art, die sowohl aus Europa, Asien, Nord- und Süd-Amerika,
als auch von Neu-Guinea bekannt ist. In der Fauna von Afrika ist sie gemein, bezw. sehr verbreitet,
insofern sie von T h . K i r k m a n n , Wm. M i 1 n e und Ch. F. R o u s s e l e t aus verschiedenen
Gebieten Südafrikas verzeichnet worden ist. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa ist sie
nicht selten; ich tra f sie an folgenden Fundorten an: Sumpf ohne nähere Angabe (80); Wasserloch
bei Firyano (95); mit Wassernuß bedeckte stille Bucht des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in
den Nyassa (93); Jippe-See (120).
Gen. Rotifer Ehrb.
Diese ist die größte geographische Verbreitung besitzende Gattung dieser Familie, bezw.
eine kosmopolitische Gattung. Seit C. G. E h r e n b e r g h a t jeder Forscher irgend eine oder
mehrere Arten aus Afrika aufgeführt. Aus Südafrika werden vier Arten verzeichnet. Bei meinen
Untersuchungen habe ich bloß 3 Arten zweifellos festzustellen vermocht.
108. R o t i f e r m a c r u r u s Ehrb.
Rotifer macrurus H u d s o n - G o s s e 10. p. 107. Taf. 10. Fig. 4.
Diese Art besitzt eine relativ große geographische Verbreitung, die außer aus Europa aus
Nord -u n d Süd-Amerika, sowie aus Süd-Afrika bekannt, von woher T h . Ki r kma n und lau t ihm
Ch. R o u s s e l e t aus Natal verzeichnet hat. Bei meinen Untersuchungen fand ich sie in dem
Material von folgenden Fundorten: Sumpf ohne nähere Angabe (80); heiße Quelle ca. 80 m vom
Rikwa-See (57); Tümpel bei Langenburg (77).
109. R o t i f e r m a c r o c e r o s Gosse.
Rotifer macroceors H u d s o n - G o s s e 10. p. 105. Taf. 10. Fig. 5.
Eine gleiche geographische Verbreitung wie vorige Art besitzt auch diese, die C h. J. R o .u s-
s e i e t auf Grund der Aufzeichnungen von W m. M i 1 n e unter dem Namen Rotifer megaceros
Gosse aus der Kap-Kolonie erwähnt hat.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, daß in der Literatur über die Rotatorien
Rotifer megaceros Schmarda und Rotifer macroceros Gosse vorkommt. Nun is t die Frage, ob in
dem von C h . J . R o u s s e l e t publizierten Verzeichnis von W m. M i 1 n e zu dem Namen Rotifer
megaceros n icht etwa aus Versehen G o s s e s ta t t S c h m a r d a geschrieben war, in welchem Falle
Rotifer macroceros Gosse aus der Fauna von Afrika bisher unbekannt gewesen wäre.
Bei meinen Untersuchungen habe ich diese Art bloß in dem Material aus einem Tümpel am
Nyassa bei Wiedhafen (83) gefunden.
110. R o t i f e r v u l g a r i s Ehrb.
Rotifer vulgaris H u d s o n - G o s s e 10. p. 104. Taf. 10. Fig. 3.
Eine echt kosmopolitische Art, die schon seit den Aufzeichungen von C. G. E h r e n b e r g
bekannt wurde und fast von allen späteren Forschern enumeriert. Von A. C o 11 i n wurde sie
aus Ost-Afrika, von T h . K i r k m a n n und Ch. F. R o u s s e l e t aber aus Süd-Afrika erwähnt.
In dem mir vorliegenden Material habe ich sie wiederholt angetroffen u. z. an folgenden Fundorten: