
Die Furcalanhänge sind ziemlich breit, gleichförmig, fast ganz gerade; die Reihe feiner Borsten
am Hinterrand ist in 5 Bündel gegliedert, am Anfang des unteren Bündels erhebt sich eine kurze
Randborste, an den übrigen aber je ein kleiner Dorn (Taf. 10. Fig. 7). Die Seitenkralle ist kräftig,
gerade, länger als die halbe Endkralle, in der distalen Hälfte stark gezähnt. Die Endkralle ist gerade,
nur wenig kürzer als die halbe Länge der Furcalanhänge, die distale Hälfte stark gezähnt. Die Endborste
ist nur wenig kürzer als die Endkralle.
Der Eierstock h a t einen eigentümlichen Verlauf und bildet eine Schlinge, — gleichfalls ein
Merkmal dieser Art.
Schalenlänge 1.9 mm, größte Höhe 1.1 mm, größter Durchmesser 1 mm.
Fundort: Kilima-Ndjaro (117), woher mir 3 Weibchen Vorlagen.
Diese Art, die ich dem Prof. K r a e p e l i n zu Ehren benannt habe, s teht in der Form der
Schalen und der S truktur der Furcalanhänge der Eucypris laticauda n. sp. sehr nahe, unterscheidet
sich aber durch die feinere Struktur des Vorder- und Hinterrandes der Schalen, besonders der linken
Schale, wesentlich von derselben.
268. E u c y p r i s l a t i c a u d a n. sp.
Fig. 6. a—d.
Die Schalen sind von der Seite gesehen fast vollständig gleich, annähernd eiförmig, nicht ganz
doppelt so lang als hoch, der Vorder- und Hinterrand fast gleich hoch, der Vorderrand gleichmäßig
gerundet und von gleicher S truktur (Textfig. 6. a—b). Der Vorderrand der Schale ist mit einem
merklichen Kutikulasaum versehen, welcher an der linken
Schale breiter ist, dagegen zeigt sich kein Porenkanalgürtel
und die Borsten entspringen an kleinen E rhöhungen.
Der Rückenrand der rechten Schale ist stumpf
gewölbt, nicht so hoch wie an der linken Schale und
geht gleich abschüssig in den Vorder- und Hinterrand
über. Der Hinterrand erscheint etwas spitzer gerundet
als der Vörderrand, ist aber von gleicher Struktur (Textfig.
6 a). Der Bauchrand ist vor der Mitte vertieft, vor
der Vertiefung lappenförmig vorspringend und hier
dicht behaart, hinter der Vertiefung schwach bogig
(Textfig. 6 a).
Der Rückenrand der linken Schale ist etwas
höher und schärfer gewölbt als an der rechten Schale
und geht abschüssiger in den Vorderrand als in den
Hinterrand (Textfig. 6 b) über. Der Hinterrand ist
Fig. 6.
. $ r e c h te Schall
b. $ lin k e Schah
Eucypris laticauda Dad.
vo n d e r A u s s e n s e ite . Nach R e ic h . •/<>•
ro n d e r A u s s e n s e ite . Nach Re ich . */o.
:. $ Sc h a len v o n o b e n . Nach R e ich . */o-
d. O F u rc a . N a c h Reich. 6/ 2-
spitziger gerundet als der Vorderrand und mit einem ziemlich breiten, leicht erkenntlichen Kutikulasaum
versehen. Der Bauchrand erscheint vor der Mitte gebrochen, d. i. hier etwas lappenförmig
vorspringend, aber nicht in dem Maße, wie bei der rechten Schale (Textfig. 6 b).
Von oben oder von der Seite gesehen zeigen die Schalen die Form eines Eies, welches nach
hinten allmählich sich verbreitert. Der größte Durchmesser aber liegt im hinteren Drittel, beide
Enden sind gerundet, das vordere indessen weit gespitzter als das hintere und hier überragt der Kutikulasaum
der linken Schale den der rechten Schale (Textfig. 6 c).
Die Schalenwandung ist glatt, spärlich behaart, die Haare sind klein, bloß die entlang des
Randes stehenden sind länger. Die Farbe der Schalen ist dunkelgelbüch braun.
Das zweite Antennenpaar stimmt in der Struktur mit dem der übrigen Gattungsgenossen überein,
allein das Bündel der Schwimmborsten überragt das distale Ende der Endkrallen nicht.
Am ersten Maxillarkaufortsatz sind die zwei kräftigen Dornen gezähnt, die Zähnchen ziemüch
kräftig.
An dem Taster der Maxillarfüße ist die mittlere Endborste weit länger als die beiden ändern.
Die Kiemenlamelle trä g t sehs kräftige Fiederborsten.
Am ersten Fußpaar sind die zwei vorletzten Glieder getrennt, die Oberfläche aller Güeder
unbehaart. Die Endkralle ist sichelförmig gekrümmt und länger als die drei letzten Fußglieder
zusammen.
Das zweite Fußpaär ist ebenso wie bei den übrigen Arten dieser Gattung.
Der Eierstock ist nahe dem Bauchrand der Schale F-förmig gekrümmt und bildet in seinem
Verlauf eine Bucht zur Aufnahme der Hepatopankreasdrüsei.: s
Der Furcalanhang is t an beiden Seiten gleichlang, gleichgeformt, fast gerade und überall
gleich breit. Die Endkralle ist fast gerade, nicht: ganz halb so lang wie der Furcalanhang, stark
gezähnt. Die Nebenkralle is t gleiehfaUs gerade, halb so lang, und die Endkralle ebenfalls stark
gezähnt (Textfig. 6 d), Die Endborste ist bloß um V4 kürzer als die Endkralle. Die Seitenborste ist der
Basis der Nebenkralle genähert kaum halb so lang als diese. Am Hinterrand der Furcalanhänge
erheben sich in regelmäßiger Anordnung Dornenbündel u. z. am rechten Furcalanhang 6, am linken
flo ß 4—S. Jedes Dornenbündel beginnt mit einem weit langem, kräftigeren, nahe zur Spitze in zwei,
- eventuell in drei Äste geteilten Dorn, während die nachfolgenden nach oben allmählich kleiner werden,
insoläng nicht ein kräftigerer, größerer Dorn, ein neues Bündel beginnt (Textfig. 6 d),
Schalenlänge 1.7—2 mm, größte Höhe 1 mm, größter Durchmesser 0.9 mm.
Fundort: Langenburg (77. 78. 94), von woher mir insgesamt 4 Weibchen Vorlagen.
Durch die Form der von der :Seite gesehenen Schalen erinnert diese Art an die Eucypris
Kraepdini n. sp. und an die südamerikanischen Arten Neocypris vm-iegata Sars und Neocypris omta
S a r s , unterscheidet sich indessen von den beiden letzteren durch die Struktur des Bauchrandes
der Schalen. Durch die Struktur des Hinterrandes der ünken Schale bildet diese Art einen Übergang
zwischen den genannten zwei südamerikanischen Arten. In der Struktur der Furcalanhänge stimmte
diese Art überein mit Eucypris Kraepdini n. sp., Cypris fldbella V ä v r ., sowie mit den Arten des
S a r s sehen Genus Neocypris.
269. E u c y p r i s k i 1 i m b n s i s n. sp.
Taf. 10. Fig. 8—15.
Die Schalen haben von der Seite gesehen annähernd die Form eines Eies, sind nicht ganz
doppelt so lang als hoch, und nur wenig voneinander verschieden.
An der rechten Schale ist der Vorderrand höher und stumpfer geworden als der Hinterrand
(Taf. 10. Fig. 10), h a t einen breiten Saum, aber keinen Porenkanalgürtel (Taf. 10. Fig. 14) und geht gleich
abschüssig in den Rücken- und Bauehrand über. Der Rückenrand ist in der Mitte merküch erhöht,
d. i. hier überragt die Schalenwand den eigentüchen Rand und erscheint gleichsam als Kämmchen