Der linke Furcalankang (Taf. 12. Fig. 35a) is t breiter als der reckte, säbelförmig nach vorn
gekrümmt; der rechte (Taf. 12. Fig. 35b) is t schmäler, gleichfalls gekrümmt, aber weniger auffällig
als der linke, gegen das distale Ende verengt. Die Krallen und Borsten zeigen dasselbe Verhältnis
wie beim Weibchen und auch die Seiten sind fein behaart.
Die Hoden hegen an beiden Seiten in der Schalenwandung und ihr Verlauf ist charakteristisch,
insofern sie sowohl in der vorderen als auch in der hinteren Hälfte verschlungen sind, ein Teil hegt
am Bauchrand der Schalen, demzufolge sich ihr Verlauf nicht verfolgen läßt.
Der Ductus ejaculatorius ist relativ klein, 0.4 mm lang, 0.19 mm breit, der Durchmesser des
inneren Kanals 0.05 mm, die Zahl der Dornenkronen ist 22 (Taf. 12. Fig. 29).
Der Basalteil des Kopulationsorgans ist schinkenförmig, das Vas deferens bildet darin zwei
große Buchten und zahlreiche Schlingen; der Nebenteil gleicht einer breiten Sichel mit stumpf gerundeter
Spitze (Taf. 12. Fig. 30).
Die jungen Exemplare (Taf. 12. Fig. 26 a, b) erinnern im ganzen an die geschlechtsreifen, allein
die Schalen sind von oben gesehen mehr eiförmig, hinten spitz gerundet, 0.65—0.78 mm lang, 0.5 bis
0.65 mm breit, die Breite des Saumes 0.08—0.12 mm.
Die mir vorhegenden jüngsten 0.65 mm langen und 0.5 mm breiten Exemplare (Taf. 12. Fig. 26a)
sind in den Organisationsverhältnissen ziemlich verschieden von den geschlechtsreifen. Das erste
Antennenpaar (Taf. 13. Fig. 1) besteht im ganzen aus fünf Gliedern, während das der entwickelten
Exemplare aus 7 gut abgesonderten Ghedern zusammengesetzt ist, außerdem trä g t das vorletzte
Ghed 3, das letzte aber nur 2 lange und eine kurze Borste.
Das zweite A ntennenpaar ist schon aus ebensoviel Ghedern als bei den entwickelten Exemplaren
(Taf. 13. Fig. 2) zusammengesetzt, ahein das Bündel der Schwimmborsten besteht aus zwei und nicht
aus 6 Borsten, an der Mitte des vorletzten Ghedes fehlen die Seitenborsten, während die Endkrallen
schon typisch sind; die Oberfläche der Glieder ist nicht behaart.
Die Mandibeln haben im ganzen die beständige S truktur erreicht, nur sind sie klein und der
Palpus besteht bloß aus drei Ghedern.
Die Maxillen (Taf. 13. Fig. 3) zeigen die typische S truktur und auch am ersten Kaufortsatz
sind die zwei kräftigeren gezähnten Dornen vorhanden, allein der Kiemenanhang ist noch ziemlich
klein, und trä g t am Band nicht mehr als 12 gefiederte Borsten.
Die M axiharfüße (Taf. 13. Fig. 4) zeigen die S truktur des ersten Fußpaares der geschlechtsreifen
Exemplare in Miniaturausgabe, an den Ghedern fehlen aber die Haarbündel.
Das erste Fußpaar (Taf. 13. Fig. 5) ist durchaus ein Larvenorgan, insofern es nur in Form
je eines zylindrischen, etwas S-förmig gekrümmten, nach unten und hinten gerichteten, am Ende
krallenartig verengten ungegliederten Fortsatzes vorhanden ist, in dessen Innerem an der distalen
Spitze die werdende Endkralle zu erkennen ist.
Die Furcalanhänge sind in Form von unter der Afteröfinung liegenden Fortsätzen zugegen,
in deren distalem D rittel sich an der Hinterseite ein kräftiger Domfortsatz erhebt, während an der
distalen Spitze eine ziemlich kurze Borste s teht (Taf. 13. Fig. 6). Über der Afteröffnung sitzt je ein
kräftiger Dorn, der bei geschlechtsreifen Exemplaren fehlt.
Demnach zeigt die oben beschriebene Larve in der Entwicklungsreihe das von C.
C l a u s als fünfte Cypris-Larve bezeichnete Stadium, welches durch die typische Struktur
der Maxiharfüße durch das rudimentäre Fußpaar und den Mangel des zweiten Fußpaares
charakterisiert ist.
Fundorte: Rikwa-See (53. 65. 71. 72. 73), Chumbul-Fluß am Rikwa-See (100. 101). Es lagen
mir mehrere Exemplare vor.
Die einzige bisher bekannte Art dieser Gattung habe ich zu Ehren von E. G. Bouvi e r ,
Chef der entomologischen Abteilung des Muse der hist. Natur, in Paris benannt.
Gen. Mesocypris n. gen.
Die Schalen sind symmetrisch, fast ganz gleich. Das Bündel der Schwimmborsten am zweiten
Antennenpaar ist verkümmert und reicht kaum bis zur Mitte des vorletzten Gliedes; die zwei vorletzten
Glieder sind verwachsen. Das letzte Glied des Mandibulatasters ist so lang wie das vorletzte, dreimal
so lang als dick. Das distale Glied des Maxihartasters ist fast so breit als lang. Die Kiemenlamelle
der Maxiharfüße trä g t 3 gefiederte Borsten. Die zwei vorletzten Glieder des ersten Fußpaares sind
verwachsen. Die zwei Furcalanhänge sind in Form und Struktur verschieden, die Seitenborste fehlt
an beiden.
Dieses neue Genus büdet gleichsam einen Übergang zwischen den Gattungen Cypris, Pseudo-
cypris und Herpetocypris, insofern das verkümmerte Schwimmborstenbündel des zweiten Antennen
paares an letztere, die verwachsenen zwei vorletzten Glieder des ersten Fußpaares aber an die zwei
ersteren Gattungen erinnert, die verschiedenartige Struktur der Furcalanhänge an das Subgenus
Stenocypris, das letzte Glied des Maxihartasters aber an das Subgenus Cyprinotus. Die Struktur der
Kiemenlamelle der Maxiharfüße ist schon wesentlich von jener der Sübfamilie Cyprinae verschieden
und m ehr derjenigen einer oder der ändern Gattung der Subfamilie Candoninae (Candonopsis) ähnlich.
Bisher ist bloß nachstehende Art bekannt.
287. M e s o c y p r i s p u b e s c e n s n. sp.
Taf. 13. Fig. 7—18.
Die Schalen sind von der Seite gesehen annähernd nierenförmig, einander wenig gleich. Die
größte Höhe überragt bedeutend die halbe Länge.
An der rechten Schale ist der Vorderrand viel höher als der Hinterrand, gleichmäßig gerundet,
der hervorstehendste Teü Hegt gerade in der MittelHnie der Schale, derselbe geht gleich abschüssig in
den Rücken-und Bauchrand über, h a t weder einen Kutikulasaum, noch einen Porenkanalgürtel (Taf. 13.
Fig. 7), an der Grenze der innern Lamelle erhebt sich ein fingerförmiger, nach innen und oben
gerichteter Fortsatz. Der Rückenrand is t ziemlich hoch gewölbt, vor der Mitte am höchsten, hinter
derselben abschüssig gegen den Hinterrand gesenkt, die .Schalenwandung überragt etwas den eigent-
Hchen Rand. Der Hinterrand ist spitz gerundet, der hervorstehendste Teil Hegt aber tief unter der
MittelHnie der Schale und erscheint demnach mehr als ein mit dem Bauchrand gebildeter Winkel;
weder Porenkanalgürtel, noch Kutikulasaum sind vorhanden; am Innenrand der inneren LarneUe r
erhebt sich ein gerade nach innen gerichteter, am Ende in zwei Äste geteilter Fortsatz (Taf. 13.
Fig. 7). Der Bauchrand ist in der Mitte schwach vertieft, vor der Vertiefung etwas bogig, hinter
derselben fast gerade.
An der Hnken Schale is t der Vorderrand gleichfalls höher als der Hinterrand, im Verlauf der
rechten gleich, aber wenig stumpfer gewölbt (Taf. 3. Fig. 8), weder Kutikulasaum noch Porenkanalgürtel
sind zugegen, an der inneren Grenze der inneren Lamelle geht in der Mitte ein geißelförmiger