
Gen. Peridinium Ehrb.
Aus der Mikrofauna Afrikas sind zur Zeit 3 benannte Arten dieser Gattung bekannt, deren
zwei, d. i. Peridinium inerme und Peridinium hicorne L. S c h m a r d a von ägyptischen Fundorten
(15), eine aber, Peridinium tabulatum Ch. L. Th. B a r r o i s von den Azoren namhaft m acht; letzterer
aber erwähnt außerdem eine unbenannte Art (1). Bei meinen Untersuchungen fand ich nachstehende
3 Arten dieser Gattung.
24. P e r i d i n i u m p a l a t i n u m Lauterb.
Peridinium palatinum R. L a u t e r b o r n . 8a. pag. 17.
Diese Art ist bisher bloß aus Europa bekannt; allem Anschein nach ist sie in der Fauna von
Afrika n icht häufig, insofern ich sie bei meinen Untersuchungen bloß in dem Material von einem Tümpel
am Nyassa (84) beobachtete und hier war ziemlich häufig. Die ganze Körperlänge der untersuchten
Exemplare b e träg t 0.06—0.063 inm; die Breite an der Querfurche 0.057—0.058 mm.
25. P e r i d i n i u m t a b u l a t u m Ehrb.
Peridinium tabulatum S. Ke n t . 8. pag. 448. Taf. 25. Fig. 1—5, 55—57.
Aus der Mikrofauna Afrikas wurde diese Art bisher bloß von Th. B a r r o i s von den Azoren
k onstatiert (1). Im Plankton des Nyassa ist sie ziemlich häufig, übrigens fand ich sie auch in dem
Material von folgenden Fundorten; Tümpel nahe am Myawaya-Fluß (96); Tümpel bei Langenburg
(77. 78).
26. P e r i d i n i u m q u a d r i d e n s ' Stein.
Peridinium quadridens F. B 1 o c h m a n n. 2. pag. 70. Taf. 8. Fig. 146.
Diese Art ist zurzeit aus Europa, Asien und Südamerika bekannt, aus der Mikrofauna Afrikas
h a t sie bisher noch niemand verzeichnet. Bei meinen Untersuchungen h abe ich sie zu dem bei Langenburg
aus dem Nyassa gesammelten Material gefunden (1).
Gen. Ceratium Sehr.
Aus dem eigentlichen Afrika wurde bisher keine einzige Art dieser Gattung konstatiert, allein
von den Azoren wurde Ceratium hirundindla O. F. M. von Th. B a r r o i s enumeriert (1). Bei meinen
Untersuchungen habe ich zwei Arten dieser Gattung gefunden.
27. C e r a t i u m m a c r o c e r o s Sehr.
Ceratium longicorne S. K e n t . 8. pag. 457. Taf. 25. Fig. 26.
Bei meinen Untersuchungen habe ich diese Art bloß aus dem Plankton des Nyassa verzeichnet
und auch hier zeigte sie sich nicht in größerer Menge. Die untersuchten Exemplare gehörten insgesamt
zu der Forma obesa mit gedrungenem Körper und kürzerem, auch dickerem Horn. Th. B a r r
o i s h a t sie unter dem obenerwähnten Namen Ceratium hirundindla O. F. M. von den Azoren aufgezeichnet.
28. C e r a t i u m b r a c h y c e r o s Dad.
Taf. 1. Fig. 2—5.
Ceratium brachiceros E. v. D a d a y. 3a. p. 251. Fig. A.
Der Körper ist gedrungen, relativ klein, die ganze . Länge von der Spitze des apicalen Horns
bis zur Spitze des. längeren antapicalen Horns gemessen, schwankt zwischen 0.13—0.18 mm, während
der Querdurchmesser des Rumpfes 0.052-—'0.07 mm beträgt. Der Rücken des Rumpfes ist schwäch
gewölbt, der B auch in der Mitte vertieft, so, daß die L ängsfurche von der Basis des antapicalen Horns
etwas veäfpekt wird. Die Seitenränder der apicalen Hälfte des Rumpfes sind gerade abschüssig oder
in der Mitte ein wenig gebrochen (Taf. 1. Fig. 2—5). Die eine Seite der apicalen Rumpfhälfte ist entweder
gerade ibälfe unter dem kleineren Horn etwas vertieft, wogegen die andere Seite an der Basis
des längeren antapicalen Horns schwach vorspringt, bezw. gebrochen ist (Taf. 1. Fig. 2 5).
Das Ende des apicalen Horns ist gerade geschnitten und erscheint im ganzen etwas abgeflacht,
die Länge desselben beträgt, von der Querfurche gemessen O-OMKL mm; nahezu die Hälfte dieser
Länge aber entfällt auf den antapicalen Teil, Das längere antapicaleHorn ist bei dem größten Teil der
Exemplare gerade (Taf. 1. Fig. 2. 3); bei einem Exemplar indessen fand ich dasselbe einwärts gekrümmt
(Taf. 1. Fig. 4. 5), im allgemeinen is t dasselbe gedrungen und endigt spitzig, seine Länge beträgt, von
der Querfurche gemessen, 0.05—0.08 mm, von dem Ende der Längsfurche und von dem Seitenvor-
sprung gemessen aber is t er nur halb so lang. Das kürzere antapicale Horn ist meist walzenförmig,
gegen das Ende rasch verengt (Taf. 1. Fig. 2. .3), .spitz zulaufend, ausnahmsweise pyramidenförmig
(Taf. 1. Fig. 4. 5), Von der Querfurche gemessen 0.025—0.04 mm lang, die eigentliche Länge aber beträ
g t bloß die Hälfte oder ein Drittel der erwähnten Ziffern. Der Saum zwischen den zwei antapicalen
Hörnern is t verschiedenerlei §fefhüssig, bisweilen erhebt sich in der Mitte des Bauches eine warzenartige
Anschwellung.
In der allgemeinen Struktur der Schale zeigt sich keine Verschiedenheit von der des Ceratium
motoroeeros, die Oberfläche erscheint fein punktiert, bezw. genetzt. Bbe&o h errscht keine Verschiedenheit
in dem Verlaufe der Längs- und Querfurche. '
. .Der Kern is t stets eiförmig und liegt mit der Längsachse in der Quere, in der retikulierten
Substanz vermöchte ich das Kemkörperchen zu unterscheiden, seine Länge b etragt ca. 0.02 mm, sein
Durchmesser 0.015 mm. An einer Seite des Kerns fand ich bei fast sämtlichen Exemplaren ein rundes
Körperchen von 0.01 mm Durchmesser. Fundort: Viktoria Nyanza, Rusinga (122) und Port-Florence
(124). Von beiden Fundorten vermochte ich bloß einige Exemplare auszulesen,
Diese Ärt, welche ich mit Rücksicht auf die Kürze der Hörner benannte; steht’ unverkennbar
in naher Verwandtschaft zu Ceratium macroceroti Sehr., ist aber von demselben gerade vermöge der
kurzen Hörner, ihre Struktur und überhaupt ihrer Größenverhältnisse leicht zu unterscheiden.
2. Ord. Chloromonadina.
Den ersten afrikanischen Repräsentanten dieser Ordnung h a t C. G. E h r e n b e r g in seiner
Publikation von 1829 von ägyptischen Fundorten verzeichnet (4® L. S c h m a r d a enumerierte
1854 aus Ä gypten nicht weniger als 17 Arten (16). Von den neueren Forschem h a t A.tUf o e 11 z k o w
eine Art von Madagaskar (2l), Th. B a r r o isfß-Arten von dbn Azofgib (1), W. S c h m i d 1 e aber 2
Arten aus dem Nyassa-See (16) aufgeführt. Bei meinen Untersuchungen habe ich 16 Arten gefunden.
Fam. Vo lvo c idä e .
Von den früheren Forschern erwähnt L. g e h m a r d a aus Ägypten A rten von zwei Gattungen
dieser Familie (15) und ebenso verzeichnete W. S c h m i d 1 e je eine A rt von zwei Gattungen aus dem
Plankton des Nyassa (16), während ich die Repräsentanten von folgenden 3 G attungen gefunden habe.
Gen. Volvox L.
Aus der Mikrofauna Afrikas wurde diese Gattung zuerst von F. S t u h l m a n n aus Zanzibar
erwähnt, ohne aber die Art zu nennen (18. 19). In dem untersuchten Material habe ich nachstehende
2 Arten dieser Gattung gefunden.
Zoologica. H o ft 59. - 3