Salzwasser-Arten bekannt sind. Aus der Süßwasser-Fauna Afrikas wurde zuerst von T h . B a r r
o i s und E. v. D a d a y eine Art aus Ä gypten aufgeführt (3). Es scheint, daß diese Gattung sich in
Afrika einer großen Verbreitung erfreut, denn z. B. werden aus Süd-Afrika von C h . F. R o u s s e l e t
3 Arten nachgewiesen und bei meinen Untersuchungen habe ich gleichfalls 3 Arten beobachtet.
In dem Material aus dem Viktoria Nyanza bei Entebbe (121) fand ich mehrere Exemplare
dieser Gattung, allein es war nicht möglich, dieselben zu determinieren, weil das Räderorgan ganz
eingeschrumpft war.
120. S y n c h a e t a p e c t i n a t a Ehrb.
Synchaeta pectinata I I u d s o n - G o s s e 10. p. 125. Taf. 13. Fig. 3.
Diese Art war in Afrika bisher bloß aus den südlichen Ländern bekannt und C h. F. R o u s s
e l e t erwähnt sie von folgenden Gebieten: Kap-Kolonie, Orange River-Kolonie, Natal, Rhodesia.
In den Gewässern rings des Nyassa ist sie ziemlich häufig, denn ich fand sie in dem Material von
folgenden Fundorten: Wasserloch bei Firyano (95. 97); Krater-See (108); Nyassa-Oberfläche, 2 bis
3 km vom Lande bei Langenburg (40); Tümpel nahe dem Myawaya-Fluß (96); Tümpel in Unika (102).
121. S y n c h a e t a t r e m u l a Ehrb.
Synchaeta tremula H u d s o n - G o s s e 10. p. 128. Taf. 12. Fig. 2.
In den Gewässern der Umgebung des Nyassa ist diese Art weit seltener als vorige, denn ich ver-
zeichnete sie bloß aus einem Tümpel bei Nyassa (84) und auch hier war sie nicht häufig. C h. F.
R o u s s e l e t enumerierte sie nur von 2 südafrikanischen Stellen u. z. aus der Orange R iver-Kolonie,
wo er sie selber beobachtete, und aus Natal, wo sie T h . K i r k m a n gefunden hatte.
122. S y n c h a e t a o b l o n g a Ehrb.
Synchaeta oblonga C h . F. R o u s s e l e t 15. p. 284. Taf. 3. Fig. 2. Taf. 5. Fig. 10.
Aus Afrika war diese Art bisher nur aus Ägypten und Rhodesia bekannt, von woher sie durch
T h . B a r r o i s , E. v. D a d a y und Ch. F. R o u s s e l e t verzeichnet worden ist. Es scheint,
daß sie gleichfalls zu den selteneren Arten zählt, denn ich habe sie bloß in dem Material aus einem
Tümpel ohne nähere Angabe in der Umgebung des Nyassa gefunden (80).
Fam. N o t om m a t i d a e .
Diese sehr gattungsreiche Familie erfreut sich einer allgemeinen geographischen Verbreitung.
Seit C. G. E h r e n b e r g h a t jeder Forscher einen oder mehrere Repräsentanten derselben aus
verschiedenen Gebieten Afrikas verzeichnet. Die meisten Arten wurden von T h . K i r k m a n ,
W. M i 1 n e und Ch. F. R o u s s e l e t aus Süd-Afrika aufgezeichnet. Bei meinen Untersuchungen
habe ich die Arten mehrerer Gattungen beobachtet.
Gen. Notommata (Ehrb.).
Diese Gattung ist diejenige dieser Familie, aus welcher die meisten Arten aus Afrika bekannt
sind. T h . K i r k m a n , W. Mi I n e und Ch. F. R o u s s e l e t haben zusammen 8 Arten
aus Süd-Afrika aufgeführt, wovon ich bei meinen Untersuchungen bloß nachstehende zwei und eine
neue Art beobachtet habe.
123. N o t o m m a t a t r i p u s Ehrb.
Notommata tripus H u d s o n - G o s s e 10. II . p. 22. Taf. 17. Fig. 4.
Aus der Fauna von Afrika wurde diese Art bisher bloß von Ch. F. R o u s s e l e t auf Grund
der Aufzeichnungen von W. M i 1 n e aus der Kap-Kolonie erwähnt. Bei meinen Untersuchungen
fand ich bloß einmal definierbare Exemplare derselben in dem Material aus einer mit Wassernuß
bedeckten Stelle des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (94. 95).
124. N o t o m m a t a n a i a s Ehrb.
Taf. 3. Fig. 17.
Notommata naias H u d s o n - G o s s e 10. p. 25. Taf. 18. Fig. 3.
In den Gewässern rings des Nyassa scheint diese Art keine häufige zu sein, denn bei meinen
Untersuchungen fand ich sie nur in dem Material aus dem Wasserloch bei Firyano (95). Aus der
Fauna von Afrika h a t sie zuerst T h . K i r k m a n aus Natal verzeichnet, während Ch. F.
R o u s s e l e t sie in Rhodesia beobachtete.
Die K auvorrichtung der mir vorliegenden Exemplare ist in den allgemeinen Zügen denen der
europäischen gleich, in den Details aber zeigte sich einiger Unterschied. (Cfr. H u d s o n - G o s s e
10. II . Taf. 18. Fig. 2. 6. Taf. III. Fig. 17.) Die Verschiedenheit ist schon in der Struktur der Zähne
des Hammers zu erkennen, eine größere Abweichung aber zeigt sich in der Struktur des Ambos, welcher
bei den afrikanischen einfacher zu sein scheint.
125. N o t o m m a t a b r a c h i a t a n. sp.
Taf. 3. Fig. 18. 19. Textfig. 2.
Der Körper gleicht im allgemeinen zwei Kegeln, die mit der Basis aneinander haften; derselbe
besteht aus dem Rumpf und dem Fuß (Taf. 3. Fig. 18). Am Rumpf erheben sich drei armförmige
Fortsätze, die dem ganzen Habitus ein eigentümliches Gepräge verleihen und zugleich äußerst charakteristisch
sind. Die armförmigen Fortsätze sind zylindrisch, kegelförmig, zwei derselben erheben sich
höckerartig an der rechten und linken Seite des Rumpfes, einer
aber in der Rückenmitte (Taf. 3. Fig. 18). An den beiden Seitenfortsätzen
ist der Vorderrand bogig abschüssig, der Hinterrand
b reit und schmal gebuchtet, mit den Spitzen gerade nach außen
blickend. Der Rückenfortsatz gleicht einem regelmäßigen Kegel
und is t gerade nach oben gerichtet. Diese Verhältnisse sind am
besten zu ersehen, wenn man das Tierchen von vorn betrachtet
(Taf. 3. Fig. 19). Am Bauch ist keinerlei Fortsatz, derselbe ist
einfach, schwachbogig erhaben.
Der Fuß bildet die gerade Fortsetzung des Rumpfes, am
Fig. 2. Notommata brachiata nsp.
K ie fe r. Nach Re ich . Oc. 5. Obj. 7.
distalen Ende allmählich verengt; die beiden Glieder sind gut
auszunehmen, fast gleichlang, das Endglied aber ist schmäler als das voranstehende (Taf. 3. Fig. 18).
Die Zehen sind dolchförmig, gleich gut entwickelt, ca. 0.06 mm lang. Die Kittdrüsen des Fußes sind
langgestreckten Schläuchen gleich und neben denselben laufen die 4 fußbewegenden Muskeln hin.
Das Räderorgan erscheint als vollständiger Cilienkranz mit schwach welligem Rand. Die
Stirn ist stark vorstehend, annähernd halbkugelförmig, im Innern sah ich ein reiches Plasmanetz,
allein behaarte Höcker und Tastborsten vermochte ich daran nicht wahrzunehmen, obschon ich die
Anwesenheit derselben für sehr wahrscheinlich halte.
Der Darmkanal ist vollständig, d. i. es fehlt daran die Afteröffnung nicht. Der Kaumagen
ist kräftig, die beiden Hämmer und der Ambos gut sichtbar. Den Stiel der Hämmer bildet ein Kuti-