
86. M o n o n c h u s m a c r o s t o m a Bast.
Taf. 2. Fig. 21. 22.
Mononchus macrostoma J . G. de M a n 2. p. 63. Taf. 9. Fig. 24.
Der Körper is t n ach vorne sehr wenig, nach hinten dagegen auffälliger verengt, und namentlich
hinter der Afteröffnung. Alle Kutikulaschichten sind glatt, bezw. ungeringelt. Der Rand der Mundöffnung
ist in Lappen geteilt und außerdem mit 6 Papillen bewehrt (Taf. 2. Fig. 21). In der Oesophagushöhle
habe ich 4, bezw. 2 Pa a r Kutikulastäbchen wahrgenommen. Das eine Pa a r derselben
liegt unmittelbar am Oesophagusende; die Stäbchen sind zylindrisch, das eine am Ende etwas verdickt,
mit den inneren Enden berühren sie sich in der Mittellinie, sodann sind sie nach außen und schwach
nach vorn gerichtet und bilden zusammen einen ziemlich stumpfen Winkel. Das zweite Stäbchenpaar
geht von der Oesophagusspitze aus und läuft gegen die Mundöffnung, ohne aber deren Rand zu
erreichen; beide Stäbchen sind nach innen gebogen und an dem einen erhebt sich im inneren Viertel
ein nach innen gerichtetes kleines Zähnchen. Auf dem von den 2 bogigen Stäbchen umschlossenen
Raum zeigt sich noch ein kleines, kräftiges Kutikulazähnchen (Taf. 2. Fig. 21). An die Außenseite
der bogigen Stäbchen schließt sich ein mächtiges Muskelbündel an.
Der Oesophagus ist im ganzen Verlauf fast ganz gleichdick und bildet keinen Bulbus, am
vorderen Ende ist die Wandung des Lumens mit einer verdickten, stäbchenartigen Kutikula bedeckt.
Die Wandung des Darmkanals scheint aus einer granulierten Substanz zu bestehen, Konturen
von Zellen habe ich darin nicht wahrgenommen.
Das weibliche Genitalorgan besteht aus dem kurzen, paarigen Eierstock und dem Oviduct;
die weibliche Genitalöffnung ist hinter die Körpermitte, in die Nähe des hinteren Drittels gerückt.
Der Schwanz is t von der Afteröffnung an allmählich verengt, die Endspitze gerundet, ohne aber
eine Keule zu bilden; im Innern habe ich 2 langgestreckte schlauchförmige Drüsen ausgenommen
(Taf. 2. Fig. 21).
Es lag mir ein einziges, vollständig entwickeltes Weibchen vor, dessen Größenverhältnisse
folgende sind:
Ganze L ä n g e ................................... ..................2.8
Oesophaguslänge.......................... ..................0.7
S c hw a n z lä n g e ...............................
Größter D u rc hm e sse r.................. ..................0.12
Fundort: Tümpel am Nyassa bei Wiedhafen (83).
Bisher war diese Art bloß aus Europa, u. z. von holländischen und schweizer Fundorten
bekannt. Das vorstehend beschriebene Exemplar weicht von dem durch J. G. de M a n beschriebenen
nur wenig ab, insofern ersteres um die Mundöffnung bloß einen Kreis von Papillen und am Schwanz
keine Papillen ha t, wogegen bei den europäischen Exemplaren sich um den Mund zwei Papillengürtel
erheben und am Schwanz 4 kleine Papillen stehen; außerdem ist mein Exemplar größer als die von
de Ma n, dessen Weibchen bloß 2.5 mm messen. Anfänglich war ich geneigt, das hier beschriebene
Exemplar für den Repräsentanten einer neuen Art zu halten, allein mit Rücksicht auf die Ähnlichkeit
in der S truktur der Oesophagushöhle habe ich es dennoch zu den europäischen Exemplaren gezogen.
Gen. Plectus Bast..
Diese Gattung ist zur Zeit noch als wenig verbreitet zu betrachten, denn ihre Arten sind
bisher außerhalb Europa nur von Neu-Guinea bekannt. Dem Anscheine nach zählt sie auch in der
Fauna von Afrika nicht zu häufigen Gattungen, denn bei meinen Untersuchungen habe ich bloß
nachstehende einzige Art gefunden.
87. P l e c t u s a f r i c a n u s n. sp.
Taf. 2. Fig. 23. 24.
Der Körper ist nach vorne sehr wenig, von der Afteröffnung an aber nach hinten stärker
verengt.
Die äußere Schichte der Kutikula is t glatt, ungeringelt und trä g t nur an der Basis der Mundöffnung
Haare; die mittlere Kutikulaschicht erscheint fein geringelt. An der Körperseite zeigt sich
eine scharfe Längslinie.
Um die Mundöffnung erheben sich 6 kleine Lippenvorsprünge, an deren Basis je eine ziemlich
lange und kräftige Borste sitzt (Taf. 2. Fig. 23). In der Oesophagushöhle habe ich 2 Pa a r Kutikulastäbchen
wahrgenommen; das gegen die Mundöffnung hegende Paar ist doppelt so lang wie das
gegen den Bulbus liegende; beide Stäbchenpaare hegen parallel der Körperlängsachse und hinter
einander in einer Linie (Taf. 2. Fig. 23). Der Oesophagus is t von dem hinteren Stäbchenpaar an
bis zum Bulbus fast überall gleich dick; der Bulbus ist im Verhältnis klein, länger als der größte
Durchmesser ausmacht. An der Magenwandung sind die Zellen gut wahrzunehmen.
Die Eierstöcke sind paarig. Die weibhche Genitalöffnung hegt in der Körpermitte.
Der Schwanz ist im Verhältnis kurz, gegen das distale Ende zwar allmählich verengt, aber
an der Endspitze trotzdem relativ dick, gerundet und m it einem kleinen Dorn besetzt (Taf. 2. Fig. 24).
Im Innern des Schwanzes habe ich hinter der Afteröffnung zwei Drüsen wahrgenommen.
Es lag mir ein einziges Weibchen vor, dessen Größenverhältnisse folgende sind:
Ganze K ö rp e rlä n g e ........................................... 1.24 mm
Oesophaguslänge ......................0.3 ,,
S c hw a n z lä n g e .................................................... 0.14 ,,
Größter D u rchm e ss e r....................................... 0.05 „
Fundort: Kihma-Ndjaro (118).
Durch die Struktur der Mundhöhle und die Form des Schwanzes erinnert diese Art an Plectus
cirmtus Bast., durch die Stäbchen der Mundhöhle aber an Plectus palustris d. M.
Gen. Cephalöbus Bast.
Diese Gattung gehört zu jenen, die sich einer großen Verbreitung erfreuen, insofern Arten
derselben bisher aus Europa, Neu-Guinea und Süd-Amerika bekannt sind. Wie es scheint, ist sie
auch in der Fauna von Afrika eine der häufigsten Gattungen, denn bei meinen Untersuchungen habe
ich nachstehende 3 Arten gefunden.
88. C e p h a l ö b u s b r a c h y u r i s n. sp.
Taf. 2. Fig. 25—27.
Der Körper ist gegen vorne sehr wenig, von der Afteröffnung an nach hinten aber auffälliger
verengt.
Alle Schichten der Kutikula sind glatt, ungeringelt, nirgends mit Borsten versehen; an der
Basis der Mundöffnung zeigen sich eigentümliche, trichterförmige Seitenorgane (Taf. 2. Fig. 25—27).
Die Mundöffnung ist mit Lippenvorsprüngen umgeben, die an der gerundeten freien Spitze
je eine kleine Papille tragen (Taf. 2. Fig. 27). In der Mundhöhle habe ich zwei lange, parallel zu
Zoologioa. H e f t 69. *