Von oben gesehen sind die Schalen fast scheibenförmig (Taf. 12. Pig. 22), bilden vorn eine kleine
Spitze, hinten dagegen sind sie stumpf, d. i. fast regelmäßig gerundet, zeigen einen ziemlich breiten,
durchsichtigen Randgürtel, welcher nichts weiter ist als die Saumerhöhungen oder Kämme der Seiten.
Die linke Schale überragt die rechte vom ein wenig, d. i. mit dem breiten Kutikulasaum.
Von der vordem Spitze gesehen zeigen die Schalen ein eigentümliches Bild (Taf. 12. Fig. 27).
Im ganzen gleichen sie einem kegelförmigen Helm mit gerundeter Spitze, in dessen Mittellinie ein
etwas vorstehender Kamm auftritt, der an der Bauchseite zugespitzt ist. Dieser Kamm ist nichts
weiter als der Vorderrand der beiden Schalen, welcher am Bauch über die horizontale Schalen-
"oberfläche in eine Erhöhung, in den eigentlichen Bauchrand übergeht. An dem Unterrand des helmförmigen
Schalenteiles erhebt sieh eine Kante, d. i. der Seitensaum der Schalen, welcher gegen den
Vorder- und Rückenrand allmählich schmäler wird und zu denselben etwas aufsteigt (Taf. 12. Fig. 27).
Demnach sind die Schalen in eine Rumpf- und Saumpartie geteilt, welch letztere, insofern es mir
gelungen ist festzustellen, keinerlei innere Organe, sondern bloß Hypodermis enthält und rings der
Rumpfpartie einen durchsichtigen Gürtel bildet, welcher besonders dann ins Auge fällt, wenn man die
Schalen von oben betrachtet (Taf. 12. Fig. 22).
An der Schalenwandung zeigen sich gedrängt und unregelmäßig zerstreute kleine seichte
Vertiefungen, demzufolge dieselbe auf den ersten Blick granuliert erscheint. Auf den kleinen E rhöhungen
zwischen den Vertiefungen sitzen spärlich zerstreute kurze Haare. Die Vertiefungen fallen
besonders an dem seitlichen Gürtelteil oder dem Seitensaum leicht und scharf ins Auge. Unter den
mir vorliegenden Exemplaren fanden sich solche, deren Schalen eine dunkel gelbbraune Färbung
zeigten, aber auch sehr viele, deren Schalen gänzlich farblos und durchsichtig waren.
Schalenlänge 1.36—1.8 mm, größte Höhe 0.72—1.02 mm, größte Breite 1.12—1.39 mm, die
größte Breite des Seitensaumes 0.12—0.2 mm.
Am zweiten Antennenpaar (Taf. 12. Fig. 28) sind die zwei vorletzten Glieder verwachsen,
jedes Glied dicht mit Haarbündeln bedeckt. Das Bündel der Schwimmborsten erreicht das distale
Ende der Endkrallen. Das letzte Glied ist sehr g ut entwickelt, fast halb so lang als das voranstehende,
dreimal so lang als dick; an der Spitze erhebt sich eine schwache Kralle, welche die zwei H a u p tendkrallen
nicht überragt.
Am Palpus mandibularis is t das letzte Glied kurz, nicht viel länger als dick, im übrigen ist der
ganze Palpus ganz so, wie bei dem Genus Cypris (0. F. M.) Dad.
Am Palpus maxillaris ist das letzte Glied über doppelt so lang als dick, zylindrisch. Die zwei
kräftigen Endkrallen am ersten , Kaufortsatz sind gezähnt, die Zahl der Zähnchen ist 5 6 Paare.
Am P alpus des Maxülarfußes s itz t an der einen Seite eine kräftige Borste. Von den Endborsten
ist die mittlere länger als die übrigen. Der Kiemenanhang trä g t 6 kräftige gefiederte Borsten.
Die zwei vorletzten Glieder des ersten Fußpaares sind verwachsen; an der Oberfläche des
ihnen voranstehenden Gliedes erheben sich Haarbündel, die distale innere Spitze trä g t eine Borste,
das vorletzte Glied ist in der distalen Hälfte innen mit Haarbündeln besetzt und der distale Rand mit
feinen Härchen umgeben. Die Endkralle ist flach sichelförmig gekrümmt, gezähnt, so lange, wie die
zwei voranstehenden Fußglieder zusammen, die Basis mit feinen Haaren umgeben; daneben erhebt
sich außen eine kräftige Nebenkralle, die schwach gebogen, stark gezähnt, fa st so lang wie .l/a der
Endkralle und ein charakteristisches Merkmal dieser Gattung und Art bildet (Taf. 12. Fig. 33).
Die zwei vorletzten. Glieder des zweiten Fußpaares sind verwachsen und das distale Ende von
derselben Struktur, wie an den Gattungen Cypris (0. F. M.) Dad., Eucypris Vävr. etc. Das letzte
Glied trä g t keine Nebenkralle, bloß die Endkralle, und auch diese ist relativ schwäch, sichelförmig
gekrümmt; die Endborste so lang wie das vorletzte Fußglied.
Die Furcalanhänge sind im Verhältnis kurz, schmal, schwach entwickelt und etwas voneinander
verschieden, ohne die Endkrallen ca. 0.46 mm lang. Der rechte Furcalanhang (Taf. 12. Fig. 34a)
ist gerade, und mit Ausnahme der breiten Basis überall gleich schmal, die Endkralle fast gerade,
fein gezähnt, bloß um '/ i kürzet als der Furcalanhang; die Nebenkralle ist nur ganz wenig gebogen,
fein gezähnt, wenig länger als die halbe Endkralle, fast halb so lang als der Furcalanhang; die Endborste
ist sehr kurz, nicht länger als Vs der Endkralle und ebenso lang ist auch die Seitenborste (Taf. 12.
Fig. 34a). An der äußeren Seite des Furcalanhangs erheben sich in unregelmäßigen Längsreihen sehr
feine kleine Härchen, die indessen nur bei stärkerer Vergrößerung (Reich. Oc. 6. Obj, 7) zu bemerken sind.
Der linke Furcalanhang (Taf, 12. Fig. 3 4 b |jM nicht breiter als der rechte, schwach S-förmig
gekrümmt, gegen das distale Ende etwas verengt, im übrigen dem rechten Furcalanhang ganz gleich.
Die Hepatopankreasdrüse ist gut entwickelt, dringt tief in den Matrix der Schalenwandung
bezw. in die V-förmige Bucht des Eierstockes ein und erreicht mit dem distalen Ende fast den
hinteren Schalenrand.
Der Keimstock des Eierstockes liegt am Bauchrand der Schale, "blickt mit der Spitze nach
vorn, läuft anfangs gerade nach hinten, krümmt sich bald nach oben und läuft sodann nach oben
und vorn.
M ä n n c h e n . Taf. 12. Fig. 20. 21. 23—25, 29—33. 35.
Die rechte Schale (Taf. 12. Fig. 20) ist im ganzen der des Weibchens gleich und unterscheidet
sich von derselben nur darin, daß der Rückenrand fast unmerklich in den Hinterrand übergeht,
welcher viel weniger schief verläuft.
An der linken Schale ist der Vorder- und Bauchrand (Taf. 12. Fig. 21) wie beim Weibchen;
der Rückenrand ist in der Mitte mehr erhöht und bildet mit dem Hinterrand einen bemerkbaren,
stumpf gerundeten Winkel; der Hinterrand ist dem senkrechten ziemlich nahe gerückt und bildet
mit dem Bauchrand einen breiten gerundeten Winkel.
Entlang des Bauchrandes und in der Nähe desselben ist an beiden Schalen der aus dem Seitensaum
entstandene Kamm zu erkennen.
Von oben oder unten gesehen sind die Schalen breit eiförmig (Taf. 12. Fig. 23), vorn gespitzt,
nach hinten allmählich verbreitert, hinten stumpf gerundet, im hinteren Drittel am breitesten, die
größte Breite be trägt 3/ 4 der Länge; der Seitensaum deutlich sichtbar, nach vorn allmählich verengt.
Von vorn gesehen zeigen die Schalen dasselbe Bild wie die weiblichen Schalen und auch die
Struktur der Schalenwandung ist dieselbe.
Schalenlänge 1.72—1.73 mm, größte Höhe 0.89—0.91 mm, größte Breite 1.19—1.3 mm, die
größte Breite des Seitenraumes 0.22—0.26 mm.
Das zweite Antennenpaar, die Mandibeln und Maxillen sowie die beiden F ußpaare haben dieselbe
Struktur wie beim Weibchen (Taf. 12. Fig. 33).
Die beiden Maxillarfußtaster sind in der Struktur fast ganz gleich (Taf. 12. Fig. 31. 32); jeder
derselben besteht ans einem säulenförmigen Basalteil, an dessen innerer Spitze sieh ein spitzer,
kräftiger Dornfortsatz erhebt. Der Apikalteil ist mehr oder weniger sichelförmig gekrümmt, gegen
das distale Ende verengt, in einen langen Dornfortsatz ausgehend; der rechte (Taf. 12. Flg. 31)
ist aber etwas dicker als der linke (Taf. 12. Fig. 32). Die Kiemenlamelle trä g t 6 kräftige
gefiederte Borstem