betrachten muß. Es scheint, daß dieser Umstand nach der Hand auch F. K o e n i k e aufgefalien
ist, denn in seiner späteren Arbeit (7) h a t er auf Taf. 21 s ta tt des im Text bei Erklärung dieser Tafel
gebrauchten Namens Arrhenurus plenipalpis Koen. bei der Aufschrift der betreffenden Figuren die
Bezeichnung Arrhenurus pertusus n. sp. gebraucht.
Ich glaube daher nicht zìi irren, wenn ich annehme, daß hinter dem Speziesnamen Arrhenurus
plenipalpis Koen. eigentlich zwei vollständige Arten stecken, von welchen der einen der frühere Name
Arrhenurus plenipalpis Koen., der ändern aber der Name Arrhenurus pertusus Koen. zukommt.
2. S. T h o r h a t in seinem Aufsatz aus 1902 (11) unter dem Namen Arrhenurus convexus
Thor aus Kapland eine neue Art beschrieben, die in der Körperform, in der Situierung der Epimeren,
sowie in der Struktur des Palpus maxillaris und der Genitallamellen auffallend mit dem typischen
Arrhenurus plenipalpis Koen. übereinstimmt. Ich glaube somit keinen Irrtum zu begehen, wenn
ich demzufolge Arrhenurus convexus Thor für synonym mit Arrhenurus plenipalpis Koen. erkläre,
bezw. die beiden für identisch halte.
311. A r r h e n u r u s V o e l t z k o w i Koen.
Arrhenurus Voeltzkowi F. K o e n i k e 7. p. 328. Taf. 21. Fig. 41—44.
Diese Art h a t F. K o e n ik e aus Madagaskar beschrieben. In den Gewässern von Deutsch-
Ostafrika scheint sie ziemlich häufig zu sein, denn bei meinen Untersuchungen habe ich sie an folgenden
Fundorten angetroffen: Sumpfige Ufergrenze des Rikwa-Sees (89); mit Wassernuß bedeckte Stelle
des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in den Nyassa (93); Chumbul-Fluß am Rikwa-See (100.
101); Kilima-Ndjaro (117).
Es lagen mir mehrere Männchen und Weibchen vor, besonders aus dem Chumbul-Fluß; dieselben
stimmten in jeder Hinsicht mit den madagassischen F. K o e n i k e s überein, an der Oberfläche
der 3. und 4. Epimere aber zeigten sich schuppenartige Erhöhungen und die Seitenränder
des weiblichen Körpers sind im hinteren Drittel nicht wellig.
312. A r r h e n u r u s s a r c i n a t u s Koen.
Taf. 17. Fig. 12—17.
Arrhenurus sarcinatus F. K o e n i k e 7. p. 359. Taf. 27. Fig. 142—144.
Von dieser Art h a t F. K o e n i k e bloß ein Weibchen von Madagaskar gesehen, wogegen
mir mehrere Männchen und Weibchen Vorlagen, u. z. von folgenden zwei Fundorten: mit Wassernuß
bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (93) ; Chumbul-Fluß am Rikwa-
See (100).
Der Körper des W e i b c h e n s erinnert in seiner allgemeinen Form (Taf. 17. Fig. 12) im
ganzen an das von F. K o e n i k e beschriebene Exemplar und weist nur unwesentliche Verschiedenheiten
auf. Der Stirnrand ist in der Mitte schwach vertieft und nicht, wie bei jenem, abgerundet,
auch sind die beiden Seiten weniger bogig.
Die Situierung der Epimeren ist wie bei dem madagassischen Exemplar, an der äußeren Spitze
der drei ersten Paare aber zeigt sich ein stärker verdickter Schalenteil (Taf. 17. Fig. 12).
Die beiden Lamellen der Genitalöffnung sind halbkreisförmig, d. i. zusammen bilden sie fast
einen regelrechten Kreis und in dieser Hinsicht weichen meine Exemplare von dem K o e n i k e sehen
ab, bei welchem die Lamellen zusammen nahezu herzförmig sind. Der Verlauf der seitlichen Genital-
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