Das Postabdomen stimmt durchaus mit dem der eeyloner und südamerikänischen Exemplare
überein (Taf. 6. Fig. 13). Die an beiden Seiten des Postabdömens sich erhebende Innenreihe besteht
zum Teil aus einzelnen Dornen, zum Teil aber stehen neben denselben noch feine Härchen.
Körperlänge 0.45—0.5 mm, die Exemplare sind somit im ganzen größer als die ceylonischen
und südamerikanischen.
Im Nyassa u nd den Gewässern in der Umgebung desselben ist diese Art ziemlich häufig, ich habe
sie nämlich von folgenden F undorten verzeichnet; Sumpf am Nyassa-Ufen (112); sumpfige Ufergrenze
des Rikwa-Sees (59); Sumpf n ahe dem U fer des Ikapo-Sees (86); Tümpel bei N yassa (84); mit Wassernuß
bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses nahe seiner Mündung in den Nyassa (93); Tümpel am Nyassa
bei Wiedhafen (83); Üherschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92); unbekannter Fundort (116);
Kota-Kota (113); -Sumpf dicht am Nyassa-Ufer bei Sengrol (118); Jippe-See (120).
Gen. Pleuroxus, Baird.
Eine Gattung von allgemeiner geographischer Verbreitung, aus Afrika aber waren bisher^
bloß zwei Arten bekannt, d. i. Plewroxus laevis Sars und Pleuroxus trigonellus (0. F. M.),-deren et^?:
von G u e r n e - R i c h a r d aus Rufisque, letztere dagegen von J . R i c h a r d aus Ägypten
verzeichnet worden ist.
Bei meinen Untersuchungen habe ich bloß nachstehende zwei Arten beobachtet.
229. P l e u r o x u s s t r i a t u s Sehödl.
Taf. 6. Fig. 14—18.
Pleuroxus striatus W. L i l l j e b o r g 18. 531. Taf. 74. F i g ^ H l 3 .
Bisher war diese Art bloß aus Europa und Nordamerika bekannt, sie besitzt somit- eine
beschränkte geographische Verbreitung. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa scheint sie
nicht häufig zu sein, denn bei meinen Untersuchungen h abe ich sie nur in dem Material von folgenden
Fundorten angetroffen: Sumpf nahe dem Ufer des Ikapo-Sees (86); mit Wassernuß bedeckte Stelle
des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (93); Bura-Sumpf (119).
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen im Habitus mit, demjenigen überein, welcher W.
L i l l j e b o r g auf Taf. 74. Fig. 6. abgebildet h a t (Taf. 6. Fig. 14), in der feineren S truktur der.
Sehale aber zeigt sich einige Abweichung; bei einem Teil ist nämlich die Schale unliniert, aber fein
granuliert, bei einem ändern Teil liniert und der Raum zwischen den Linien mit gedrängt stehenden
feinen Linien geziert oder fein punktiert.
Die Lippenlamelle stimmt im ganzen mit den europäischen Exemplaren überein, weist indessen
kleinere oder .größere individuelle Verschiedenheiten auf (Taf. 6. Fig. 15. 17).
Das Postabdomen ist gegen das distale Ende verengt, der Hinter-, bezw. Rückenrand fast
gerade (T a i 6. Fig. 18), am postanalen Rande erheben sich 10—11 kleine Dornen, von welchen die
an d er distalen Spitze stehenden zwei länger sind als die übrigen und die darauffolgenden werden nach
Oben allmählich kürzer. In der Zahl der Dornen weichen die afrikanischen von den europäischen
Exemplaren ab, denn bei letzteren is t lau t W. L i 11 j e b o r.g das Postabdomen mit 20—21 Dornen
an jeder Seite bedeckt, sie erinnern daher in dieser Hinsicht mehr an Pleuroxus similis Vävr.
230. P l e u r o x u s s i m i l i s Vävr.
Taf. 6. Fig. 19—32.
Pleuroxus similis G. O. S a r s 33. p. 79. Taf. 11. Fig. 7. a. b.
Bislang war diese Art bloß aus Südamerika bekannt, woher sie W. V ä v r a beschrieben und woher
sie auch G. O. Sa r s und E. v. D a d a y verzeichneten. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa,
ist die Art nicht häufig; bei meinen Untersuchungen habe ich sie bloß in dem Material von folgenden
Fundorten angetroffen: Tümpel in Unika (102); Überschwemmungsbucht des Mbasi-Flusses (92);
mit Wassernuß bedeckte Stelle des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung in den Nyassa (93); un bekannter
Fundort (116).
Unter den mir vorliegenden Exemplaren fanden sich solche, die im Habitus an die von W.
V ä v r a beschriebenen patagonischen erinnern (Taf. 6. Fig. 23), allein auch solche, die mit dem
von G. O. S a r s abgebildeten und noch mehr mit Pleuroxus trigonellus übereinstimmen (Taf. 6. Fig. 19),
denn der Kopf desselben is t viel tiefer gesenkt als an dem S a r s sehen Exemplar.
Der R ückenrand der Schale ist entweder stärker vorspringend, oder stumpfer bogig, je nachdem
in der Bruthöhlung Eier sind oder nicht. Der H interrand ist bald kürzer, bald etwas länger als y 8
der größten Schalenhöhe. Der hintere untere Winkel ist etwas gerundet und an beiden Seiten mit
2—3, nach hinten gerichteten Zähnchen besetzt. Der Bauchrand ist in der hinteren Hälfte gerade,
in der vorderen bogig, nach vorn abschüssig und an der Basis der Borsten mit kurzen Zähnchen versehen
(Taf. 6. Fig. 19, 23). Die Schalenoberfläche ist entweder retikuliert und die Felderchen regelmäßig
rechteckig, fein punktiert (Taf. 6. Fig. 20), oder liniert und der Raum zwischen den Linien
granuliert (Taf. 6. Fig. 19).
An dem Lippenanhang ist das untere Ende stumpf gerundet, im Verhältnis ziemlich breit
und kurz (Taf. 6. Fig. 4).
Das Postabdomen ist gegen das distale Ende schwach verengt, der Hinter- bezw. Rückenrand
gerade, mit 10—12 Dornen an jeder Seite besetzt, die nach oben allmählich kürzer werden, an den
oberen zeigen sich zudem auch 1—2 feine Häkchen (Taf. 6. Fig. 22). Die Endkralle ist entweder einfach
und schwach gebogen, oder etwas S-förmig gekrümmt, wie bei Pleuroxus trigonellus.
Hier möchte ich bemerken, daß die von W. V ä v r a und G. 0 . S a r s beschriebenen Exemplare
von Pleuroxus similis, sowie auch die vorstehend skizzierten dem Pleuroxus trigonellus in hohem
Maße ähnlich sind sowohl im Habitus, als auch in der Struktur des Postabdomens, u. z. derart, daß
man die beiden Arten ohne weiteres vereinigen könnte, wenn sie nicht in der Form des Lippenanhanges
eine auffällige Verschiedenheit zeigte, insofern dieselbe bei Pleuroxus trigonellus gegen das untere
Ende allmählich verschmälert ist, spitz endigt und in gewissem Grade sichelförmig erscheint.
Gen. Leptorhynckus Herr.
Ziemlich allgemein verbreitete Gattung, aus Afrika aber wurde bisher nur eine Art (Älona
rostrata C. K.) von W. W e 11 n e r konstatiert. Bei meinen Untersuchungen habe ich gleichfalls
nur diese Art beobachtet.
231. L e p t o r h y n c h u s r o s t r a t u s (C. K.)
Taf. 6. Fig. 24. 25.
Leptorhynchus rostratus E. v. D a d a y 7. p. 169. Taf. 10. Fig. 24. 25.
Diese Art besitzt eine allgemeine geographische Verbreitung und ist aus Afrika schon seit den
Aufzeichnungen von W. We l t n e r bekannt. In den Gewässern der Umgebung des Nyassa zählt
sie zu den selteneren Arten; ich habe sie nämlich nur in dem Material aus einem Tümpel in Unika
(102) angetroffen, allein auch hier nicht häufig.
Die mir vorliegenden Exemplare stimmen im Habitus teils vollständig mit den südamerikani-
sohen überein, teils variieren sie ein wenig, d. i. der Bauchrand der Schale ist in der Mitte bisweilen
schwach eingebuchtet.