(Taf. 10. Fig. 10). Der Hinterrand ist spitziger gerundet als der Vorderrand und h a t einen Kutikulasaum,
aber keinen Porenkanalgürtel. Der Bauchrand ist in der Mitte schwach vertieft und bildet
vor der Vertiefung einen merklichen Vorsprung (Taf. 10. Fig. 10).
An der linken Schale erscheint der Vorderrand nicht so hoch als an der rechten Schale, ist
etwas spitzer gerundet, mit breitem K utikulasaum und ohne Porenkanäle, allein in einem regelmäßigen
Bogen zeigt sich eine Reihe kleiner Pünktchen, auf welchen je eine Borste entspringt, und in dieser
Hinsicht is t die linke Schale verschieden von der rechten (Taf. 10. Fig. 15). Der Rückenrand ist in
der Mitte etwas höckerig, allein die Schalenwand erhebt sich hier nicht kämmchenförmig wie an
der rechten Schale. Der Hinterrand is t so hoch wie der Vorderrand und fast ebenso gerundet, der
Kutikulasaum ist schmäler als an der rechten Schale. Der B auchrand ist vor der Mitte kaum merklich
vertieft, fast gerade (Taf. 10. Fig. 9).
Von oben gesehen haben die Schalen die Form eines Eies (Taf. 10. Fig. 11)^ dessen größter
Durchmesser in der Mitte liegt, das hintere Ende ist gerundet, das andere dagegen gespitzt, die rechte
Schale ist nahe zum vorderen Ende etwas vertieft, die linke Schale hingegen gleichmäßig gewölbt
und erscheint demzufolge breiter, ist aber nicht länger als die rechte Schale (Taf. 10. Fig. 11).
Die Schalenwandung erscheint strukturlos, is t aber spärlich behaart, die Färbung
bläulichgrün.
Das zweite A ntennenpaar stimmt im ganzen überein m it dem der übrigen A rten dieser G attung;
das Bündel der Schwimmborsten reicht bloß bis zum distalen Ende der Endkrallen.
An dem vorletzten ersten und zweiten Glied des Palpus mandibularis zeigt sich ein spitz
endigendes, fein behaartes T aststäbchen und das letzte Glied ist etwas länger als b reit (Taf. 10. Fig. 12).
Am Palpus maxillaris ist das letzte Glied länger als breit, zylindrisch, überall gleich dick, die
zwei kräftigen Dornen des ersten Kaufortsatzes sind gezähnt.
An dem Taster der Maxillarfüße ist die mittlere Endborste länger als die beiden anderen.
Am ersten Fußpaar ist das vorletzte Glied länger als das voranstehende, die Oberfläche aller
Glieder unbehaart. Die Endkralle ist sichelförmig gekrümmt, fast so lang wie die vier letzten Fußglieder
(Taf. 10. Fig. 13).
In der Struktur des zweiten Fußes zeigt sich keine Verschiedenheit.
Die Furcalanhänge sind gleichförmig, das distale Ende etwas gebogen, ziemlich schmal, der
Hinterrand fein behaart, die B orsten aber in 5—6 Gruppen v erteilt und am distalen Ende jeder Gruppe
s itz t ein kleiner Dom, ausgenommen die letzte Gruppe, an deren äußerster Grenze die Seitenborste
aufragt (Taf. 10. Fig. 8). Die Endkralle ist kaum merklich gebogen, fast gerade, erreicht nahezu die
halbe Länge der Furcalanhänge und ist fein gezähnt. Die Nebenkralle ist gerade, länger als 2/3 der
Endkralle. Die Seitenborste sehr kurz und erreicht kaum */* der Länge der Nebenkralle.
Der Eierstock ist sehr lang, entspringt nahe dem Rückenrand der Schale und ist 7-förmig
gekrümmt.
Schalenlänge 1.2— 1.4 mm, größte Höhe 0.7—0.8 mm, größter Durchmesser 0.65—0.8 mm.
Fundorte: Kilima-Ndjaro (118) und Bura-Sumpf (119), von woher mir mehrere Exemplare
Vorlagen.
Durch die S truktur der Schalen bildet diese Art gleichsam einen Übergang zu dem Subgenus
Cyprinotus, unterscheidet sich jedoch durch die Struktur des vorletzten Gliedes des Palpus maxillaris
wesentlich von demselben. Im übrigen erinnert diese Art hinsichtlich der S truktur der Schalen auch
an die südamerikanische Cypris variegata S a r s . Übrigens halte ich es nicht für ausgeschlossen,
daß Cypris Vavrai G. W. M ü 11. und die oben beschriebene Art in sehr naher Verwandtschaft zueinander
stehen und letztere eventuell n u r eine Lokalvarietät derselben bildet.
270. E u c y p r i s H a l y i (Brady).
Taf. 10. Fig. 16—21.
Cypris Halyi S t . G. B r a d y 6. p. 229. Taf. 38. Fig. 15—17.
Bisher war diese Art bloß aus Ceylon bekannt, von wo sie S t . G. B r a d y 1885 beschrieben
hat. Bei meinen Untersuchungen habe ich nur in dem Material aus dem Kilima-Ndjaro-Gebiete
(118) einige Weibchen gefunden.
Die Schalen haben von der Seite gesehen mehr oder weniger die Form einer Niere, sind aber
in geringem Grade voneinander verschieden.
An der rechten Schale (Taf. 10. Fig. 17) erscheint der Vorderrand etwas niedriger und spitziger
gerundet als der Hinterrand und steigt ziemlich steil zum Rückenränd empor, h a t weder einen Kutikulasaum,
noch einen Porenkanalgürtel. Der Rückenrand der Schale ist vor der Mitte merklich höckerartig
vorspringend, hier aber dessenungeachtet stumpf gerundet, nach hinten schwächer abschüssig
als nach vorn und bildet mit dem Hinterrand einen nicht merklichen Winkel (Taf. 10. Fig. 17). Der
Hinterrand ist gleichmäßig gerundet, geht unbemerkt in den B auchrand über und zeigt weder einen
Kutikulasaum noch einen Porenkanalgürtel. Der Bauchrand ist vor der Mitte kaum merklich vertieft,
fast gerade.
An der linken Schale (Taf. 10. Fig. 18) ist der V orderrand höher als der H interrand, gleichmäßig
stumpf gerundet, im übrigen der rechten Schale gleich. Der Rückenrand bildet zwar keinen Höcker,
ist aber dennoch im vorderen Viertel am höchsten und läuft von hier schwach abschüssig zum Hinterrand.
Der Hinterrand ist spitz gerundet, in der oberen Hälfte abschüssiger als in der unteren Hälfte,
weder Kutikulasaum noch Porenkanalgürtel sind vorhanden. Im vorderen Drittel des Bauchrandes
zeigt sich eine kaum wahrnehmbare Erhöhung (Taf. 10. Fig. 18), ist aber vor und nach der Erhöhung
schwach vertieft.
Von oben oder unten gesehen haben die zwei Schalen die Form eines breiten Kahns, dessen
größter Durchmesser in die Mitte fällt, die beiden Enden sind gleich gespitzt (Taf. 10. Fig. 19).
Schalenlänge 1.5—1.7 mm, größter Durchmesser 0.75—0.8 mm.
An der Schalenwandung zeigen sich kleine stäbchenförmige Erhöhungen, die verschieden geformte,
bald rhombische, bald fünf- oder sechseckige oder polygone Felderchen umschließen und mit der
Längsachse sich aneinander reihen. Sie bilden ein auffälliges Merkmal dieser Art (Taf. 10. Fig. 20).
Am zweiten Antennenpaar ist das letzte Glied relativ lang und dünn, wogegen die Endkrallen
kurz sind (Taf. 10. Fig. 21). Das Bündel der Schwimmborsten erreicht nicht ganz das distale Ende
der Endkrallen.
In der Struktur der Mandibeln und Maxillen, sowie der Maxillarfüße und der zwei Fußpaare
zeigt sich keinerlei bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Die zwei kräftigen D ornen am ersten Maxillar-
kaufortsatz sind gezähnt.
Die beiden Furcalanhänge sind ziemlich breit, fast gerade, an der Basis breiter, der Hinterrand fein
behaart (Taf. 10. Fig. 16). Die Endkralle ist kaum merklich gekrümmt, kürzer als die halben Furcalanhänge.
Die Nebenkralle überragt die halbe Länge der Endkralle und ist fast gerade. Die Endborste
ist sehr kurz, nur wenig länger als V3 der Endkralle und fast ebenso lang ist auch die Seitenborste.
Die Färbung des Tieres vermochte ich nicht zu konstatieren.