übereinstimmen als diese mit den europäischen; immerhin aber stehen die südamerikanischen den
europäischen näher als die ostafrikanischen Exemplare.
Gen. Alona Baird.
Von dieser echt kosmopolitischen Gattung sind aus allen Weltteilen eine oder mehrere Arten
bekannt. Die in Afrika vorkommenden Arten sind seit R. M o n i e z von ailen Forschern aus
verschiedenen Gebieten nachgewiesen worden. Bei meinen U ntersuchungen bin ich ihren R epräsenta
n te n sehr häufig begegnet; dieselben gehörten nachstehenden Arten an.
235. A l o n a p u l c h e l l a King.
Tab 6. Fig. 30—36, Taf. 7. Fig. 1—4.
Alona pulchella L. K i n g 16. p. 260. Taf. 8. 13.
Alona Archeri G. 0 . S a r s 28. p. 53. Taf. 6. Fig. 1—4.
Alona laevissima G. 0 . S a r s 28. p. 59. Taf. 6. Fig. 5—6.
Alona Cambouei G u e r n e - R i c h a r d 13. p. 9. Fig. 10. 11.
Alona Cambouei J . R i c h a r d 24. p. 12 Fig. 5—8.
Alona pulchella G. 0 . S a r s 32. p. 37. Taf. 6. Fig. 3. 4.
Alona Cambouei J . R i c h a r d 25. p. 289. Fig. 35—36.
Alona glabra G. 0 . S a r s 33. p. 55. Taf. 9. Fig. 6. 6a.
Alona Cambouei und patagonica L. E k m a n 9. p. 74.
Alona Cambouei G. 0 . S a r s 34. p. 633. Taf 6. Fig. 6 a—c.
Alona Cambouei E. v. D a d a y 7. p. 172. Taf. 11. Fig. 1. 2.
Alona glabra E. v. D a d a y 7. p. 173. Taf. 11. Fig. 3. 4.
Alona fasciculata E. v. D a d a y 7. p. 177. Taf. 11. Fig. 9—11..
Wie aus dem voranstehenden Synonymen-Verzeichnis hervorgeht, is t diese Art schon seit
1855 bekannt, als sie L. K i n g aus Australien beschrieben hat. Seit dieser Zeit wurde dieselbe von
mehreren Forschern aus verschiedenen Weltteilen u n te r verschiedenen Namen beschrieben. Die
Ursache davon ist darin zu suchen und zu finden, daß die Form der Schale, besonders der Verlauf der
Ränder (Rücken-, Bauch- und Hinterrand) ziemlich stark, die Struktur der Schalenwand aber ganz
außerordentlich variiert, u. z. nicht nur je nach den Fundorten, sondern auch nach dem Alter der
Individuen. Demgegenüber zeigt die Form, S truktur und Bedornung des Postabdomens, Sowie
der Lippenanhang eine so hochgradige Übereinstimmung, daß die von verschiedenen Fundorten
unter anderem Namen beschriebenen Arten unbedingt als Synonyme zu betrachten sind. Auf die
Variabilität der Schalenform und S truktur h a t übrigens schon 1903 G. 0 . S a r s hingewiesen, als er
unter dem Namen Alona Cambouei Rieh, die untereinander abweichenden Exemplare von den
Hawaii-Inseln und Neu-Seeland beschrieben h a t (34). Die Variabilität nach den Fundorten und
Individuen ergeht am eklatantesten aus der Vergleichung der von mir von verschiedenen Fundorten
herrührenden Exemplare, insofern unter denselben fast alle, im obigen Synonymen-Verzeichnis
genannte Arten vertreten sind (cf. Taf. 6. Fig. 30—36, Taf. 7. Fig. 1—11).
Sowohl die aus einer mit Wassernuß bedeckten Stelle des Mbasi-Flusses, nahe seiner Mündung
in den Nyassa (93, 95), als auch die aus dem Bura-Sumpf (113) herstammenden Exemplare stimmen
im Habitus und in der S truktur in so hohem Maße überein mit den von G. 0 ; S a r s (33) und E.
v. D a d a y (7) unter dem Namen Alona glabra Sars aus Südamerika beschriebenen Exemplaren
und weichen in der Schalenform von den ersterwähnten Exemplaren n ur d arin ab, daß ihr Rückenrand
weniger gewölbt ist (Taf. 6. Fig. 30), während bei den letzterwähnten Exemplaren der Hinterrand
•gewölbter erscheint (Taf. 6. Fig. 32); der Bauchrand ist in beiden Fällen gerade und die Schalen-
. Oberfläche fein granuliert, ohne Spur von Linien oder sechseckigen Felderchen. Allein die von mir
untersuchten Exemplare stimmen in der S truktur der Schale auch mit den von J. R i c h a r d
beschriebenen südamerikanischen Stücken überein (17).
Die Exemplare aus einem Tümpel in Unika (102) (Taf. 7. Fig. 2) stimmen in der Schalenform
mit den von G u e r n e - R i c h a r d unter dem Namen Alona Cambouei beschriebenen Exemplaren
von Madagaskar (13) und den von J . R i c h a r d unter demselben Namen beschriebenen palästinischen
Exemplaren überein (70), allein die Schalenwandung ist bloß fein granuliert, ohne eine Spur
der sechseckigen Felderchen.
Die aus einem Sumpf nahe dem Ufer des Ikapo-Sees (86) herstammenden Exemplare (Taf. 6.
Fig. 34) stimmen hinsichtlich der Schalenstruktur m it dem einen der von G. 0 . Sa r s unter dem Namen-
Alona Cambouei aus Neu-Seeland beschriebenen Exemplare (34. Taf. 6. Fig. 6b) und noch mehr mit
den von E. v. D a d a y als Alona fasciculata aus Südamerika beschriebenen Exemplaren (7. Taf. 11.
Fig. 9) überein, die Schalenoberfläche ist nämlich längs gestrichelt und die Zwischenräume, fein
granuliert. In dieser Hinsicht erinnern übrigens meine Exemplare auch an die S a r s i sehen typischen
Exemplare von Alona pulchella King und an Alona Archeri Sars, weichen aber von letzteren darin ab,
daß der Bauchrand der Schale nicht gerade ist, wie bei jenen (cfr. G. 0 . S a r s 32. Taf. 6. Fig. 1.
28. Taf. 6. Fig. 3).
Die Exemplare aus einem Wasserloch bei Firyano (Taf. 6. Fig. 36) stimmen hinsichtlich der
Form und besonders der Struktur der Schale mit den von G u e r n e - R i c h a r d beschriebenen
madagassischen, mit den von J . R i c h a r d beschriebenen palästinischen und den D a d a y sehen
südamerikanischen Exemplaren von Alona Cambouei überein, insofern die Schalenwandung fein
granulierte sechseckige Felderchen auf weist (cfr. G u e r n e - R i c h a r d 13. Fig. 10; J. R i c h a r d
24. Fig. 5. 7.; E. v. D a d a y 7. Taf. 11. Fig. 1).
In der Struktur der Lippenanhänge weichen die mir vorhegenden Exemplare weder untereinander,
noch von den synonymen Formen merklicher ab, d. i. der Vorderrand ist ziemlich bogig,
die untere Spitze aber breit gerandet.
Der infraanale Teil des Postabdomens ist bald länger, bald kürzer, der Hinter- bezw. Rückenrand
aber gerade, die distale obere Spitze in der Regel zugespitzt, fast rechtwinkelig, seltener etwas
gerundet (Taf. 6. Fig. 33. Taf. 7. Fig. 1), der distale Endrand stets gerade geschnitten, bald perpendikulär,
bald schief (cfr. Taf. 6. Fig. 31. 33. 35. Taf. 7. Fig. 1. 3). Am infraanalen H inter- bezw. Rückenrand
erheben sich nach oben allmählich kürzer werdende Dornen, neben welchen in der Regel je ein
kleinerer Dorn oder Borste sitzt. (Taf. 6. Fig. 31. 33. 35. Taf. 7. Fig. 3)., ausnahmsweise gesellen sich
den großen Dornen noch 2—3 kleine Borsten (Taf. 7. Fig. 1). Innerhalb der Reihe der Randborsten
zeigt sich an beiden Seiten eine Längsreihe feiner Haarbündel.
Bei meinen Untersuchungen habe ich nur ein einziges Männchen gefunden, welches in der
S truktur des Postabdomens vollständig übereinstimmt mit dem von G. 0 . S a r s als Alona Archeri
beschriebenen Exemplar, d. i. das Postabdomen is t von der supraanalen Spitze an gleich breit und
an beiden Seiten der Länge nach mit feinen Haarbündeln versehen (Taf. 7. Fig. 4).
Die hier kurz geschilderte hochgradige Variabilität sowie die Verschiedenheit der als Synonymen
betrachteten Formen machen es notwendig, die Merkmale von Alona pulchella King aufs neue festzustellen,
was ich nachstehend in Kürze versuchen will,
Zoologien. H e f t §9, \ 1