
Mittelmeeres, liingewiesen, so die Gattung Lophotes; ein weiteres
Beispiel hierfür dürfte die Gattung Beryx bilden, welche in Madera
ausgezeichnet vertreten ist, indem unter den von mir in Yokohama
gekauften Fischbildern mein eben genannter Freund diese Gattung
mit Bestimmtheit erkannt hat.
S ü s sw a s s e r f is c h e spielen auf dem Fischmarkt eine geringe
Rolle; man sieht von solchen daselbst fast nur Aale,’) anango, die
auch eigentlich nur halbe Süsswasserfische sind, höchstens noch
hie und da einen Wels, námasu, Silurus Japonicus Schleg. Sie sind
aber trotzdem keinesweges wenig zahlreich, weder an Individuen,
noch Arten. Ein Fischteich, Karpfen, koi, Cyprinus haematopterus
Schleg., und Karauschen, funa, enthaltend, bei Yeddo, ist ein
Hauptvergnügungsplatz der Angler unter den vornehmen Bewohnern
der Hauptstadt. In den kleinen Bächen und Wassergräben der
Umgegend von Yokohama fand ich mehrmals einen kleinen Weissfisch
mit rothgesäumter Afterflosse (Capoeta lanceolata Schleg.,
Achilognathus Bleeker), tanango, ferner Bartgrundeln (Cobitis rubri-
pennis Schleg.8), ähnliche, noch kleinere Fische aus der Familie der
Cyprinodonten, metaka genannt, Aplochilus latipes Schifeg. sp., von
oben grünlich, an.den Seiten silbern, und auch Neunaugen (Petro-
myzon Japonicus m.). Bachs- und forellenartige Fische habe ich
i n ’Japan nie gesehen, ausser in den Bilderbüchern, sie scheinen
nur oder doch hauptsächlich auf den nördlicheren Inseln vorzukommen,
wo die Perry’sche Expedition mehrfach solche gefunden,
wie überhaupt die ganze Familie eine nordische ist.
Als B r a c kw a s s e rb ew o h n e r , in den schwach gesalzenen
Canälen um Yokohama lebend, lernte ich zwei Gobius, einen
Sparoiden, Chrysophrys hasta Bleeker, aber auch einen Cyprinoiden,
Carassius Langsdorffii, und junge Aale kennen.
Wie sich schon aus dem Vorhergehenden ergibt, besitzt die
japanische Sprache eine grosse Zahl von Namen für einzelne Fischarten;
schon in der F a u n a Japónica werden viele derselben erwähnt,
aber auch manche der in Yokohama sehr häufig genannten nicht,
z. B. fungo für Tetrodon, same für die Haie, ina für Mugil. Ich
gebe daher, theils zur Bestätigung, theils zur Ergänzung auch für
die Fische in Folgendem ein Verzeichniss der mir vorgekommenen
japanischen Namen, indem ich dabei mit I die in Yokohama gehörten
und nach dem Gehör aufgeschriebenen, mit n die in der
Encyclopädie und verschiedenen Bilderbüchern gefundenen bezeichne
und in Anordnung wie Namengebung im Allgemeinen der systematischen
Reihenfolge in Bleeker’s sechstem Beitrag zur japanischen
Fischfauna in den Acta societatis regiae scientiarum Indo-Neer-
landicae VIH. 1860 folge. Sehr oft fand ich es passend, nur die
Gattungen zu nennen, da die einzelnen Arten derselben entweder
nicht von den Japanern mit eigenen Namen unterschieden werden,
oder doch in den Bildern nicht zu erkennen sind.
P la g io s tom e n (H a ie u n d Rochen).
Haie im Allgemeinen same; Scyllium neko-same I, d. h. Katzenhai,
wie diese Gattung auch im Mittelmeer in alten und
neuen Sprachen nach Katzen öder jungen Hunden genannt
wird; Bleeker gibt für Scyllium Bürgeri die Bezeichnung
tora, d. h. Tiger. Triakis wani-same I, vergl. wawi-same,
Krokodil.
Grosse Haie, wie es scheint, hauptsächlich Lamna Cornubica L.
sp., heissen fuka H oder zusammengesetzt fuka-same H;
Scymnus in Fiuga kara - tono - bou.
Meerengel, Squatina Japonica Bleek., käs’-same I.
Hairochen, Rhinobatus, kensame I (Säbelhai?) in der Fauna Japonica
steht kemei (ken-jei, Säbelrochen?).
Zitterrochen, Torpedo (Astrape) Japonica Schleg., shibireil, ver-
muthlich sibiri-jei, lahm- (machender) Rochen.
Stachelrochen, Trygon., aka-jei, abgekürzt akai, I, H, rother
Rochen.
Eigentliche Rochen, Raja, keno-jei H.
Seekatze, Cliimaera monstrosa L., gin-same I, Silberhai.
Ganoiden.
Störe finde ich in keinem japanischen Bilderbuch, obwohl ich
einen solchen (Gruppe Antaceus Gray, vielleicht Acipenser
Chinensis Gray), schlecht getrocknet, angeblich aus Japan
stammend, bei einem Missionär in Nangasaki gesehen habe.
Den chinesischen Schwertstör, sin (Polyodon gladius mihi), hat
die japanische Encyclopädie aus der chinesischen entlehnt,
aber offenbar mit dem Schwertfisch (Xiphias L.) confundirt,
indem sie ihn Steuerdurchbohrer nennt und angiht, dass
er im Frühjahr blind werde.