
von ähnlichem Aussehen, Platydactylus monarchus Schleg. und
Hemidactylus mutilatus AViegm. Im Freien lebt auf Amboina nicht
selten eine graue Art mit schön weissein vorn gegabelten Rücken-
streifeu, Platydactylus vittatus Houtt. sp., als tjitjak-traban von
meinem Diener bezeichnet, schon vom alten Valentyn als Pandang-
eidechse erwähnt, indem er sie auf den Blättern von Pandanus fand.
Nur auf Borneo erhielt ich den sonderbaren, durch einen seitlichen
Hautsaum ausgezeichneten Platydactylus (Ptychozoon) homalo-
cephalus Grev., welcher übrigens nach Kuhl’s Angabe auch auf Java
und zwar wie andere Geckonen in den Häusern lebt.
Die Eidechsen des Archipels, im allgemeinen Aussehen und
der Lebensweise unsern deutschen Eidechsen der Gattung Lacerta
vergleichbar, sind nur zum kleinsten Theil denselben auch zoologisch
nächst verwandt, wie der lebhaft gestreifte Tachydromus sexlineatus
Daud., den drei grossen Sunda-Inseln gemeinsam — ich fand ihn
im Innern von Sumatra und Borneo, bei Tibingtingi und Bengkayang,
am "Waldrand zwischen niederm Gesträuch, und er rechtfertigte
seinen Namen »Schnellläufer» hinreichend, indem er mir mehrmals
glücklich entwischte. Den Molukken scheint diese Abtheilung der
Eidechsen gänzlich zu fehlen. Weit häufiger an Individuen und
zahlreicher an Arten durch den ganzen Archipel sind aber die auch
auf der Bauchseite mit kleinen Schuppen bedeckten S e in c o id e n ,
vom Habitus der vierfüssigeu raschen Eidechse zu dem der un-
behülflichen Blindschleiche wechselnd, meist oben bronze-glänzend
und sehr oft mit streifiger Zeichnung, die grösseren eidechsenähnlichen
von Malaien bingkarong genannt, so namentlich Euprepes
carinatus Schneid, sp. (= Tiliqua rufescens Shaw sp., Gray, =
Eupr. Sebae D. B.), mit drei Kielen auf jeder Rückenschuppe", den
ich wie auf Siam, so auch auf den drei grossen Sunda-Inseln Sumatra,
Java und Borneo erhielt, und auf Amboina am Meeresstrand
selbst haschte, wo ich denn in seinem Magen eine kleine Garnele
(Palaemon) fand, welche er unter dem Meeresauswurf gefunden.
Ebenda fand ich einen kleineren raschen Scincoiden mit röthlichem
Schwänze, Heteropus Schlegelii Peters, auf den Steinen bis dicht
an den Rand des Seewassers vordringend. Häufiger auf Amboina
und Buru, zuweilen selbst in den Häusern, ist der ebenso kleine
und ebenso gewandte aber hübschere Euprepes cyanurus Less.,
durch drei blassgrüngelbe Längsstreifen auf dem Rücken und die
himmelblaue Farbe des Schwanzes ausgezeichnet; im westlichen
Theil des Archipels scheint er ganz zu fehlen, während seine Verbreitung
nach Osten mindestens bis Neuguinea sich erstreckt. Zu
Wahai auf Ceram erhielt ich eine neuholländische Riesenform von
Scincoiden, Cyclodus flavigularis Wagl. (carinatus Günth.) und man
sagte mir dort, dass er entsetzlich giftig sei, ein Wahn, der wohl
nur der plumpen ungefälligen Gestalt des arglosen Thieres seinen
Ursprung verdankt. Es ist dieses eine der grössern und auffälligen
Thierarten der grossen Insel Ceram, welche dem anliegenden kleinen
Amboina fehlen, wie unter den Vögeln der Kasuar, unter den Landschnecken
Helix ungulina, daher wohl schon öfters aus zweiter
Hand über Amboina nach Europa gebracht, ohne dass man hier
recht wusste, wo es zu Hause sei. Eine weitere australische Form
des östlichen Archipels ist der augenlidlose Cryptoblepharus Bou-
tonii D. B., den ich auf Amboina fand, und den das Leidner Museum
aus Timor besitzt. Die mehr cylindrischen kurzfüssigen Lygo-
somen, in einzelnen Arten über den ganzen Archipel zerstreut, bilden
den Uebergang zu den ganz regenwurmförmigen Scincoiden, welche
in unserm Gebiet nur durch die Gattung Dibamus D. B. und die
ihr sehr ähnliche neue Typhloscincus Peters50) vertreten sind;
letztere brachten mir meine Bootsleute auf Ternate, denen ich für
dergleichen Thiere zuvor gute Bezahlung versprochen, zusammen mit
ächten Typhlops, T. braminus und flaviventris Peters, unter dem
Namen ular-besi, Eisenschlange, auch ular-minjak, Oelschlange,
wegen der glänzend stahlgrauen Farbe der Thiere; sie fanden dieselben
im Walde, in lockerm Humus, wie bei uns die Regenwürmer.
Unter den S c h la n g e n sind zuerst zu erwähnen die Riesenschlangen
des Archipels, die javanische ular-sawa, Reisfelderschlange,
nach ihrem Aufenthalt genannt, Python molurus L. =
tigris Daud. = bivittatus Kuhl., Schleg. und der durch den ganzen
Archipel verbreitete P. reticulatus Schneid. = Schneiden Schleg.,
ular petola auf Amboina genannt, woraus die Zoologen das pseudolateinische
Wort petholatus als Ausdruck für die ähnlich bunte
Zeichnung anderer Schlangen-und selbst ConchylienJ(Turbo petholatus
Linné) gemacht haben. Die Grösse der ersten übersteigt nicht
leicht 20, die der zweiten selten 10—15 Fuss. Der alte Valentyn,
welcher selbst die letztere in seinem Hause auf Amboina hatte, erzählt,
wie »sie die Ratten gar nett zu fangen weiss; sie lässt die- ^
selben ohne sich zu rühren über ihren Leib laufen, aber wenn sie
von dem Kopf wegspringen, schnappt die Schlange zu und weg ist