
ANMERKUNGEN.
1) Prof. B e y r i c h »Ueber eine Kohlenkalk-Fauna von Timor« in den Abhandlungen
der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1864, 4to., nach Materialien,
welche ich auf unserer Expedition von Dr. Schneider für die Königl. Sammlungen
erhalten habe.
2) Dr. Sal. Müller (in Verbindung mit H. Schlegel und W. de Haan), Zoologie
der nederlandsche overzeeische besittingen, Leiden 1839— 1843, mit 102 kolorirten
Tafeln. Ein Auszug davon in Erichson’s Archiv für Naturgeschichte, Jahrgang XII.,
1846, S. 109 — 128, und in Oken’s Isis 1840, S. 436.
3) Alfr. Rüssel W a l l a c e zuerst in einem Brief aus Batjan, März 1859 an Dr.
Sclater, veröffentlicht in dessen ornithologischer Zeitschrift »Ibis« Oktober 1859,' dann
in mehreren Aufsätzen über einzelne Thiergruppen des Archipels, und endlich in
seinem grösseren Werk »the Malay Archipelago«.
Prof. W. Pe te rs über die Arten der Gattung Pteropus in den Monatsberichten
der Königl. Akademie der Wissenschaften, 1867, S. 319 ff.
4) Eine kurze Besprechung der zoologischen Literatur des indischen Archipels,
der auch ich im Obigen manche Einzelheit entnommen, dürfte hier nicht ganz unangemessen
sein. Aus der älteren Zeit sind nur zwei Naturforscher zu nennen:
G e o r g E b e r h a r d R u m p h , gebürtig aus Hanau und lange Zeit »Oberkaufmann«
in Amboina, wo er 1702 in einem Alter von 75 Jahren gestorben. Sein Werk,
d’ambomsche rariteitkamer, 1699 im Manuskript nach Holland geschickt und daselbst
1705 zü Amsterdam in Folio gedruckt, gibt eine interessante und an eigenen
Beobachtungen reiche Beschreibung der ah den K üsten von Amboina und in den benachbarten
Gegenden gefundenen Crustaceen, Echinodermen und einiger ändern niedern
Seethiere, diese im ersten Buch unter der Benennung »weiche Schalfische« zusammengefasst,
sodann eine ähnliche noch etwas ausführlichere der Conchylien im zweiten
Buch, während das dritte Mineralien, Versteinerungen und »andere seltsame Sachen«
.(z. B. Bezoarkonkretionen, Ambra, alte Steingeräthe) behandelt. Als faunistische
Quelle ist er insofern mit Vorsicht zu benutzen, als in Holland manche Abbildungen
und 'einige Zusätze beigefügt wurden, die nicht alle ostindische Vorkommnisse betreffen.
Aus dem gedruckten T e x t sind dieselben leicht zu erkennen, und auch in
den Abbildungen sind diese Figuren meist mit Nummern, nicht mit Buchstaben bezeichnet
(Ausnahme auf Tafel.34). Es folgt daraus, dass eine noch so unzweifelhafte
Abbildung in diesem Werke nichts für das Vorkommen der betreffenden Art in Ostindien
beweist, wie manche späteren Compilatoren angenommen haben, sondern immer
hiefür e rst der Text zu vergleichen ist. Es gibt noch eine spätere abgekürzte. Ausgabe
desselben, unter dem Titel Thesaurus imaginum, Haag 1739, und eine deutsche
Uebersetzung des konchyliologischen Theils durch Chemnitz, Wien 1766 fol., mit
theilweise etwas veränderten Abbildungen. Ein zweites noch grössei es Foliowei k
desselben Verfassers, Herbarium Amboinense, het amboinsche Kruidboek, erst nach
seinem Tode durch Burmann veröffentlicht, enthält in seinem sechsten Bande, 1750
erschienen, die damals noch für Pflanzen gehaltenen Korallen.
Bald nach Rumph schrieb F’ranz V a l e n t y n , evangelischer Prediger in Amboina,
ein grosses Werk in fünf Foliobänden Oud en nieuw Oost Indien (A lt- und Neu-
Ostindien), das Geschichte., Geographie und Statistik der damaligen holländischen
Besitzungen im indischen Archipel behandelt; es bildet insofern ein Seitenstück und
eine Ergänzung zu Rumph, als der dritte Band, 1726 erschienen, S. 263t-.297 Ver-
handeling der dieren van Amboina, S. 297—329 Verh. der Vogelen, S. 330 346
Verh. der Waterdieren und S. 347 — 510 ' Ongemeene Visschen van Amboina manche
interessante Bemerkungen über Vorkommen und Lebensweise von Säugethieren, Reptilien,
Insekten und Vögeln, sowie Namen und Farbenbeschreibungen .von 525 Fischarten
gibt, von denen die meisten nach den beigegebenen für. unsere jetzigen Begriffe etwas
zu kleinen und rohen Abbildungen noch systematisch erkennbar sind. Dieselben
Fischabbildungen wurden später 1754 von L. Renard in einem eigenen W erk e.v e röffentlicht.
Eine kleine Abhandlung über Schalthiere in demselben Band, öfters auch
gesondert im Buchhandel, enthält auf säubern Kupfertafeln eine Reihe von Conchy-
liën, gleichsam als Supplement zu Rumph, doch auch wieder nicht-ostindische darunter;
der Text hiezu ist sehr mager und dilettantisch, durchaus vom Standpunkt, des
Raritätensammlers. Auch hiervon gibt es eine deutsche Uebersetzung. In der n eu en ,
von Dr. S. Keyzer besorgten Ausgabe des Valentynschen Werkes in 8vo., Haag
1856, sind gerade die naturhistorischen Kapitel als veraltet weggelassen. Freilich
sind sie d a s, aber dieses Werk is t neben dem von Rumph und einem altern unbe- .
deutenderen des Arztes B o n t iu s in Batavia, historia naturalis et medica Indiae
orientalis 1658, .längere Zeit die Hauptquelle für die Kenntniss der Thiere des
Archipels gewesen.
E rst in dem letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts zeigte sich wieder neue
wissenschaftliche Regsamkeit, und zwar je tz t der Veränderung des politischen und
merkantilischen Schwerpunkts gemäss in Batavia; es entstand dort die Bataviaasche Ge-
nootschap van Künsten en Wetenschappen, 1779, welche eine Zeitschrift herausgab,
in deren ersten Bänden einer der Stifter, He rr von Wurmb, 1775 1781 in Batavia
L mehrere zoologische Aufsätze veröffentlichte, unter anderm über einen grossen Orang-
utan aus Borneo. Ungefähr um dieselbe Zeit kamen die ersten lebenden. Exemplare
solcher Affen nach Holland, wo sie Gegenstand eingehender Arbeiten von Vosmaer
1778 und Camper 1782 wurden; 1793 folgten die ersten Beschreibungen des suma-
tranischen Nashorns durch englische Beamten in Benkulen.
Is der kurzen Zeit der englischen »Zwischenherrschaft« 1811 — 18Î6 nahmen die
naturgeschichtlichen Untersuchungen durch das Interesse und eigene Forschungen des
, ■ Gouverneurs Sh' Stamford Raffles, später in Benkulen und Gründer von Singapore,
sowie durch den Naturforscher von F'ach, Thomas Horsfield, einen weiteren Aufschwung,
namentlich in Betreff d er Säugethiere und Vögel sowohl Java’s als Sumatra’s ;
die Resultate sind niedergelegt in dem X1IT. Band der Transactions of the Linnean
society 1821 und 1822, in Horsfie'ld’s zoological researches in J ava , Irnndon, 4to.,
J821 1828. ferner in einem naturgeschichtlichen Anhang zu Raffles’s Lebensbeschrei