
flössen und die bei ihm sehr langen freien Strahlen unter denselben
an der Basis gelblichrotb, weiterhin schwarz.
Auch R o c h e n dürften weit die Flüsse hinaufgehen, wenigstens
sagte mir Dr. Hunnius in Sintang, dass dort zuweilen solche
Vorkommen, wahrscheinlich Stachelrochen (Trygon); vorsichtiger
muss man-ähnliche Angaben über Haifische aufnehmen, da möglicherweise
grosse Exemplare der eben erwähnten Polynemus von
Laien für solche gehalten werden könnten.
Diesen Fischen, die, obwohl marinen Familien angehörig, weit
im Innern des Landes beständig oder doch zeitweise Vorkommen,
mögen als dritte Kategorie diejenigen gegenübergestellt werden,
welche ich nur in der Küstengegend, namentlich zu Pontianak und
Singkawang, lebend gesehen oder doch frisch erhalten; von einigen
weiss ich gewiss und von der Mehrzahl ist zu vermuthen, dass- sie
in wirklich süssem Wasser gefunden werden, aber doch habe ich
sie weiter aufwärts nicht mehr zu Gesicht bekommen, auch da nicht,
wo ich längere Zeit verweilte und viel Süsswasserfische erhielt, wie
z. B. in Mandhor und Sintang, daher möchte ich schlieSsen, dass
-sie mehr oder weniger streng auf die Küstengegend beschränkt sind.
Hierher gehören Scatophagus, Mugil, die Gobioiden und Blennioiden.
S c a to p h a g u s Argus L., ein Stachelflosser aus der Familie
der Schuppenflosser (Squamipennes oder Chaetodontidae), malaiisch
keper oder kiper, gelblichgrau mit zahlreichen kleinen rundlichen
Flecken von brauner oder schwärzlicher Farbe, ist im Kapuasstrom
bei Pontianak nicht selten. Da er von Bengalen bis zu den Molukken
verbreitet ist, was bei ächten Süsswasserfischen nicht vor-
kommt, selbst bei Tahite, gefunden sein soll,53) so ist er wohl als
Meerfisch zu betrachten, der nur ein wenig in die Flüsse heraufkommt.
Nicht mehr Süsswasserfisch ist vielleicht eine andere Gattung
derselben Familie, der S p r itz f is c h , Toxotes. jaculator, malaiisch
ikan sumpit, Blasrohrfisch, durch seine Kunst, Insekten auf
einige Entfernung herabzuspritzen, berühmt; doch weiss ich keinen
Fall, dass er wirklich im Binnenlande gefunden worden , wohl aber
soll auch er von Bengalen bis zu den Molukken und Neuguinea
verbreitet sein.54)
M ugil, Meeräsche, holländisch harder, englisch grey mullet,
malaiisch belanak oder gadeh, auf den Molukken goru oder grua;
diese Gattung verhält sich im indischen Archipel ähnlich wie in
Europa, sie lebt hauptsächlich an Flussmündungen und in Lagunenbildungen,
kommt aber auch gelegentlich in süsses Wasser herauf,
ohne jedoch die Küstengegend zu verlassen. Auf den kischmärkten
ist sie meist reichlich vertreten.
G o b io id e i, Meergrundeln. Ebenfalls - wie in Südeuropa
ist auch im indischen Archipel die Gattung Gobius noch im Brackwasser
und auch in rein süssem Wasser vertreten, doch fand ich sie
nur in der Küstengegend. Ausgezeichnet durch seine hochgelhß
Farbe, mit breiten schwarzen Querbändern und dazwischen schwarzen
Punkten, also die Färbung unseres Erdsalamanders, ist Gobius xan-
thozonus im süssen Wasser des Kapuasstromes bei Pontianak, aber
noch unter dem Einfluss von Ebbe und 1 luth. Entschiedenere Süsswasserarten
enthält die Gattung Eleotris, mit einander sehr genäherten,
doch noch getrennten Bauchflossen und punktirter Zeichnung der vertikalen
Flossen, worunter zwei weit von einander getrennte Rückenflossen;
der Körper braun, einfarbig oder marmorirt; ich sah sie
zwar auch nur in der Küstengegend, wenn auch in rein süssem
Wasser, sowohl in Borneo bei Pontianak, als in Sumatra bei Pa-
lembang, aber Dr. Thepass schickte auch von Sintang, also aus
dem Binnenlande von Borneo, eine Art, Eleotris marmoratä, an
Bleeker, und ebenso kennt man auf ändern Ingeln Gobioiden in rein
süssem Wasser, z. B. Sicydium cynocephalum im Flüsschen Tji
kadjang auf Java, über 3000 Fuss hoch über dem Meer.55) ■
Ganz charakteristisch für die Brackwasserregion sind aber
wiederum die S p r in g f is c h e , Periöphthalmus und Boleophthalmus,
malaiisch blodok, in Singapore auch lisa, kenntlich an dem schmalen
Kopf, den hochstehenden einander sehr nahen Augen und den wie
auf einem besondern Aermchen sitzenden Brustflossen. Diese Fische
sieht man häufig auf Schlammflächen nahe den Flussmündungen einhergehen
— mau kann es kaum anders bezeichnen. Wenn ungestört,
sind sie dabei fast immer über Wasser und kriechen durch
gleichzeitiges Yorsetzen beider Brustflossen, während der Rumpf
in diesem Moment auf die Bauchflosse gestüzt, sich etwas erhebt;
dann werden die Brustflossen in den weichen Grund eingedrückt,
dadurch fixirt und durch die Armmuskeln der Rumpf nachgezogen;
damit ist ein Schritt gemacht. So geht es ruckweise, doch langsam
und geräuschlos vorwärts; die Rückenflosse ist dabei oft hochgehoben.
Auf ganz weichem Grunde hinterlassen sie dabei als Spur eine sanft
wellenförmig gebogene Linie mit paarweise einander gegenüberstehenden
queren Eindrücken zu beiden Seiten. Solche Spuren sah