
bung und in den neuerdings erschienenen Catalogen der durch beide so bereicherten,
man könnte fast sagen gegründeten zoologischen Sammlungen der ostindischen Compagnie
(catalogue of the Mammalia of the Museum of the Hon. E a s t-In d ia Company,
London 1851, 8vo., von Horsfield, Birds voil F r. Moore, Bd. I. und II. 1856 — 58,
Bd. II. Lepidoptera Bd. I. 1856). Die in doppelter Beziehung erneute holländische
Herrschaft legte — und es ist das hauptsächlich Verdienst des General-Gouverneurs
Baron van der Capellen, 1816 — 1826 — grossen W erth auf die naturgeschichtliche
Durchforschung ihres Gebietes durch eigene Fachgelehrte und berief nacheinander
folgende Naturforscher und m ehr oder w eniger spezielle Zoologen aus Europa nach Java:
Caspar Georg Carl, R e in w a r d t , 1816— 21 auf J ava , machte 1821 eine Reise nach
Bima, Timor, Banda, Amboina, Te rna te , Gorontalo und Manado, kehrte
später nach Europa zurück und starb als Professor in Leiden 1854.
J. C. v a n H a s s e i t , nach kurzem Aufenthalte in Java 8 . September 1823 gestorben.
Briefe und Berichte über seine Beobachtungen in der holländischen Zeitschrift
K o n st- en L e tte r-b o d e 1823 und 1824.
Heim*. K u h l , September 1821 gestorben.
Heinr. B o i e , aus Kiel, 1825, ebenfalls bald gestorben.
M a c k lo t , machte 1828 mit Sal. Müller die Expedition nach Timor und Neuguinea
mit, wurde 1832 bei einem Aufstande der Chinesen in Batavia ermordet.
F o r s t e n , besuchte Celebes und die Molukken, gestorben 3. Januar 1843 zu
Amboina.
Sal. M ü l l e r , vergl. dessen oben angeführtes Werk.
Franz J u n g h u h n aus Eisleben, vorwiegend Botaniker und Geognost, kam 1837
nach Java und wurde, da die eigene Kommission für Naturwissenschaften
aufgehoben wurde, als Inspektor der Chinarinde-Anpflanzungen auf Java
angestellt, wo er 1864 starb. Bekannt sind seine drei grösseren Werke,
die sowohl in holländischer als deutscher Sprache erschienen sind: Topographische
und naturwissenschaftliche Reisen durch Java. Magdeburg, 1845.
gr. 8vo., mit Atlas von 38 Tafeln und 2 Karten. Java, seine Gestalt,
Pflanzendecke und innere Bauart. Dresden 1852— 54. 8vo., mit Atlas von
11 Tafeln. Die Battaländer auf Sumatra. Berlin 1847. 8v o ., mit 19 Tafeln.
Während von den früheren Sammlern auf Amboina hauptsächlich die fremdartigen
Gestalten der Meerthiere bevorzugt wurden, wandte, sich auf den grossen
Inseln das Interesse der Forscher zunächst den höheren Wirbelthieren zu, und das
Reichsmuseum in Leiden, worin die von jenen Reisenden gesammelten Naturgegenstände
sich anhäuften, trat unter der Leitung von C. J. T em m in c k (j- 1858) und
H. S c h l e g e l in die Reihe der grossartigsten zoologischen Anstalten. Die Säugethiere
und Vögel wurden grossentheils von ersterem wissenschaftlich verwerthet, zuiächst
in den gèmeinschaftlich mit SaL Müller herausgegebenen Verhandelingen over de
natuurlijke geschiedenis der nederlandsche overzeesche besittingen. 1839 — 1844, fol., •
dann mehr systematisch in den Monographies de mammalogie, seit 1824, 4to. und dem
nouveau recueil de planches coloriées d’Oiseaux, 1820— 1839. fol. Die Vögel von
Schlegel Muséum d’hist. nat. des P a y s -b a s seit 1862. Die Reptilien von Schlegel,
Essai sur-la physionomie des serpents , 1837, 8 vo. mit Atlas in Fol. (im allgemeinen
Theil dieses Werkes S. 225 — 243 auch eine Uebersicht der V erbreitung der Säugethiere,
Vogel und Reptilien durch die Inseln des Archipels), und in seinen Abbildungen
neuer oder unvollständig bekannter Amphibien 1837—1844. Fol. Die eingesandten
Fische wurden von'Cuvier und Valenciennes in ihrer histoire naturelle des poissons
1828 — 1849, die Seesterne von Joh. Müller und Troschel (dieser reiste deshalb 1841
nach Leiden) in dem System der Asteriden 1842 beschrieben, während noch später
die Seefedern dem Custos Dr. Herklots 1856, die Schmetterlinge und manche Co-
leopteren dem Custos Snellen van Vollenhoven 1860 und 1863 Anlass und Stoff zu
besondern Arbeiten gaben.
Ein praktisches Handbuch für die Kenntniss vieler ostindischer Arten verdanken
wir demselben Prof. Schlegel; es fuhrt den Titel handleiding to t.d e beoevening der
dierkunde, 2 Bände, 1857 und 1858, kl. 8vo. mit einem Atlas in Fol., allerdings Handbuch
für Zoologie überhaupt, aber zunächst für den naturwissenschaftlichen*Lehrkurs
an der Akademie zu Breda bestimmt, an welcher die Offiziere der holländischen Armee
und Marine ausgebildet werden, daher mit besonderer Rücksicht auf die in den niederländischen
Besitzungen vorkommenden Thiere, so dass namentlich der e rs te , nur
Säugethiere und Vögel behandelnde Theil ganz speziell zur Erkennung der häufigeren
oder ausgezeichneteren A rten, die im Archipel leben, dienen kann, während
der zweite alle übrigen Thiere umfassende Band sich mehr in den Gränzen eines
allgemeinen Lehrbuchs hält.
Von englischer Seite gab Eyton einen Catalog der Vögel von Malakka mit Angabe
vieler einheimischer Namen in den Proceedings of the zoological society_ of
London, 1837, und derselbe Dr. Theodor Cantor, dessen Verdienste um die chinesische
Fauna wir schon oben S. 174 rühmend zu erwähUen hatten, von Singapore
aus werthvolle Bearbeitungen der von ihm beobachteten Reptilien und Fische im
Journal of the asiatic society of Bengal, 1847 und 1850, 8vo. mit mehreren Täfeln.
Gleichzeitig hatten die von der französischen Regierung ausgehenden wissenschaftlichen
Erdumsegelungen besonders in dem östlichen Theil und den anstossenden
Gränzgebietcn des indischen Archipels die zoologische Kenntniss in allen .Thierklassen
gefördert. Die hauptsächlichsten dieser Expeditionen sind im zweiten Band
S. 103 angeführt.
In Niederländisch-Indien selbst war seit Aufhebung der naturwissenschaftlichen
Kommission ein Stillstand im Studium der dortigen Thierwelt eingetreten, der den
grössern Theil des zweiten Vierteljahrhunderts hindurch andauerte. Einen neuen
Aufschwung erhielten die zoologischen Bestrebungen dort erst durch Dr. P. Bleeker,
welcher mit Eifer und Energie die Systematik und Beschreibung der Fische des
Archipels in die Hand genommen und für diesen Zweig der Thierkunde halboffiziell
Propaganda gemacht, indem er als Chef des Medicinalwesens seine durch den ganzen
Archipel zerstreuten Untergebenen zum Sammeln von Fischen und Reptilien anspornte,
sowie 1850 die »naturkundige Vereinigung« in Batavia gründete, deren P r ä sident
e r, bis er Indien verliess, geblieben ist. Arbeiten von ihm über die Fische
und Reptilien des Archipels, einzelne auch über Crustaceen (Doclea) und Seefedern,
finden sich seit 1846 in den Verhandelingen van h e t Bataviaasch Genootschap, 4to.,
Verhandelingen der natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch Indie, 4to., auch
Acta societatis scientiarum Indo - Neerlandicae betitelt, und in der von derselben
Gesellschaft herausgegebenen Natuurkundig Tydschrift voor Nederlands Indie, 8 vo.,