
Inseln auch von Timor angegeben und soll im Leidner Museum auch von Ainboina
vertreten sein, freilich vielleicht auch von anderswoher nach Amboina gebracht und
von dort eingesandt. Uebrigens wüsste ich das Thier Lauw, das Valentyn beschreibt
und abbildet, kaum, anders zu deuten, obwohl die angebliche weisse Schwanzquaste
mir von keiner Art bekannt is t; er sagt'übrigens nicht, es* lebe auf Amboina, sondern
man finde es zuweilen bei den Amboinesen. Was die Nagethiere der Molukken
betrifft, so führt zwar Bleeker, reis door de Minahassa etc. II. 1856, S. 61, Pteromys
elegans Sal. Müller unter den Säugethieren von Atnboina auf, aber sonst keiner der
holländischen Naturforscher, namentlich nicht Sal. Müller, der die Yertheilung der
Säugethiere durch den indischen Archipel genau verfolgt hat. Bleeker*s Verzeichnisse in
dieser Reise sind nicht frei von irrthümlichen Bestimmungen (vergl. über einige Echi-
nodermen in dieser Beziehung meine Bemerkungen in TroscheFs Archiv für Naturgeschichte
Bd. X X X II. 1866 S. 187). Vielleicht hörte er von einem fliegenden
Beutelthier, Petaurus, erzählen und deutete es auf das javanisehe fliegende Eichhorn,
Pteromys elegans. Valentyn’s recht kenntliche Beschreibung des Petaurus ariel von
Halmahera findet sich in seinem Kapitel über die Thiere von Amboina , S. 270, nach
Schiffernachrichten aus dem Jahre. 1677. Ueber das von ihm Tupe genannte Thier
vergl. Anmerkung 4. S. 347.
17) Hardeland, Versuch einer Grammatik der^ dajakschen Sprache. Amsterdam
1858. 8vo.
18) Ueber die Papageien des indischen Archipels haben Dr. Sclater (Proc. zool.
soc. 1860), Rosenberg (Journal .für Ornithologie 1862), Wallace (Proc. zool. soc. 1864)
und Bernstein (Nederl. Tydschrift. voor Dierkunde II. 1865) eigene Aufsätze veröffentlicht.
Ich habe im Obigen bei der Bestimmung der Arten mich hauptsächlich an die
Monographie der Papageien von 0 . Finsch, Leiden 1867, zwei Bände 8vo., gehalten,
kann aber dessen allzu, puristische Verdammung der Namen Cacatua, Lorius und
Loriculus nicht theilen; haben doch die Griechen und Römer selbst auch für fremde
Thiere Namen aus fremden Sprachen adoptirt, so z. B. elephas und camelus.
19) A. Wallace in Newton’s ornithologischer Zeitschrift Ibis, 1865, mit Aufzählung
aller Arten und Fundorte, im Auszug von mir übersetzt im Journal für Ornithologie
1866. (Vgl. auch Schlegel Nederl. Tydschrift v. Dierkunde III. S. -192— 213.) ,
20) In einer neueren Bearbeitung der Eisvögel,/monograph of-the Alcedinidae,
1868— 1871, unterscheidet Sharpe folgende Arten von Tanysiptera innerhalb unseres
Gebietes:
T. Doris Wallace, Insel Morotai im Nordosten von Halmahera,
' — Emiliae, Insel Rau ebenda,
— sabrina Gray, Insel Kajoa an der Westküste von Halmahera,
— Acis Wall., Buru,
— Margaretae; Heine, Halmahera und Batjan,
— Nais Gray, Ceram und Amboina,
r Rifdeli Verr. Celebes, wahrscheinlich von Manado.
Ausserdem noch einige von Neuguinea und den anliegenden Inseln. Wenn es
auch wahrscheinlich ist, dass die beiden Hauptgruppen der Molukken, einerseits
Halmahera mit Batjan u. s. w., andererseits Ceram mit Amboina, einige Formen besitzen,
die man j e nach Belieben als Lokalracen (Schlegel Nederl. Tydschr. voor
Dierkunde III. 1866 S. 269 ff.) oder Arten bezeichnen kann, so erscheint es doch höchst
sonderbar, dass so kleine und den grössern so nahe'tiegende E ilande, wie Kajoa und Rau,
eigene Arten haben sollen. um so mehr als die angeblichen Artunterschiede sehr gering
sind. Die Art von Amboina dürfte wohl als Linné’s Alcedo dea zu betrachten sein.
21) Der Name P itta , der diesem Vogel'in unsern systematischen Büchern gegeben
wird, j s t nicht malaiisch oder indisch, und ich wüsste keine sichere Etymologie desselben
anzugeben, wenn es nicht etwa auf das griechische kitta gleich lateinisch pica
zurückzuführen ist. Linné nannte eine Art Corvus brachyurus und Buffon la brève,
von brevis, breve, wegen des kurzen Schwanzes, daher auch in deutschen Büchern
die Bezeichnung »Kurzschwanz«. Ueber die Arten vgl. Schlegel a. a. 0 . S. 188 — 190.
22) Der Name ruak oder ru q , der in den malaiischen Vocabularien für die Geier
angegeben wird, ist arabischen Ursprungs und wahrscheinlich identisch mit dem des
Vogels Rok, der uns aus den arabischen Mährchen bekannt ist.
Die erste holländische Expedition nach Indien, unter Houtman, erhielt 1596
einen lebenden Kasuar, den ersten, der überhaupt beschrieben und abgebildet wurde
und der auch lebend nach Europa kam, als Geschenk vom König einer Stadt an der
Nordküste von Java, welche sieCidayo nennen, das heutige Sidaju, westlich von Su-
rabaya und Grisse; man sagte ihnen, dass er auf der Insel Banda lebe und auch dieses
Exemplar von dort stamme. Dieses beweist, dass auch von einheimischen Fürsten
der Vogel öfters lebend gehalten wurde und auch als Geschenk von der einen Insel
zur ändern geschickt wurde; man muss daher, doppelt vorsichtig mit den Angaben
über sein Vaterland sein. Die Banda-Inseln sind aber so klein und wurden bald,
1621, von den Holländern so vollständig in Besitz genommen, dass ein solcher
Vogel ihrer Aufmerksamkeit nicht hätte entgehen können, und doch findet sich nirgends
eine andere, spätere Angabe über sein Vorkommen auf Banda. Der Prediger
Valentyn, der jahrelang auf Amboina lebte und viel mit den Eingeborenen verkehrte^
gibt die detaillirteste und wie mir scheint zuverlässigste Angabe über sein Vaterland:
»er kommt v o rta u f der Insel Ceram und zwar meist auf dessen Südseite, von Eli-
paputeh bis Kellemuri. Man sagt, dass sie auch auf Buton (Insel an der Südostecke
von Celebes) und in den A ru -In se ln Vorkommen, doch diese unterscheiden- sich
einigermaassen von denselben, wie sich weiter unten ergeben wird.« Die spätere
Stelle, welche zweifelsohne gemeint is t, lautet: »Der Kasuar, der auf Aru vorkommt,
ist beinahe wie der Ceram’sche; doch die E ier des Aru’schen Vogels sind bei
weitem nicht so schön, als die des Ceram’schen, indem sie viel längere und verwirrt
ere Tüpfel haben.« Spätere Schriftsteller haben das Vaterland des Kasuars nach
sehr unzuverlässigen Angaben ungebührlich ausgedehnt, so h eisst es in der Gmelin’schen
Ausgabe von Linné: habitat intra, zonam torridam Asiae orientalis, und noch Oken
sagt: sein Vaterland ist das südliche Asien, die Molukken, Ceram, Banda, Java und
Sumatra, ja er fügt nachher noch »die Halbinsel jenseits des Ganges« hinzu. Von
einem Kasuar auf Buton hat man in neuerer Zeit nichts mehr gehört, die Insel ist
aber so wenig besucht und bekannt, dass dieses gegen Valentyn’s Angabe wenig ins
Gewicht fällt, ■ Auf den A ru -In se ln fand Wallace eine A rt des Kasuars, welche
Sclater als Casuarius bicarunculatus beschrieben, h a t; Rosenberg aber hält ihn für
identisch mit seiner neuen Art von Neuguinea, Casuarius Kaupi. Dass der Kasuar
auf seinen Eiern sitzt, also brütet, hat schon Valentyn gesehen; aber erst in neuester